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Studien und Skizzen zur Gemäldekunde — 4.1918/​1919

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Die Altwiener Gemäldesammlungen: (I. Das 17. und 18. Jahrhundert)
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https://doi.org/10.11588/diglit.52777#0161

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R. Megan, Pausin, Ruef, Schöffelhuber undTubin. Neu kommen dazu:
Mat. Gutkowsky (ob in Wien?), Gerhard Jansen, Glasmaler, Thomas
Meraz und Joh. Vogl, bürgerlicher Maler zu Wien.
1678 schreibt Franz von Imstenrad über sein „Cabinetle“, oder
auch „Cabinet“, von dem es aber nicht sicher ist, ob es in Wien bestanden
hat. Die Namen Megan und Pausin kehren wieder.
1679 finden sich neben den uns schon bekannten Gerh. Jansen,
R. Megan und Andreas Ruef auch noch der „Feldkriegskommissarius“
Christian Scharrer von Friesenegg.
1680 und 1681 sind im Zusammenhang mit Bilderankäufen des Fürsten
erwähnt: der fürstliche Hofmaler Andreas Distler, der wohl gelegentlich
oder ständig in Wien gewesen, ferner der Bürger und Bildhauer in Wien
M. Gunst, T. Wurmb „von Wien“, J. G. F. Zoffel (ob in Wien?),
J. B. Weyler (ob in Wien, ist fraglich; es scheint, daß er in Prag ansässig
war), Franz de Neve, der als Wiener Maler angeführt wird, und der für
ein Bild in der Pfarrkirche zu Feldsberg ausgezahlt wird, der also vielleicht
weder als Sammler noch als Händler zu betrachten ist, endlich noch die
Herren Gerh. Jansen, R. Megan und Pausin, die auch in früheren Jahren
schon genannt worden sind.
Ganz sicher ist es, daß wir uns unter dem Gemäldebesitz der aufge-
zählten Leute keine umfangreichen Galerien vorzustellen haben. Die genannten
Maler dürften auch gewöhnlich ihrer eigenen Bilder wegen mit dem Fürsten
in Verbindung gestanden haben. Nur bei wenigen Namen ist ausdrücklich
ein „Kabinet“ oder eine eigentliche Sammlung erwähnt, wie beim kaiserlichen
Kammerdiener Wolf Wilhelm Prämer, beim Maler Christoph Lauch
und bei Franz v. Imstenrad, bei dem der Aufenthaltsort nicht feststeht.
Deshalb werden wir in den Querschnitt aus der Zeit gegen 1680 von
all den genannten nur die Prämersche und Lauchsche Sammlung als
sicheren Wiener Besitz eintragen dürfen.
Nach den Auszügen aus den Archivalien, die Franz Wilhelm veröffent-
licht hat, läßt sich schließen, daß 1695 von Wolf Wilhelm Pramer (sicher
ist’s der Wolf Wilhelm Prämer, von dem wir schon in den Abschnitten über
1669 und 1676 gehört haben) Bilder gekauft wurden. Als weitere Gemälde-
besitzer werden genannt die Maler Ferdinand Renato und Giov. Balt.
Lorenzoni, die vielleicht niemals in Wien gelebt haben. Denn um die Zeit,
von der die Rede ist, wurden der Reihe nach viele Bilderankäufe aus Italien
durch den Maler Marc. Ant. Franceschini vermittelt.
Daß sich damals die Galerie des Erzherzogs Leopold Wilhelm längst
in Wien befand, ist allbekannt. Daß die Fürstlich Liechtensteinschen
Gemälde zum Teil auch in Wien aufbewahrt wurden, haben wir oben schon
erfahren. Die alte Sammlung Wenzelberg fällt ebenfalls in diesen Quer-
schnitt. Sie ist im III. Kapitel der Geschichte der Wiener Gemäldesamm-
lungen eingehend besprochen.
Auch ist daran zu erinnern, daß die Anfänge der Galerien Schön-
born, Harrach und Schwarzenberg mehr oder weniger weit ins 17. Jahr-
hundert zurückreichen.
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts scheint es neben den ausdauernden
bekannten Sammlungen auch eine Galerie Meyer (Vorname wird nicht ge-
nannt) gegeben zu haben. Andeutungen darüber und über Bilderankäufe
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