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Schwetzinger Wochenblatt — 1863

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https://doi.org/10.11588/diglit.30180#0059

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Schwetzinger Wochenblatt.

F» 14._Millimch. 18. Kt'runr_1863.

Erscheint Mittwoch und Samstag. — Preis: monatlich 12 kr., vierteljährlich 36 kr., unter Vorausbezahlung. —
Anzeigen werden die einspaltige Zeile oder deren Raum mit 2 kr. berechnet.

Man abonnirt sich in Schwetzingen bei Geschwister Schwab, auswärts bei den betreffenden Boten.

Die Boten haben für das Ueberbringen des Blattes monatlich 2 kr. anzusprechen.

R u n d s ch a u.

KesLerreicl). Eme niimsterielle Verordmmg ver-
bietet die AuWhr' mid Durchfuhr vou Wasfen und
Waffenbestaudtheilen, Senfen, Atunition und Muuitions-
Gegenstüudeu nach Rußsand und Poleu.

Wieu. Die Regieruug hat 80 Militür-Exlrazüge
augeorduet, welche im Laufe der Woche die zur Be-
setzung der volnifcheu Greuze beftiunnten Truppen be-
fördern werden.

Preusten. Berliu. Die „N. A. Z." berichtet
wiederholt von Verhaftuugen polnifcher Revolutions-
Emifsüre, die in Westpreußen etgriffeu wurden; dasfelbe
Blatt fagt ferner, daß die poluische Frage ein eiu-
uiüthiges Zusannuengehen von Rußland nnt Preußen
uud Oesterreich erfordere.

Berliu. Die Jnvaliden - Counuission hielt dieser
Tage wieder eiue Sitzuug; iu das Veteraneugesetz folleu
die Ritter vom eiserneu Kreuz am weißeu Bande mit
aufgenounuen werden; auch wurde die Gleichstellung
beider Altersklasseu beschlossen; die Erhöhung der Ge-
saunutsunnue betrügt iu Folge dessen 38,000 Thaler.

Bayern. Speper, 13. Febr. Heute am 21jäh-
rigeu Todestage des ehemaligeu Cousistorialrathes Vr.
W. Schulz wurde desseu Grabmal auf hiefigem Fried-
bose uüe im vorigen Jahre wieder von Freundeu der
Uniou uud Schülern des Unvcrgeßlicheu bekrünzt. —

Badeu. Karlsruhe. Am 10. Februar, Mittags
1 llhr, überbrachte eiue Deputation der 2. Kauuuer
Sr. Königl. Hoheit dem Großherzoge die Glückwünsche
oes Laudtags zur Vermühluug Seiues fürstlichen Bru-
ders, des Prinzeu Wilhelm. Dieselbe wurde überaus
huldvoll empfangen und die freuudlicheu Worte, mit
ivelcheu uuser ,geliebter Fürst der Deputation dankte,
siud der wiederholte Ausdruck der edleu Gesinnung Sr.
Köuigl. Hoheit. ^

Aianuheim. Am"11. diefes Mouats, Abeuds um
0 Uhr, faud iu Petersburg im Wiuterpalaste des Kaisers
die feierliche Trauung des Priuzeu Wilhelm vou Baden
mit der Priuzessiu Maria Mariuüliauowna vou Leuch-
teuberg statt. — Eiu Telegrannu, welches der erste
Bürgermeister nuserer Stadt von Petersburg erhielt,
lautet'. „Wir dankeu Jhuen uud Jhrer fchöuen Stadt
sür Jhre freuudlichen Wüusche uud freuen uus selbst
vou dem Wohlstaude derselbeu uus zu überzeugen. —
Gott segne die Stadt Manuheim und mit ihr das
theureVaterland. Wilhelm, PrinzvonBadeu. Marie,
Priuzessiu vou Baden."

Groph. Hessen. Mainz. Dem Gemeinderath
hiesiger Stadt ging vom Ministerium die Weifuug zu,
daß die bisherigeu Pfarrfchulen aufzuheben und an
deren Stelle Bezirksschulen zu errichteu- feieu, zu welchem
Zwecke die Stadt in 3 Bezirke eipgetheilt wird. Zur
Wiedereinführung von Communalfchulen kann sich das
Miuisterium aus mehrfachen Gründen nicht eutschließeu.

Scl)weiz. Nach der „Bapr. Z." habeu sich au
vielen Orten der Schweiz Werbe-Depots gebildet, welche
für den amerikanischen Krieg Leute aus aller Herren
Länder anzuwerben suchen.

FrankreLcl). Der „Moniteur" bringt Nachrichten
aus Mexiko, welche sich über den Gesundheitszustand
der dortigeu Truppen günstig aussprechen. (Die Ein-
nahme von Puebla reduzirt sich auf das Vorschieben
eiuiger Militürabtheilungen gegen genannte Stadt.)

MrHland. Warschau. Die Ruffen haben eiuige
Jnfurgentenbanden im Gubernium Plock gänzlich auf-
gerieben und einen Anführer derselben gefangen.

Die „Schles. Ztg." meldet: General Dembinski,
der 1831 in Polen und 1849 in Uugaru kümpfte, sei
aus der Türkei nach Poleu geeilt.

Die Aufständischen haben einen rufsischen Kurrier
ausgefangen uud demfelben wichtige an auswärtige Höfe
bestimuite Depeschen abgenommen. (Ostsee-Ztg.)

Amerika. New-Pork, 28. Januar. General
Grant hat ein Jtlinois-Regiment wegen Jnsubordination
und wegeu Versuchs des Uebergangs Zu deu Seccessio-
nisten eutwaffnen lassen.

Der ueue Kommandant der Potomac-Armee hat
die Absicht, angriffsweise gegen Richmond zu operiren.

Das U'tzke Fräulein von Steinach.

Fortsetzung.

Der Fremde vermochte kaum ein triumphirendes
Lächeln zu unterdrückeu; — er bot der Danie den Arm
zum Gehen, als sie nur einen leichten schwarzen Ueber-
wurf über das edle Haupt uud deu blendenden Hals
geworfen und sagte das Licht ergreifend: „Es ist wohl
gut, wir eilen fo fchnell als möglich und warten nicht
bis die Knechte mit der Trage bereit sind; Eurer Die-
nerin, die mit ihnen gehen mag, beschreibe ich die Rich-
tung des Weges — deun jede Minute, die der Ver-
wundete länger Eurer harren muß, wird ihm eine Ewig-
keit bedünken!" —

Elisabeth fchritt neben dem unbekannteu Begleiter
eilend zur Thür hinaus, aber sie nahm seinen Arm
 
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