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Schwetzinger Wochenblatt — 1863

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https://doi.org/10.11588/diglit.30180#0183

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Schwetzinger WocheMatt

>^d

F«45.

Samslagi 6. Iuni

1863.

Erscheint Mittrvoch und Samstag. — Preis: monatlich 12 kr., vierteljährlich 36 kr., unter Vorausbezahlung. —
Anzeigen werden die einspaltige Zeile oder deren Raum mit 2 kr. berechnet.

Man abonnirt sich in Schwetzingen bei Geschwister Schwab, auswärts bei den betreffenden Boten.

Die Boten haben für das Ueberbringen des Blattes monatlich 2 kr. anzusprechen.

R u n d f ch a u.

Oefterreich. Wien, 1. Juni. Erzherzog Maxi-
milian, Großmeister des Deutschen Ordens, ist heute
Vormittag auf Schloß Ebenzweier in Oberösterreich im
81. Lebensjahre verschieden.

— 2. Juni. Die Donauzeitung meldet zur Auf-
klärung des Vorfalls nn österreichischen Kosulat zu Va-
lona (Aolona, an der albanischen Küste des adriatischen
Meeres): „Es wurden keine Waffen, sondern blos 2
Säcke nlit Pulver vorgefunden, welche ein italienischer
Emissär hinterlistig in die Wohnung des Konsularagenten
schmuggelte, um diesen sodann zu denunciren. Der
Konsularagent hatte selbst Haussuchung verlangt. Durch
einen telegraphischen Psortenbesehl sind die Verhafteten
bereits wieder sreigelassen."

^ZreuHen. Die „Rhein. Z." fordert die Mitglieder
der Fortschrittspartei auf, die Präsidenten Grabow und
Bockmn-Dolffs, die beide nicht zur Fraktion der Fort-
schriltspartei gehörten, für die Treue und den Pflicht-
eifer, womit sie die Prinzipien derselben vertreten, aus-
zuzeichnen, etwa durch goldene Lorbeerkränze.

Das märkische Provinzial-Schützenfest, welches zu
Spandau abgehalten werden sollte, ist von der königl.
Regierung verboten worden.

Eine Volksversammlung in Köln beschloß, die heim-
kehrenden Abgeordneten mit einem Fackelzuge zu empsan-
gen, was die Polizei jedoch verbieten zu müssen glaubte.

Baden. Karlsruhe. Der am 1. Juni hier ab-
gehaltene erste Pserdemarkt war von über 800 Pserden
besucht. Den ersten voil S. K. H. dem Großherzog
gestisteten Preis von 50 fl. erhielt Bürgermeister Berold
von Knielingen.

S. K. H. Prinz Wilhelm und Gemahlin silld auf
8—10 Tage zu einem Besuche nach Koburg abgereist;
die hohen Herrschasten werden von da den Prinzen
Karl von Bapern auf Tegernsee besuchen und dann
längere Zeit auf Schloß Kirchberg am Bodensee Woh-
nung nehmen.

, Mannheim, 3. Juni. Die Deputation, welche
gestern die hohe Ehre hatte, S. K. H. den Großher-
zog, die Minister und die Kammern zum Schützenfeste
einznladen, ist mit der Zusage der allerhöchsten huld-
vollst angenommenen Einladung zurückgekommen. Da-
bei drückte S. K. H. wiederholt die Bitte aus, die
Höchstderselbe^auch schon hier geäußert hatte, daß sein
Besuch dem Feste keinerlei Störung vernrsache, illdem
sich S. K. H. in den denkwürdigen Worten äußerte:

„Jch komme zu Jhnen, um unter Jhnen zu sein und
an dem Feste Theil zu nehmen, wie ein Jeder Anderer."
S. K. H. geruhten serner die Mittheilung zu machen,
daß, da wie vernommen, zahlreiche Gaben als Ehren-
preise bereits eingetroffen und noch zu erwarten stünden,
also daran gewiß kein Mangel sein würde, Er es
unterlassen wolle, ebensalls in dieser Weise seine Theil-
nahme zu bekunden. Dagegen will S. K. H. eine
Stiftung machen, woraus unbemittelte Schützell mit
Waffen und Mmlition versehen werden können.

N'assau. Anl 5. Juli wird aus dem Altkönig
des Taunusgebirges, in der Nähe von Oberursel,
ein großes Volksfest geseiert werden, wobei deln Berge,
auf lvelchem Uhland zur Zeit des deutschen Parlaments
östers und gerne weilte, der Namell „Uhlandsruhe"
seierlich beigelegt werden soll.

Gotha. Friedr. Gerstäcker warnt im Goth. Tag-
blatte vor der Auswanderung nach Australien und vor
Jenen, welche durch falsche Vorspiegelungen dazu ver-
locken wollen.

Schweiz. Das Organisationskomite des schwei-
zerischen Schützenfestes in La Chaux de Fonds hat die
nöthigen Einleitungen getroffen zu einem Schützenzuge
zur Eröffnung des am 21. Juni in Turin beginnenden
italienischen Nationalschießens.

Den Allfruf des schweizerischen Centralkomite's für
Polen an die Frauen der Schweiz mn Leinwand und
Charpie, hat den Erfolg gehabt, daß bereits mehr als
1500 Pfund solcher Gaben eingegangen sind. Das
Komitö zeigt an, daß ein Viertel davon an den Ort
seiner Bestimmuilg abgegangen ist, und das Uebrige zur
Versendung gerüstet wird.

Frankreich. Paris, 3. Juni. Der „Moniteur"
meldet: Von 268 bekannt gewordenen Wahlen sind
252 auf Regierungscandidaten gefallen. Ueberall herrschte
bei den Wahlen die vollkommenste Ordnuilg.

Richland. Die Operationen der Aufständischen
finden jetzt im Jnnern des Landes statt. Jn Volhpnien
soll die Jnsurrection über nahezn 10,000 Dkann verfügen.

Amerika. New-Nork, 23. Mai. Bis zum 20.
Mai hatte General Grant den Ort Hainesbluff (?) und
die Befestigungswerke von Vicksburg mit 57 Kanonen
genonlmen. Die Schlacht dauert fort.

Puebla, 30. April. Zwei Gefechte haben stattge-
funden. Jul ersten behaupteten die Mexicaner ihre
Stellllng, im zweiten blieben dieselben Herren des
Schlachtfeldes und nahlnen 157 Zuaven gefangen.
 
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