K46. Mittwoch, Itt.Iuni 1863.
Erscheint Mittwoch und Samstag. Preis: monatlich 12 kr., vierteljährtich 36 kr., unter Vorausbezahlung. —
Anzeigen rverden die einspaltige Zeile oder deren Raum mit 2 kr. berechnet.
Man abonnirt sich in Schwetzingen bei Keschwister Schwab, auswärts bei den betreffenden Boten.
Die Boten haben für das Ueberbringen des Blattes monatlich 2 kr. anzusprechen.
Rundschau.
Oefterreicb. Jnr „Reichsgesetzblatt" wird der
Stadtrath von Triest in seiner Eigenschast als Land-
tag auf den 10. Juni zur Nenwahl der Abgeordneten
für den Reichsrath einberufen.
PreuHen. Berlin. Die Wahlmänner und Ur-
wähler des ersten Berliner Wahlbezirks haben in einer
großen Versammlung ihre Uebereinstimmnng mit den
Beschlüssen des Abgeordnetenhauses ausgesprochen.
Elbing. Gelegentlich der Reise des Kronprinzen
durch unsere Stadt hatte der Magistrat bei der Stadt-
verordnetenversammlung die Berathung von Empsangs-
feierlichkeiten beantragt, welcher Antrag jedoch llicht die
Zustimmung genannter Versammlung erhielt.
Buyern. Das griechische Königspaar wird von
jetzt an seine bleibende Residenz im königl. Schlosse zu
Bamberg aufschlngen.
Baden. Nach der Süddeutschen Zeitung ist unser
Minister, Herr v. Roggenbach, von einer Lungenent-
zündung befallen, die hoffentlich ohne alle Gefahr für
den verehrten Mann vorübergehen wird.
Mannheim, 7. Juni. Seine Königliche Hoheit
unser allverehrter Großherzog haben die Summe von
1500 fl. als Kapitalfond zur Gründung einer Stiftung
dem Vorstande des Landes - Schützenvereins zuzuweisen
geruht. Ans den Zinsen dieses Kapitals sollen unbe-
mittelte Schützeil mit Wafseil nnd Mnnition unterstützt
werden.
Mannheinl, 7. Jurli. Ze näher die Zeit des 1.
badischen Landesschießens heranrückt, desto eifriger sind
die verschiedenen Comitä's bemüht, ihre nmfassenden
Vorarbeiten in einer Weise durchznführen, welche das
Gelingen des Festes ermöglicht. Die Bauten auf dem
Festplatze schreiten rüstig vorwärts und ist man bereits
mit der Ausschmückung derselben befchäftigt. Ehren-
gaben treffen fortwährend von allen Seiten ein und
befinden sich darnnter sehr viele von bedeutendenl Werthe.
Mannheim, 7. Jlllli. Nach einer Mittheilnng im
„Schm. M." hat sich die bayerische Regieriuig gegen
dasjenige Projekt des Nheillbrnckenbaues erklärt, welches
in letzter Zeit besonders lebhaft unterstützt wnrde und
den Bau nlit Benntzmlg der Mühlan anssühren mollte.
Baden-Baden. Dem Schw. Merk., welcher neu-
lich die ersten Angaben über die Anflösung des Spiel-
pachtverhältnisfes iu Baden-Baden brachte, werden neuer-
dings folgende, als richtig verbürgte Angaben geniacht.
Hiernach erstreckt sich die verlängerte Pacht auf die Jahre
1864, 1865, 1866 und 1867, und endigt mit dem
31. Oktober des letztgenanten Jahres. Während dieser
4jährigen Dauer kann der Vertrag von keiner Seite
gekündigt merden. Der Pächter zahlte bisher einen
Pachtzins von jührlich 127,008 fl. uud hatte dabei
jedes Jahr noch den Betrag von 25,008 fl. auf Ver-
schönerungen rc. zu verwenden. Diese Summen sind
beibehalten, übrigens hat der Spielpüchter aber noch
jährlich den Betrag von 400,000 Franken an den Bade-
fonds zu entrichten.
Heidelberg. Am 3. Juni wurde hier das 25jährige
Bestehen des evang.-prot. Predigerseminars in feierlicher
Weise begangen.
Konstanz. Am 5. Juni starb hier Frln. Marie
Ellenrieder, berühmt als Hofmalerin.
Hamburg. Wie verlautet, wird Gnstav Striwe
nach etwa 8tägigem Aufenthalte daselbst nnch Mann-
heim reisen.
Schleswia-Holstein. Nach Berichten aus Ko-
penhagen sowohst wie aus den deutschen Herzogthünlern,
fürchten die Deutschen für ihre Jnteressen mehr einen
Executions-Beschluß des Bundestags, als die Dänen.
Jn den Herzogthümern unterzeichnen fast überall die
unabhängigen Männer, die es wagen können, Dank-
Adressen an den Großherzog von Oldenburg, dessen
Antrag allein den Wünschen der Herzogthümer entspricht.
Fraukreich. Paris. Wie verlautet, sollen in
Kürze drei Regimeilter Jnsanterie und ein Bataillon
Jäger nach Mexiko abgehen.
Jtalien. Turin. An Bord der in Livorno lie-
genden Dampf - Corvette „Tuckery" kam eine Meuterei
vor. Das auf derselben befindliche Detachement von
Marinetruppen war durch einige über es von Capitain
Pucci verhängte Strafen sehr erbittert, und als es am
27. Mai zum Strafexerzieren antreten sollte, drangen
aus einvlal 32 Soldaten mit blanken Säbeln auf den
Capitain und die übrigen Officiere ein, und verlangten,
mau solle den Befehl znm Exerciren znrücknehmen. Die
Officiere griffen zn dcn nebenanstehenden Gemehren der
Marine-Jilfanterie, die Schiffsmannschaft eilte zu ihrer
Hilse herbei, nnd die Meuterer mußten sich gesangen
geben. Sie wurden in Eisen gelegt und gegen Abend
von 50 bemaffneten Matrosen nach dem Arsenale ge-
bracht mo über ihr weiteres Schicksal entschieden werden
soll. Die Geistesgegenmart des Capitains nnd die Trene
der Schiffrnannschaft haben großes Unglück verhütet. —
Erscheint Mittwoch und Samstag. Preis: monatlich 12 kr., vierteljährtich 36 kr., unter Vorausbezahlung. —
Anzeigen rverden die einspaltige Zeile oder deren Raum mit 2 kr. berechnet.
Man abonnirt sich in Schwetzingen bei Keschwister Schwab, auswärts bei den betreffenden Boten.
Die Boten haben für das Ueberbringen des Blattes monatlich 2 kr. anzusprechen.
Rundschau.
Oefterreicb. Jnr „Reichsgesetzblatt" wird der
Stadtrath von Triest in seiner Eigenschast als Land-
tag auf den 10. Juni zur Nenwahl der Abgeordneten
für den Reichsrath einberufen.
PreuHen. Berlin. Die Wahlmänner und Ur-
wähler des ersten Berliner Wahlbezirks haben in einer
großen Versammlung ihre Uebereinstimmnng mit den
Beschlüssen des Abgeordnetenhauses ausgesprochen.
Elbing. Gelegentlich der Reise des Kronprinzen
durch unsere Stadt hatte der Magistrat bei der Stadt-
verordnetenversammlung die Berathung von Empsangs-
feierlichkeiten beantragt, welcher Antrag jedoch llicht die
Zustimmung genannter Versammlung erhielt.
Buyern. Das griechische Königspaar wird von
jetzt an seine bleibende Residenz im königl. Schlosse zu
Bamberg aufschlngen.
Baden. Nach der Süddeutschen Zeitung ist unser
Minister, Herr v. Roggenbach, von einer Lungenent-
zündung befallen, die hoffentlich ohne alle Gefahr für
den verehrten Mann vorübergehen wird.
Mannheim, 7. Juni. Seine Königliche Hoheit
unser allverehrter Großherzog haben die Summe von
1500 fl. als Kapitalfond zur Gründung einer Stiftung
dem Vorstande des Landes - Schützenvereins zuzuweisen
geruht. Ans den Zinsen dieses Kapitals sollen unbe-
mittelte Schützeil mit Wafseil nnd Mnnition unterstützt
werden.
Mannheinl, 7. Jurli. Ze näher die Zeit des 1.
badischen Landesschießens heranrückt, desto eifriger sind
die verschiedenen Comitä's bemüht, ihre nmfassenden
Vorarbeiten in einer Weise durchznführen, welche das
Gelingen des Festes ermöglicht. Die Bauten auf dem
Festplatze schreiten rüstig vorwärts und ist man bereits
mit der Ausschmückung derselben befchäftigt. Ehren-
gaben treffen fortwährend von allen Seiten ein und
befinden sich darnnter sehr viele von bedeutendenl Werthe.
Mannheim, 7. Jlllli. Nach einer Mittheilnng im
„Schm. M." hat sich die bayerische Regieriuig gegen
dasjenige Projekt des Nheillbrnckenbaues erklärt, welches
in letzter Zeit besonders lebhaft unterstützt wnrde und
den Bau nlit Benntzmlg der Mühlan anssühren mollte.
Baden-Baden. Dem Schw. Merk., welcher neu-
lich die ersten Angaben über die Anflösung des Spiel-
pachtverhältnisfes iu Baden-Baden brachte, werden neuer-
dings folgende, als richtig verbürgte Angaben geniacht.
Hiernach erstreckt sich die verlängerte Pacht auf die Jahre
1864, 1865, 1866 und 1867, und endigt mit dem
31. Oktober des letztgenanten Jahres. Während dieser
4jährigen Dauer kann der Vertrag von keiner Seite
gekündigt merden. Der Pächter zahlte bisher einen
Pachtzins von jührlich 127,008 fl. uud hatte dabei
jedes Jahr noch den Betrag von 25,008 fl. auf Ver-
schönerungen rc. zu verwenden. Diese Summen sind
beibehalten, übrigens hat der Spielpüchter aber noch
jährlich den Betrag von 400,000 Franken an den Bade-
fonds zu entrichten.
Heidelberg. Am 3. Juni wurde hier das 25jährige
Bestehen des evang.-prot. Predigerseminars in feierlicher
Weise begangen.
Konstanz. Am 5. Juni starb hier Frln. Marie
Ellenrieder, berühmt als Hofmalerin.
Hamburg. Wie verlautet, wird Gnstav Striwe
nach etwa 8tägigem Aufenthalte daselbst nnch Mann-
heim reisen.
Schleswia-Holstein. Nach Berichten aus Ko-
penhagen sowohst wie aus den deutschen Herzogthünlern,
fürchten die Deutschen für ihre Jnteressen mehr einen
Executions-Beschluß des Bundestags, als die Dänen.
Jn den Herzogthümern unterzeichnen fast überall die
unabhängigen Männer, die es wagen können, Dank-
Adressen an den Großherzog von Oldenburg, dessen
Antrag allein den Wünschen der Herzogthümer entspricht.
Fraukreich. Paris. Wie verlautet, sollen in
Kürze drei Regimeilter Jnsanterie und ein Bataillon
Jäger nach Mexiko abgehen.
Jtalien. Turin. An Bord der in Livorno lie-
genden Dampf - Corvette „Tuckery" kam eine Meuterei
vor. Das auf derselben befindliche Detachement von
Marinetruppen war durch einige über es von Capitain
Pucci verhängte Strafen sehr erbittert, und als es am
27. Mai zum Strafexerzieren antreten sollte, drangen
aus einvlal 32 Soldaten mit blanken Säbeln auf den
Capitain und die übrigen Officiere ein, und verlangten,
mau solle den Befehl znm Exerciren znrücknehmen. Die
Officiere griffen zn dcn nebenanstehenden Gemehren der
Marine-Jilfanterie, die Schiffsmannschaft eilte zu ihrer
Hilse herbei, nnd die Meuterer mußten sich gesangen
geben. Sie wurden in Eisen gelegt und gegen Abend
von 50 bemaffneten Matrosen nach dem Arsenale ge-
bracht mo über ihr weiteres Schicksal entschieden werden
soll. Die Geistesgegenmart des Capitains nnd die Trene
der Schiffrnannschaft haben großes Unglück verhütet. —