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Schwetzinger Wochenblatt — 1863

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https://doi.org/10.11588/diglit.30180#0039

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Schwetzinger Wochenblatt.


F«9.

SamstG, 31. Iiuuurr

1863.

Erscheint Mittwoch und Sarnstag. — Preis: monatlich 12 kr., vierteljährlich 36 kr., unter Vorausbezahlung. —
Anzeigen werden die einspaltige Zeile oder deren Raum mit 2 kr. berechnet.

Man abonnirt sich in Schwetzingen bei Geschwister Schwab, auswärts bei den betreffenden Boten.

Die Boten haben für das Ueberbringen des Blattes monatlich 2 kr. anzusprechen.

Einladung zuin Abonnement.

Jndem mir zum Abonuenlertt auf das „Schwetzinger
Wochenblatt" sreundlichst einladen, empfehlen mir das-
selbe zur Einrückuug von Auzeigen aller Art, welche
eiue ausgedehute Verbreitung erhalten. Die Verleger.

Rundscha u.

Oesterreich. Sicherem Verllehmen nach hat sich
Oesterreich fehr angelegentlich i>l Paris verwendet, um
das frauzöstsche Cabinet zu bewegeu, seinen Einsluß iil
Turin geltend zu machen, damit die italienische Regie-
ruug die Güter des Königs Frauz herausgebe. Letzterer
möchte uin jeden Preis eine Anleihe aufnehmen, das
Haus Nothschild will aber eine solche nur unter der
Bedingnng negociren, daß dieselbe auf die Privatgüter
des Königs sichergestellt merde. Die italienische Regie-
rung soll geneigt sein, auf diese Forderung einzugeheu,
sofern König Franz Jtalien verlassen würde.

PreuHen. Berlin, 27. Januar. Jn der hentigeu
Sibuug des Abgeorduetenhauses nimmt die Adreßdebatte
ihren Anfang. Zehn Redner sind für und eben so
viele dagegen eingetragen. Der Referent v. Sybel
weist die Jdentificirung des Königs mit dem Ministerinm
als eine EhrfurchtSverletzuug gegeu den Köuig zurück;
die Adresse verlange keine neuen Rechte, sie schütze uur
die alteu und sei eine Rechtsverwahrung. Die Nicht-
annahme der Adresse würde das verfassungsmäßige Recht
des Hauses verletzen. — Waldeck erklürt: der Präsident
Grabow habe sich durch seiue Erösfuungsrede um das
Vaterland verdient gemacht. (Stürmische Zustimmuug.
Die Majoritüt erhebt sich.)

Berlin, 26. Jan. Die „N. Fr. Ztg." schreibt:
Die Ereignisse im Königreich Polen üben bereits eine
starke Wirkung auf uns aus und unterliegt es keiuem
Zweifel, daß Truppen iu die Grenz-Provinzen gesandt
werden müssen, auch dann, weuu die Provinz Posen
ganz ruhig bleibt.

Bayern. Müuchen,' 25. Jan. König Otto von
Griechenland hat sich für Annahme der ihm als Eut-
schädiguug für die aus dem Marstalle geraubten Pferde
angeboteuen 50,000 Drachmen entschiedeu. Die 80
Pferde hatten wenigstens den doppelten Werth. Ueber
das bei der griechischen Nationalbank angelegte Privat-
vermögen der Königiu Amalie ist eine Entscheiduug
noch uicht getroffen.

Baden. Karlsruhe. Die Verhandlungen des
landwirthschaftlichen Central-Ausschusses sind beendet;

in 8 Sitzungen wurden die interessantesten Fragen der
Landwirthschaft mit großer Gründlichkeit behaudelt und
verschiedene das Gedeihen derselben bezweckende Beschlüsse
gefaßt.

Mannheim, 27. Jau. Heute Vonnittag verfchied
Herr O.-G.-A. Ludwig Weller, bekaunt als lang-
jühriger Abgeordneter. der badischeu 2. Kammer, deren
Präffdent im Jahr 1848 er war.

Frankfurt, 22. Jan. Die hiesige Polizei durch-
suchte im Laufe des gestrigen Tages sämmtliche Buch-
handlungen, um die etwa noch vorhandenen Exemplare
der „Schwester Adolfe", ohne ihrer habhaft werden zu
könneu. Colporteurs kaufen und verkaufen vielsach ge-
leseue Exemplare besagter Broschüre von neuem und
ist der Preis derselben bereits auf 1 fl. gestiegen, wo-
bei rege Nachfrage herrfcht.

Frankreich. Nach dem neuesten „Moniteur" hat
Frankreich bei dem Kabinet in Washington Schritte
gethan, um Frieden zu stiften. Um diesen Zweck zu
erreichen, schlägt Frankreich direkte, die Einstellung der
Feindseligkeiten nicht bedingende Unterhandlungen in
irgend einer neutralen Stadt vor.

Nudland. Warschau ist ruhig. Bei Plock hat
der Kampf die ganze Nacht gedauert; es wurden 160
Gefaugene gemacht. Bei Suruz uud Kozielnici sind die
Russen zurückgewicheu. Ju Szwecow ist der Gendar-
merieoberst getödtet worden. Der Großfürst foll eine
Verstärkung von 50,000 Mann verlaugt haben.

Nach dem „D. I." ist in Warschau das Stand-
recht proklamirt für alle Personen, die mit den Waffen
in der Hand betroffen werden. — Bei einbrechender
Duukelheit darf Niemand ohne Laterne die Straße
betreten.

Hopfen-Berichte.

Die „Bapr. Hopf.-Ztg." schreibt:

Nüruberg, 22. Jan. Der heutige Markt im Hopfen
war sehr lebhaft, jedoch sind keine Preissteigerungen zu
melden. Es sind iu dieser und der vorigen Woche an
1000 Ballen für England, von 40 — 50 fl. angekauft
worden.

Heersbruck, 22. Jan. Ueber das Geschäft im
Hopfen in uuserer Gegend ist weuig Erfreuliches zu be-
richten. Der Einkauf ist wenig, fast null, zu geringen
Preisen 40—50 fl., außer Ausstich-Waare, welche selten,
daher auch noch zu besseren Preisen gekauft wird, zu
60 — 66 fl.
 
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