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Schwetzinger Wochenblatt — 1863

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https://doi.org/10.11588/diglit.30180#0227

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Erscheint Mittwoch und Samstag. — Preis: monatlich 12 kr., vierteljährlich 36 kr., unter Vorausbezahlung. —
Anzeigen werden die einspaltige Zeile oder deren Raum mit 2 kr. berechnet.

Man abonnirt sich in Schmetzingen bei Geschwister Schwab, auswärts bei den betreffenden Boten.

Die Boten haben für das Ueberbringen des Blattes monatlich 2 kr. anzusprechen.

Rundscha u.

OesterreLch. Wien, 10. Juli. Ein Artikel des
„Botschafter" über die Zollfrage hebt hervor, daß aus
der rings nm das österreichische Staatsgebiet eingetre-
tenen Entwicklung des Verkehrs eine innere Zollrefonn
in Oesterreich, d. h. eine bedentende Herabsetznng der
österreichischen Ansfuhrzölle, als absolut rrothwendig fol-
gen müsse.

Preußen. Berlin. Jn Folge der vor Kurzwn
auf deur Köpnicker Felde stattgehabten Unruhen wurden
über 400 Personen verhaftet, und zwar am Mittwoch
24, anr Donnerstag 54, am Freitag 86 und Samstag
allein 258. Von den an beiden ersten Abenden Ver-
hafteten sind mn Mittwoch bereits über 100 wieder
entlassen worden; es kommen jedoch noch täglich weitere
Verhaftungen von Personen vor, die erst denuncirt
wurden.

Köln, 8. Juli. Wie die „Elbf. Ztg." vernimmt,
sind die gedruckten Eillladungsschreiben zu dem am 18.
und 19. d. M. stattfindenden Abgeordnetenfeste, soweit
solche noch nicht nbgesandt waren, heute confiscirt wor-
den. — Das bevorstehende Fest, zu welchem in allem
Ernste gerüstet wird, setzt die ganze Provinz in Span-
uung. Viele glailben, das Fest werde polizeilich ver-
boten und aufgelöst werden.

Bayeru. Jn einer an die Kammern der Abge-
ordneten gelangten Vorlage fordert die Negierung drei
Milliouen zur Vervollständigung ihrer Eisenbahnen.

Speyer, 11. Juli. Wie uns von gut unterrichteter
Seite versichert wird, steht dcr Herstellung einer Schiff-
brücke bei Speyer nunmehr kein Hinderniß entgegen,
indem auch Seitens der Großh. Badischen Regierung
die Genehmigung iil den letzten Tngen ertheilt wordell
sein soll.

Badeu. Mannheim, 13. Juli. Gestern traf
hier Prinz Amadeus, Herzog von Aosta, zweiter Sohn
des Königs von Jtalien, ein und besichtigte unsere
Stadt. Des Nachmittags reisten S. K. H. mit der
Main-Neckar-Eisenbahn tiber Darmstadt nach Franksurt.

Ntannheinl, 13. Juli. Die am 16. v. M. hier
eingerückte Pionier-Compagnie wird morgen Vormittag
ihre Uebung ini Rhein nächst den Schwimmschulen vol-
lenden nnd dabei wohl wie jedes Jahr verschiedene
größere Exercicien ausführen, sofort den Uebungsplatz
in den Kanal beini Ludwigsbade verlegen. Während
der Rhein sällt, steht die Wasserwärme auf 17 Grad
und somit M Grad weniger, als seit den letzten Tagen.

Krrrhessert. Kassel, 10. Juli. Der Kurfürst hat
lloch sämmtliche Gesetze, wie sie in den letzten Tagen
aus der landständischen Berathung hervorgegangen sind,
unmittelbar vor der Abreise sanctionirt, so daß deren
Publication in aller Kürze entgegenzusehen ist.

Kassel, 11. Juli. Die „Kass. Zeitg." erklürt die
Nachricht, daß die kurhessische Regierung den bayerischen
Punktationen in der Zollvereinsfrage beigetreten, sür
unrichtig.

Schweiz. Basel, 11. Juli. Der Einzug und
der Empfang der deutschen Schützen war groß, würdig
der Verbindung zweier stammverwandten Völker. Nach-
dem der Ehrenwein gereicht, bestieg vr. Brenner die
im Bahnhof errichtete Tribüne, uul die Begrüßungs-
rede zu halten, die er also schloß: „Wir reichen Euch
die Bruderhand, ob auch die Könige zürnen, wenn die
Völker sich umarmen." Konsul Heimann aus Bremen
antwortet mit einem Hoch auf die Schlveiz; die Spre-
cher beider Nationen umarmten fich. Deutschland war
leider nur durch 160 Schützen vertreten.

Frankreich. Paris, 9. Juli. Die France will
erfahren haben, daß die Familie des jungen Königs
der Griechen nach London geschrieben habe, daß dieser
Fürst sich nicht eher nach Athen begeben werde, als
bis die englische Regierung sich mit der Nationalregie-
rung darüber verständigt hätte, die Hauptstadt des hel-
lenischen Königreichs zeitweilig durch ein englisches Trup-
penkorps besetzt halten zu lassen.

Gnglmrd. London, 10. Juli. Jm Unterhause ^
hat Lord Palmerston die Motion für Bewilligung neuer
Credite zur Fortsetzung der Landesbefestigungsarbeiten
unterstützt, Hr. Cobden dieselbe bekümpst. Die Motion
wurde mit 132 gegen 61 Stimmen genehmigt.

Griechenland. Die am 4. d. M. stattgesundene
Revolution ist beendet; das Kanonen- und Gewehrfeuer
dauerte zwei Tage; der Bevölkerung von Athen gelang
es endlich, eine Versöhnung der streitenden Parteien zu
Stande zu bringen und die Gesandten der verschiedenen
Mächte zu veranlassen, aus ihren Postsn Zu bleiben.—

Ein neues Ministerium ist gebildet.

Dänemark. Kopenhagen, 9. Juli. DieiRe-
gierung hat sür den 1. Zlugilst eiue außerordentliche
Recrutenaushebung angeordnet. Die Dienstzeit ift auf
zwei Jahre festgesetzt.

Nnßland. St. Petersburg, 30. Juni. Die
Errichtung einer Nntionalgarde in Moskau anlangend,
kann ich Jhnen mittheilen, daß dieselbe sofort in's Le-
 
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