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Schwetzinger Wochenblatt — 1863

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https://doi.org/10.11588/diglit.30180#0005

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Erscheint Mittwoch und Samstag. — Preis: nronatlich 12 kr., vierteljährlich 36 kr., unter Vorausbezahlung. —
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Man abonnirt sich in Schwetzingen bei Geschwister Schwab (Firma: F. Schwab), auswärts bei den betresfenden Boten.
Die Boten haben sür das Ueberbringen des Blattes monatlich 2 kr. anzusprechen.

Einladung zum Abonnement.

Bestellungen anf das neile Quartal bitten
wir baldigst zu macheiZ damit die Expedition iul Stande
ist, geneigte Aufträge pünMch ansfnhren zu können. —
Der Einsendung von Anzeigen, welche durch unfer Blatt
eine ausgedehnte Verbreitnng erhalten, fehen wir nüt
Vergnügen entgegen. Die Expedition.

R undschau.

Oesterreich. Nach dem in der „Wiener Zeitg."
veröffentlichten Finanzgesetz für das Verwaltungsjahr
1863 beträgt das Staats-Erforderniß 367,087,748 fl.,
wovon 304,585,094 fl. durch die bestehenden Steuern
und Abgaben gedeckt sind.

PrerHen. Die Großmeister der hiesigen und
Proviilziat-Freimallrer-Logen haben eine Audienz beiul
Könige gehabt, liild sich über die heftigen Angriffe der
Kreuzritter-Organe beklagt. Sie erhielten die erneuerte
Znsichernng des Schutzes des Königs, da bekanntlich
Se. Majestät selbst zn den thätigsten Freimaurern gehört.

Bayern. Wie der „Bapr. K." als sicher ver-
llimmt, wird anf Allerhöchste Anordnnng im Kriegs-
ministerillm an einem Plau zu Alterszulngen für Offi-
ziere gearbeitet, wie folche bereits im Großherzogthum
Baden bestehen.

Sachserr. Staatsrath Mathy, der feit einigen
Jahren der hiesigen Allgemeinen Deutschen Creditan-
stalt vorstand, hat gestern unsere Stadt verlafsen, um
seine nene Stellung in Baden einzunehmen. Seine hie-
sigen Frennde und Gesinnungsgenosfen überreichten ihm
ein Album mit ihren Portrüts als Gedenkzeichen.

WnrLtemberft. Die Freunde des französifchen
Handelsvertrags haben eine Verfammlung anf 3. Jan.
berufen; dagegen rathen Zahlreiche Firmen von der
Theilnahme an derselben ab.

Baden. Karlsruhe, 30. Dzbr. Bei der hente
stattgehabten Gewinnziehung der badifchen 35 fl. Loofe
entfiel auf jede der folgenden Nummern der Gewinn
von 1000 fl.: Nr. 28328, 30133, 178490, 181531,
213438, 216491, 217396, 295078, 295084 und
368464. Die Zahlung erfolgt ani 1.April 1863.

Mannheim. Am 1. Januar ist hier eine Agentur
der württembergischen Eisenbahn in's Leben getreten,
deren Anfgabe wesentlich in der unentgeltlichen Weiter-
beförderung der durch Württemberg transitirenden Güter

Mannheim, 2. Januar. Gestern Vormittag hatte
Herr Vicar Zähringer während der Predigt das Un-
glück, von einem schlagartigen Anfalle betroffen zn wer-
den. Derfelbe wurde bewußtlos von der Kanzel nach
Haufe gebracht, befindet sich aber jetzt wieder verhält-
nißmüßig wohl und außerhalb jeder Gefahr.

Durlach. Am 28. Dez. beging die hiesige Ret-
tungsanstalt ihr 25jähriges Bestehen auf festliche Weise.
Jn diesem Zeitraume hatten 170 Zöglinge Aufnahme
in der Anstalt gefunden, von denen gegenwärtig 23
dariü verweilen. Die erzielten Refnltate werden als
erfreulich dargestellt, da von dieser ganzen Zahl nur
7 als unverbesserlich entlafsen worden feien.

Offenburg. Wie nian von dort berichtet, kostet
der geringste Wein im Rebgebirge 19 fl. per. Ohm.
Für Zeller Rothen fei kürzlich vergebens 50 fl. geboten
worden, da derselbe fast vollstnndig aufgekanft worden.

Jn mehreren Gemeinden des dortigen Amtsbezirks
herrfcht unter dem Hornvieh die Klauenfeuche; der Zu-
stand hat sich jedoch bereits derart gebessert, daß be-
sondere Maßregeln nicht erforderlich sind.

Kurhessen. General Haynau erhält bis zu seinem
Lebensende eine jährliche Pension von 18—1900 Thlr.
Der jährliche Anfwand für Militürpensionen steigt da-
durch auf die enorme Höhe von 96,000 Thlr.

Nussuu. Am 28. Dezbr. verstarb zu Molsberg
der Graf v. Waldersdorff, naffauifcher Staatsminister
außer Diensten. _

Fruukreich. Paris. Heute Morgen 7 Uhr ver-
kündete die große Glocke von „Notre Dame," welche
nur bei feierlichen Gelegenheiten gelüutet zu merden
pflegt, den Tod des Kardinal-Erzbischofs Morlot. Jm
erzbischöflichen Palaste wnrde zu gleicher Zeit folgendes
Buletin ausgegeben: „Se. Eminenz der Mfgr. Kar-
dinal-Erzbifchof von Paris hat heute Morgen um ha!b
7 Uhr feinen Geist ausgehaucht. G. Vignolo, Doctor."
— Der Erzbischof, der den vergangenen Freitag die
letzte Oelung erhalten hatte, ließ sich in der Nacht von
Sonntag aus Montag, gerade iin Augenblick, wo er
sein 67. Lebensjahr vollendet hatte, die h. Sakramente
reichen. Er hatte übrigens das Vorgefnhl seines Todes,
denn er fagte am Tage vorher: „Der Jnhrestag ineiner
Geburt wird der Tag meiner Befreinng fein."

Italien. Nom, 29. Dezbr. Der Papst hat gestern
das diplomatische Corps empfallgbn. S. H. foll heute
den König von Neapel mit der königlichen Faniilie (?)
empfangen.
 
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