glücklichen Krieg einzulassen. — Alle Leute, welche noch
etroas zu verlieren haben, stellten sich bereits der Be-
hörde zur Verfügung, um gegen das barbarische Trei-
ben des Pöbels Front zu machen. — Wie groß die
Ausdehnung des Allfstandes war, läßt sich ermessen,
wenn wir in amerikanischen Zeitnngen lesen, „daß wohl
einige Tausend Soldaten hingereicht hätten, um den
Aufruhr zu erstickerl."
Hopfen-Bericht.
Roth, 24. Juli. Durch Regen und wnrme Wit-
terung haben sich unsere Hopsenpflanzungen bedeutend
gebessert.
VonderRezat, 24. Juli. Anch hier hat günstigere
Witterung die Hoffnungen der Hopfenprodtlzenten neu
belebt.
Spalt, 24. Juli. Unsere Pflanzungen haben sich
seit 8 Tagen so anßerordentlich gut gemacht, der An-
flug ist so niel verheißend, daß, tvenn die Witterung
fortwährend so giinstig bleibt, mir einer glücklichen Ernte
entgegensehen.
Großweingarten, 22. Juli. Warme Nächte und
ziemlich ergiebige warme Regen beförderten den Fort-
schritt des Gewächses.
Hersbruck, 23. Juli. Bei eingetretener günstigerer
Witterung hofsen wir, daß die bisher in Folge der
Kälte zurückgebliebenen Gewächse sich erholen lverden.
Wien, 20. Juli. Mit Rücksicht auf den minder
günstigen Staild der Hopfenpflanznngen stellen Eigner
höhere Forderungen. Saazer 1861r 135 — 145 fl.,
Auschaer do. 70—75 fl.
London, 21. Jnli. Vorgestern Nacht war es so
kalt, wie es seit 30 Jahren im Monat Jnli noch nicht
der Fall war. Seit 22 Tagen hatten wir keinen Regen,
erst heute trübt sich der Himmel und scheinen Güsse in
Aussicht; hoffen wir, daß dieselben noch einen günftigen
Einfluß auf unsere Pflanzungen ansüben werden, von
welchen die Nachrichten sehr ungünstig lauten.
Der Husar uud seine Nachbarin.
Fortsetzung und Schluß.
Er wankte fort und ließ einen Chirurgen auf seine
Stube kominen; der große Blutverlnst, die ungepflegte
Wunde machte ihn krank, er war gezwungen sich zu
Bette zu legen. Des andern Morgens war ihm besser,
sein erster Gedanke Clementine; er verband sich nnd
ging, so inatt er war, zu ihr hinüber.
Die Wärterin kam ihm besorgt entgegen. Clementine
hatte die ganze Nacht in Fieberphantasien gelegen, und
der herbeigerusene Arzt sie sehr bedenklich gefnnden. Auch
jetzt kannte sie Niemanden, nnd gegen Abend ward ihr
Zustand höchst bennruhigend, da alle Vorschriften und
Arzneien ohne Erfolg blieben. Der Arzt gab sie ver-
loren.
Zwei dicke Thränen fielen in den Bart des Husaren!
er hätte gern sein Herzblnt hingegeben, Clementinen zu
erhalten. Endlich raffte er sich gewaltsam und mit aller
Kraft zusammen und sagte: „Nun wir dürsen doch nicht
alle den Kops verlieren, jemand muß hier handeln und
dem Kinde bleiben! wo mögen Clementines Papiere sein,
ich muß suchen."
Er öffnete eine Commode und ein Tischfach, und
fand ihr Taufzeugniß und ihren Trauschein. „Gut,"
sagte er, „ich habe, was ich bedarf."
Er begab sich mit der Hebamme und dem Kinde in
die Kirche, ließ es auf seinen Namen taufen und hielt
es über der Taufe mit der Frau des Thürstehers und
seinem Wirth; dann begab er sich in die Mairie, und
übergab die Papiere und den Tausschein des Knaben.
„Wo ist der Vater?" fragte der Registrator.
„Verschollen!" antwortete er, „ich aber adoptire
meinen Pathen, und bitte mir darüber die nöthigen
Dokumente aus." —
„Jhr Vor- und Zuname ist?"
„Frederic le Vaillant, wohnhaft zu Paris, 38 Jahre
alt, in Besangwn geboren, der Profeffion nach Huf- und
Waffenschmied, vernbschiedeter Husar und Ritter der
Ehren-Legion, unverheirathet."
„Welche Namen führt der Knabe?"
„Wie sie im Tauischeine angegeben sind. Frederic
Cäsar le Vaillant."
Die Dokümente wnrden sogleich auf Kosten des
Adoptivvaters ausgefertigt, dessen edle Handlung einen
allgemeinen Enthusiasmus erweckte; als er aber mit
seinen Begleitern zurückkam, war der Himmel reicher um
einen Engel.
Clementine war entschlafen, entschlafen ohne die Groß-
muth des edeln Husaren und das Schicksal des Kindes
erfahren zu haben.
„Friede sei mit dir!" sprach fromm der Mann des
Krieges, und drückte einen Kuß auf die zarte Hand der
Verklärten. „Die Erde war für dich ein Jammerthal,
aber im Himmel wirst du selig sein, und kannst du in
mein tief bewegtes Herz sehen, so wirst du dich von der
Ehrlichkeit meiner Gesinnnngen gegen dich und dein
Kind überzeugen!"
„Jetzt," suhr er fort, zu der Hebamme gewendet,
„nehmen Sie meinen Sohn mit sich, bringen Sie ihn
auf's Land und in guter Pflege unter, hier ist Geld,
ihm solls an uichts fehlen, deun, Gott sei Dank, ich
kann arbeiten, und ich werde oft sehen, wie es dem
Jungen geht." Er küßte das Kind, und übergab es
der Frau, die es auf's Beste zu versorgen versprach.
So sehr der Husar der Ruhe bedurfte, so blieb er
doch die ganze Nacht bei dem Geistlichen, der an der
Leiche betete; er vermochte eher nicht, sie zu verlassen,
und bis am Morgen überließ er sich seinen Gefühlen.
Des zweiten Tages mußte er das Begräbniß be-
sorgen, und fast verließ ihn durch die vernachlässigte
Wunde erschöpft, der Muth. Bleich, entstellt stand er be-
trachteud bei der geliebten Freundin, über die nnn bald
sich das Grab schließen sollte. Dieses trene, edle Herz
begrub das Glück seines Lebens! Er allein folgte ihrem
Sarg, stand an ihrem Grabe, sah sie in jene Tiefe
hiuabsinken, aus der Niemand wiederkehrt, und warf
die erste Hand voll Erde hinein. Er nur küiete betend
etroas zu verlieren haben, stellten sich bereits der Be-
hörde zur Verfügung, um gegen das barbarische Trei-
ben des Pöbels Front zu machen. — Wie groß die
Ausdehnung des Allfstandes war, läßt sich ermessen,
wenn wir in amerikanischen Zeitnngen lesen, „daß wohl
einige Tausend Soldaten hingereicht hätten, um den
Aufruhr zu erstickerl."
Hopfen-Bericht.
Roth, 24. Juli. Durch Regen und wnrme Wit-
terung haben sich unsere Hopsenpflanzungen bedeutend
gebessert.
VonderRezat, 24. Juli. Anch hier hat günstigere
Witterung die Hoffnungen der Hopfenprodtlzenten neu
belebt.
Spalt, 24. Juli. Unsere Pflanzungen haben sich
seit 8 Tagen so anßerordentlich gut gemacht, der An-
flug ist so niel verheißend, daß, tvenn die Witterung
fortwährend so giinstig bleibt, mir einer glücklichen Ernte
entgegensehen.
Großweingarten, 22. Juli. Warme Nächte und
ziemlich ergiebige warme Regen beförderten den Fort-
schritt des Gewächses.
Hersbruck, 23. Juli. Bei eingetretener günstigerer
Witterung hofsen wir, daß die bisher in Folge der
Kälte zurückgebliebenen Gewächse sich erholen lverden.
Wien, 20. Juli. Mit Rücksicht auf den minder
günstigen Staild der Hopfenpflanznngen stellen Eigner
höhere Forderungen. Saazer 1861r 135 — 145 fl.,
Auschaer do. 70—75 fl.
London, 21. Jnli. Vorgestern Nacht war es so
kalt, wie es seit 30 Jahren im Monat Jnli noch nicht
der Fall war. Seit 22 Tagen hatten wir keinen Regen,
erst heute trübt sich der Himmel und scheinen Güsse in
Aussicht; hoffen wir, daß dieselben noch einen günftigen
Einfluß auf unsere Pflanzungen ansüben werden, von
welchen die Nachrichten sehr ungünstig lauten.
Der Husar uud seine Nachbarin.
Fortsetzung und Schluß.
Er wankte fort und ließ einen Chirurgen auf seine
Stube kominen; der große Blutverlnst, die ungepflegte
Wunde machte ihn krank, er war gezwungen sich zu
Bette zu legen. Des andern Morgens war ihm besser,
sein erster Gedanke Clementine; er verband sich nnd
ging, so inatt er war, zu ihr hinüber.
Die Wärterin kam ihm besorgt entgegen. Clementine
hatte die ganze Nacht in Fieberphantasien gelegen, und
der herbeigerusene Arzt sie sehr bedenklich gefnnden. Auch
jetzt kannte sie Niemanden, nnd gegen Abend ward ihr
Zustand höchst bennruhigend, da alle Vorschriften und
Arzneien ohne Erfolg blieben. Der Arzt gab sie ver-
loren.
Zwei dicke Thränen fielen in den Bart des Husaren!
er hätte gern sein Herzblnt hingegeben, Clementinen zu
erhalten. Endlich raffte er sich gewaltsam und mit aller
Kraft zusammen und sagte: „Nun wir dürsen doch nicht
alle den Kops verlieren, jemand muß hier handeln und
dem Kinde bleiben! wo mögen Clementines Papiere sein,
ich muß suchen."
Er öffnete eine Commode und ein Tischfach, und
fand ihr Taufzeugniß und ihren Trauschein. „Gut,"
sagte er, „ich habe, was ich bedarf."
Er begab sich mit der Hebamme und dem Kinde in
die Kirche, ließ es auf seinen Namen taufen und hielt
es über der Taufe mit der Frau des Thürstehers und
seinem Wirth; dann begab er sich in die Mairie, und
übergab die Papiere und den Tausschein des Knaben.
„Wo ist der Vater?" fragte der Registrator.
„Verschollen!" antwortete er, „ich aber adoptire
meinen Pathen, und bitte mir darüber die nöthigen
Dokumente aus." —
„Jhr Vor- und Zuname ist?"
„Frederic le Vaillant, wohnhaft zu Paris, 38 Jahre
alt, in Besangwn geboren, der Profeffion nach Huf- und
Waffenschmied, vernbschiedeter Husar und Ritter der
Ehren-Legion, unverheirathet."
„Welche Namen führt der Knabe?"
„Wie sie im Tauischeine angegeben sind. Frederic
Cäsar le Vaillant."
Die Dokümente wnrden sogleich auf Kosten des
Adoptivvaters ausgefertigt, dessen edle Handlung einen
allgemeinen Enthusiasmus erweckte; als er aber mit
seinen Begleitern zurückkam, war der Himmel reicher um
einen Engel.
Clementine war entschlafen, entschlafen ohne die Groß-
muth des edeln Husaren und das Schicksal des Kindes
erfahren zu haben.
„Friede sei mit dir!" sprach fromm der Mann des
Krieges, und drückte einen Kuß auf die zarte Hand der
Verklärten. „Die Erde war für dich ein Jammerthal,
aber im Himmel wirst du selig sein, und kannst du in
mein tief bewegtes Herz sehen, so wirst du dich von der
Ehrlichkeit meiner Gesinnnngen gegen dich und dein
Kind überzeugen!"
„Jetzt," suhr er fort, zu der Hebamme gewendet,
„nehmen Sie meinen Sohn mit sich, bringen Sie ihn
auf's Land und in guter Pflege unter, hier ist Geld,
ihm solls an uichts fehlen, deun, Gott sei Dank, ich
kann arbeiten, und ich werde oft sehen, wie es dem
Jungen geht." Er küßte das Kind, und übergab es
der Frau, die es auf's Beste zu versorgen versprach.
So sehr der Husar der Ruhe bedurfte, so blieb er
doch die ganze Nacht bei dem Geistlichen, der an der
Leiche betete; er vermochte eher nicht, sie zu verlassen,
und bis am Morgen überließ er sich seinen Gefühlen.
Des zweiten Tages mußte er das Begräbniß be-
sorgen, und fast verließ ihn durch die vernachlässigte
Wunde erschöpft, der Muth. Bleich, entstellt stand er be-
trachteud bei der geliebten Freundin, über die nnn bald
sich das Grab schließen sollte. Dieses trene, edle Herz
begrub das Glück seines Lebens! Er allein folgte ihrem
Sarg, stand an ihrem Grabe, sah sie in jene Tiefe
hiuabsinken, aus der Niemand wiederkehrt, und warf
die erste Hand voll Erde hinein. Er nur küiete betend