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Schwetzinger Wochenblatt — 1863

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https://doi.org/10.11588/diglit.30180#0171

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Schwetzinger Wochenblatt

41

K 42.

Mittwlich, 27. Mai

1863.

Erscheint Mittivoch und Samstag. — Preis: monatlich 12 kr., vierteljährlich 36 kr., unter Vorausbezahlung. —
Anzeigen werden die einspaltige Zeile oder deren Raum mit 2 kr. berechnet.

Man abonnirt sich in Schmetzingen bei Geschwister Schwab, auswärts bei den betresfenden Boten.

Die Boten haben für das Ueberbringen des Blattes monatlich 2 kr. anzusprechen.

R u n d s ch a u.

Oesierreicl). Lemberg, 22. Mai. Zapalowicz
wurde am Bug geschlagen. Wiszniowsky ist von deu
Russen verfolgt, c egen Volhynien, Zerwinsky nach Tück-
zapi gezogen. Jn Ost-Podolien befinden sich 4 Jnsur-
genten-Corps.

Preußen. Berlin. Der Entwurs zu einer Adresse,
welche die Kamnrer an den König gelangen lassen will,
lautet in seinem Schlußsatze: „Seit dem Bestehen der
Versassung wurden die Rechte und Jnteressen der Krone
von der Volksvertretung gewahrt und den Ministern
die Anerkennung der verfassungsmäßigen Rechte nie be-
stritten; aber die wichtigsten Rechte der Volksvertretung
sind mißachtet und verletzt worden. Vergeblich harrt
das Land der in der Verfassung verheißenen Gesetze.
Möge Ew. Majestät dem Zustande, der für den Staat
und das Königthunl schwere Gefahren bringt, Schranken
setzen!"

Nach der „Rh. Ztg." traf der Flügeladjutant des
Königs Oberst Frhr. v. Loel vor ungefähr drei Wochen
seine Frau und einen hohen Kronbeamten in Potsdanl
beisammen. Der Oberst wurde kurz darauf mit einer
Mission nach Paris geschickt. Jn der vorigen Woche
ifi er ivl Duell von seinem Gegner durch eilien Schuß
in den Unterleib bei Straßburg getödtet worden.

Batzern. München, 20. Mai. Aus Veranlassuug
des Vorstandes des deutschen Schützenbundes siud vor
einigen Tagen auf der hiesigen Schießstätte verschiedene
Schießproben auf eine entfernte Feldscheibe vorgenommen
worden, und zwar durch zehn der besten hiesigen Schützen.
Das hierbei erzielte, überaus glänzende Resultat wurde
sofort nach Bremen gesendet, wo im Lause dieser Woche
der Gesammtausschuß des deutschen Schützenbundes zu
Berathungen in Betreff des nächstes Jahr in Bremen
stattsindenden zweiten Bundes-Festschießens versammelt
iit. Es handelt sich dabei um die Feststellung der Schieß-
ordnung, behufs welcher eben die ermähnten Schieß-
proben hier vorzunehmen waren.

^ Sachsen. Das Königshaus, seit Jahren durch
Todessälle heimgesucht, hat abermals eine 15 Monate
alte Prinzessin verloren. An männlichen Gliedern
zählt das Haus nur noch den König und seine beiden
Söhne.

Baden. Das Kriegsministerium beabsichtigt, ailf
dem neu zu Karlsruhe (1. Juni) errichteten Pferde-
markt eine Anzahl Reitpserd-Remonten ankaufen zu lassen.
Ferner wllrde bestimmt, daß im Jnteresse der Nemon-

tirung und zur Aufmunterung der Züchtung von Reit-
pferden eine Prämie von 25—50 fl., je nach Zahl und
Beschaffenheit der etwa erworbenen Pferde, an die Ver-
käufer ausbezahlt werden solle.

Mannheim, 25. Mai. Unsere Stadt ist zum Em-
pfang der Besucher der 14. deutschen Lehrerversammluug
festlich mit Fahnen in den deutschen und badischen Far-
ben geschmückt; gestern sind schon eiuige Lehrer einge-
troffen, die Mehrzahl wird heute kommen und von der
dazu gebildeten Comlnission an den Bahnhöfen rc. freund-
lichst begrüßt werden. Morgen früh 6 Uhr lvird vom
Rathhausthurme herab durch die 36 Mann starke Ju-
fauteriemusik ein musikalischer Morgeugruß den Lehrern
aus allen Gauen Deutschlands als äußeres Bewillkom-
mungszeichen der Bewohner Mannheims dargebracht
werden; die Kosten dazu wurden durch eine Sammlung
unter Schulsreunden gedeckt.

Mannheiln. Die Schwurgerichtssitzungen für das
Zweite Quartal beginnen am 18. Juni uud werden nur
wenige Fälle zur Aburtheilung gelangen.

Der Arbeiter-Bildungsverein zu Freiburg hat seine
Betheiligung an dem Vereinstage zu Frankfurt ausge-
sprochen. Derselbe Verein erhielt letzter Tage aus dem
geheimen Kabinet des Großherzogs eine höchst erfreu-
liche Anerkennung seines Wirkens und den herzlichen
Ausdruck der Theilnahnie des verehrten Fürsten für
des Vereines fernere Entwickelung. Es geschah dies
in Folge eines bei dem letzten Stiftuugsfeste des Vereius
S. K. H. dargebrachten Grußes.

Freiburg. Am 21. Mai starb Wilhelm Frhr.
v. Adelsheim, Grundherr zu Avelsheim und pens. gr.
bad. Major, 47 Jahre alt.

Der Gründer und Präses der in ihm ceutralisirten
kath. Gesellenvereine, Hr. Kolping aus Köln, macht
eilie Rundreise über München, Kempten durch die
Schweiz zu den Vereilien. Am letzten Dienstage sprach
er zu Stuttgart Ulld wird jetzt der Reihe nach die in
Baden bestehenden kath. Gesellenvereiue besuchen.

Baden-Baden. Nach neueren Mittheilungen wird
mit dem 31. October 1866 unsere Spielbank aushören.
Der jährliche Pacht beträgt eben 700,000 Francs.

Heidelberg. Am 20. Mai hat Geh. Rath Or.
Mittermaier, der Nestor unserer Universitüt, seine
goldene Hochzeit gefeiert. Das Fest fand im neuen
Hotel Schrieder statt, das damit eröffnet wurde.

Frarrkreich. Paris, 21. Mai. Lamartine's Gat-
tin ist heute früh gestorben. Die Trauer großer Staals-
 
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