vom französischen Joch zu veranstalten. Es hat nun der
Hauptausschuß im Haag, unter dem Vorsitze des Prin-
zen Friedrich, endgültig festgesetzt: 1) aus den 17. No-
vember d. I. fällt die Gedenkfeier im ganzen Lande
und die der Kolonien; 2) in Amsterdam wird eine
nationale Gewerbschule gegründet; 3) in Scheveningen
und in Villemspark im Haag wird ein Nationaldenk-
mal errichtet, zu welchem am 17. Nov. der Grundstein
gelegt wird.
^olen. Jm Lublin'schen wird sehr lebhaft ge-
rüstet. An Mannschaften (?) und Waffen fehlt es den
Polen nicht, wohl aber air brauchbaren Offizieren. Es
stehen daselbst sechs starke polnische Truppenkorps, sowie
einige andere weniger bedeutende. Zahlreiche Gensdar-
meriekorps werden organisirt. Jn Podolien stehen drei
Korps. Andererseits hat man sich genöthigt gesehen,
das im Kreise von Brzesc-Litewski stehende Korps aus-
zulösen, um dessen Umzin^elung durch die Russen zn
vermeiden.
IiußLand. Warschau, 23. Sept. Schon wieder
wurden am hellen Tage und auf offmwr Straße zwei
Attentate verübt irr Folge derselben ein rirssischer Oberst
und ein Polizeiagent tödtlich verwundet wurden; der
Thäter blieb unbekannt. Ein Kriegsrath fand statt,
in welchem Beschlüsse gefaßt wurden, welche den Kriegs-
zustand bis auf's Aeußerste verschärsen; ivehe demjenigen
Hausbesitzer, aus dessen Haus ein Schuß fällt, und er
ist nicht im Stande, den Thäter der russischen Behörde
zn überliesern oder ist demselben zur Flucht behülflich!
Sein Haus wird augenblicklich vom Militär in Besitz
genommen und er aus demselben vertrieben. Der Zu-
stand in Warschau ist schauderhaft; auf der einen Seite
russische Militärdiktatur, auf der andern die Vehmgerichte
der polnischen Nationalregierung; in der Mitte eine
Bevölkernng, die keinen Augenblick sicher ist, vielleicht
unschuldig, der einen oder andern Seite zum Opfer zu
fallen! —
Hopfen-Bericht.
* Schwetzingen, 29. Sept. Bis heute wurden
60 Ctr. Hopfen verkauft. Preis: 75—80 fl.
Die „Bapr. Hopfenztg." berichtet:
Spalt, 21. Sept. Der Hopfenpreis ist endlich da-
hier gemacht, und zwar pr. Ctr. zu 150 si. So wur-
den 3 Ballen gekauft. Heute hat man 170 bis 175
geboten, aber Niemaud hat Lust so jetzt noch abzugeben.
Jnnerhalb 14 Tagen erst wird sich ein fester Preis her-
ausstellen. Ju Moosbach sind 160 —165 fl. geboten,
aber ein wirklicher Kaus ist noch nicht abgeschlossen
worden.
Großweingarten nächst Spalt, 19. Sept. Hier
ist bis zur Stunde noch kein Preis gemacht, jedoch wurde
gestern in Spalt der erste Preis mn 150 fl. pr. Ctr.
abgeschlossen.
Heersbruck, 20. Sept. Diese Ruhe, welche gegen-
wärtig im Hopfeugeschäfte herrscht, ist wohl selten um
diese Zeit dagewesen; nichts regt, nichts rührt sich, voll-
kommene Stille, besonders hier in der Stadt, wo die
Produzenten noch nicht an die jetzigen Preise glauben
können, aus dem Lande ist es etwas lebhaster, dort
wurde bereits zu 70—80 fl. gekaust, aber auch diesem
Gebot zeigt sich keine große Kauflust.
Altdorf, 19. Sept. Wenn auch das Geschäft im
Kauf und Verkauf etwas geht, so ist es doch nicht leb-
haft zu nennen, und hört man von 90 — 100 fl. und
etwas darüber, sprechen, für dessen Wahrheit man sich
nicht verbürgen kann.
Abenberg, 19. Sept. Gestern und heute fanden
sich Käufer ein, welchen die Waare ungemein gefiel,
vergebens aber pr. Ctr. 160 und 170 fl. boten. Die
Produzenten halten stark auf 200 fl., um welchen Preis
hier Käufe abzuschließen sind.
Hagenau, 18. Sept. Unsere Hopfenernte geht zu
Eude; die nächste Woche wird nur noch wenig von un-
serer Million Hopfenstangen zu pflücken sein. Unsere
Produzenten haben schon einen beträchtlichen Vorrath
gedörrter und versendbarer Waare. Auch kommen nach
und nach die Käuser von auswürts und zollen unserm
Produkte wegen der vorzüglichen Qualität volle Gerech-
tigkeit. Aber ihre Offerten sind so niedrig gestellt, daß
es noch viele Schwierigkeiten geben wird, bis sich Ge-
schäste realisiren. Jn der That bieten sie 100 —120
Frcs., währenddem unsere Hopfenbauer für schöne Waare
140—150 Frcs. haben wollen. Letztere gründen ihre
Hoffuung auf die in Deutschland, besonders in Bapern
hohen Hopfenpreise, wo es nur eine Drittel-Ernte gibt,
und der Preis sich aus 100 fl. zu halten scheint. Bei
uns werden sich seste Preise wahrscheinlich erst in 14
Tagen seststellen lassen.
Alost, 17. Sept. Unser heutiger Markt enthielt
ungesähr 200 Säcke neuen Hopfen. Es wurde mit
einer gewissen Lebhaftigkeit, je nach Onalität und Trock-
nung, zu 90 —100 Frcs. verkaust. Obgleich dieses
Jahr viele Gärten vom Schimmel betroffen worden und
es dadurch mittelmäßige Qualitäten gibt, ist das neue
Produkt ini Allgemeinen sehr zusriedenstellend und aus-
gesuchte Waare hat sogar vorzügliche Qualität. Man
schützt eine Dreiviertel-Ernte.
Jch will unr's überlegen!
Nach einer Wechselhandlung lnust
Ein Bunnnler und bewundert
Die Rollen Geld dort aufgehäust
Zu Tausenden und Hundert,
Und dann die Säcke rings uinher,
Drin hell die Thaler blitzen —
Ja, seufzt er, wenn ick sparsam wär',
Könnt ick ooch wat besitzen;
Jott strafe mir, spar ick nich noch
Mir ooch so'n klein Vermögen,
Jndeß — ick will die Sache doch
Mir erst noch überlegen!
Jn einer Kneipe, wo schon fast
Die Flannnen all' erloschen,
Sitzt noch im Thran der letzte Gast
Und zählt die letzten Groschen.
Da plötzlich tritt sein Weib herein,
Wie sie sich's vorgenommen,
Und schreit: „Wirst Du vernünftig fein,
Und gleich nach Hause kommen?"
Hauptausschuß im Haag, unter dem Vorsitze des Prin-
zen Friedrich, endgültig festgesetzt: 1) aus den 17. No-
vember d. I. fällt die Gedenkfeier im ganzen Lande
und die der Kolonien; 2) in Amsterdam wird eine
nationale Gewerbschule gegründet; 3) in Scheveningen
und in Villemspark im Haag wird ein Nationaldenk-
mal errichtet, zu welchem am 17. Nov. der Grundstein
gelegt wird.
^olen. Jm Lublin'schen wird sehr lebhaft ge-
rüstet. An Mannschaften (?) und Waffen fehlt es den
Polen nicht, wohl aber air brauchbaren Offizieren. Es
stehen daselbst sechs starke polnische Truppenkorps, sowie
einige andere weniger bedeutende. Zahlreiche Gensdar-
meriekorps werden organisirt. Jn Podolien stehen drei
Korps. Andererseits hat man sich genöthigt gesehen,
das im Kreise von Brzesc-Litewski stehende Korps aus-
zulösen, um dessen Umzin^elung durch die Russen zn
vermeiden.
IiußLand. Warschau, 23. Sept. Schon wieder
wurden am hellen Tage und auf offmwr Straße zwei
Attentate verübt irr Folge derselben ein rirssischer Oberst
und ein Polizeiagent tödtlich verwundet wurden; der
Thäter blieb unbekannt. Ein Kriegsrath fand statt,
in welchem Beschlüsse gefaßt wurden, welche den Kriegs-
zustand bis auf's Aeußerste verschärsen; ivehe demjenigen
Hausbesitzer, aus dessen Haus ein Schuß fällt, und er
ist nicht im Stande, den Thäter der russischen Behörde
zn überliesern oder ist demselben zur Flucht behülflich!
Sein Haus wird augenblicklich vom Militär in Besitz
genommen und er aus demselben vertrieben. Der Zu-
stand in Warschau ist schauderhaft; auf der einen Seite
russische Militärdiktatur, auf der andern die Vehmgerichte
der polnischen Nationalregierung; in der Mitte eine
Bevölkernng, die keinen Augenblick sicher ist, vielleicht
unschuldig, der einen oder andern Seite zum Opfer zu
fallen! —
Hopfen-Bericht.
* Schwetzingen, 29. Sept. Bis heute wurden
60 Ctr. Hopfen verkauft. Preis: 75—80 fl.
Die „Bapr. Hopfenztg." berichtet:
Spalt, 21. Sept. Der Hopfenpreis ist endlich da-
hier gemacht, und zwar pr. Ctr. zu 150 si. So wur-
den 3 Ballen gekauft. Heute hat man 170 bis 175
geboten, aber Niemaud hat Lust so jetzt noch abzugeben.
Jnnerhalb 14 Tagen erst wird sich ein fester Preis her-
ausstellen. Ju Moosbach sind 160 —165 fl. geboten,
aber ein wirklicher Kaus ist noch nicht abgeschlossen
worden.
Großweingarten nächst Spalt, 19. Sept. Hier
ist bis zur Stunde noch kein Preis gemacht, jedoch wurde
gestern in Spalt der erste Preis mn 150 fl. pr. Ctr.
abgeschlossen.
Heersbruck, 20. Sept. Diese Ruhe, welche gegen-
wärtig im Hopfeugeschäfte herrscht, ist wohl selten um
diese Zeit dagewesen; nichts regt, nichts rührt sich, voll-
kommene Stille, besonders hier in der Stadt, wo die
Produzenten noch nicht an die jetzigen Preise glauben
können, aus dem Lande ist es etwas lebhaster, dort
wurde bereits zu 70—80 fl. gekaust, aber auch diesem
Gebot zeigt sich keine große Kauflust.
Altdorf, 19. Sept. Wenn auch das Geschäft im
Kauf und Verkauf etwas geht, so ist es doch nicht leb-
haft zu nennen, und hört man von 90 — 100 fl. und
etwas darüber, sprechen, für dessen Wahrheit man sich
nicht verbürgen kann.
Abenberg, 19. Sept. Gestern und heute fanden
sich Käufer ein, welchen die Waare ungemein gefiel,
vergebens aber pr. Ctr. 160 und 170 fl. boten. Die
Produzenten halten stark auf 200 fl., um welchen Preis
hier Käufe abzuschließen sind.
Hagenau, 18. Sept. Unsere Hopfenernte geht zu
Eude; die nächste Woche wird nur noch wenig von un-
serer Million Hopfenstangen zu pflücken sein. Unsere
Produzenten haben schon einen beträchtlichen Vorrath
gedörrter und versendbarer Waare. Auch kommen nach
und nach die Käuser von auswürts und zollen unserm
Produkte wegen der vorzüglichen Qualität volle Gerech-
tigkeit. Aber ihre Offerten sind so niedrig gestellt, daß
es noch viele Schwierigkeiten geben wird, bis sich Ge-
schäste realisiren. Jn der That bieten sie 100 —120
Frcs., währenddem unsere Hopfenbauer für schöne Waare
140—150 Frcs. haben wollen. Letztere gründen ihre
Hoffuung auf die in Deutschland, besonders in Bapern
hohen Hopfenpreise, wo es nur eine Drittel-Ernte gibt,
und der Preis sich aus 100 fl. zu halten scheint. Bei
uns werden sich seste Preise wahrscheinlich erst in 14
Tagen seststellen lassen.
Alost, 17. Sept. Unser heutiger Markt enthielt
ungesähr 200 Säcke neuen Hopfen. Es wurde mit
einer gewissen Lebhaftigkeit, je nach Onalität und Trock-
nung, zu 90 —100 Frcs. verkaust. Obgleich dieses
Jahr viele Gärten vom Schimmel betroffen worden und
es dadurch mittelmäßige Qualitäten gibt, ist das neue
Produkt ini Allgemeinen sehr zusriedenstellend und aus-
gesuchte Waare hat sogar vorzügliche Qualität. Man
schützt eine Dreiviertel-Ernte.
Jch will unr's überlegen!
Nach einer Wechselhandlung lnust
Ein Bunnnler und bewundert
Die Rollen Geld dort aufgehäust
Zu Tausenden und Hundert,
Und dann die Säcke rings uinher,
Drin hell die Thaler blitzen —
Ja, seufzt er, wenn ick sparsam wär',
Könnt ick ooch wat besitzen;
Jott strafe mir, spar ick nich noch
Mir ooch so'n klein Vermögen,
Jndeß — ick will die Sache doch
Mir erst noch überlegen!
Jn einer Kneipe, wo schon fast
Die Flannnen all' erloschen,
Sitzt noch im Thran der letzte Gast
Und zählt die letzten Groschen.
Da plötzlich tritt sein Weib herein,
Wie sie sich's vorgenommen,
Und schreit: „Wirst Du vernünftig fein,
Und gleich nach Hause kommen?"