DOI Artikel:
Hardenberg, Kuno Ferdinand von: Bildwand - Wandbild
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10943#0177
INN EN-DEKORATION
165
UMBAU »HOTEL ATLANTIC« HAMBURG »TANZBAR« BLICK ZUR MUSIKLOGE
BILDWAND - WANDBILD
Der diluviale Mensch löste vor »nur« 20000 Jahren Leere aufweist, und es will daher scheinen, daß Malen
die Höhlenwände auf in raumlose Jagdgründe, und Zeichnen eine von der Vorsehung bedingte
in ruhmreich bestandene Tierkämpfe, und er schuf Lebensnotwendigkeit ist.
sich damit Überwindung unwirtlicher Zeit, die an die Jahrtausende herrschte die Wandmalerei allein.
Feuerstätte bannte, Urkunden, die von vergangener Spät erst wird das gerahmte Wandbild erfunden, das
Tat erzählen, Schaustoff für die Jugend kommender beweglich, mitnehmbar, den Menschen begleitet. Die
Geschlechter, um Vorstellungen und Begriffe zu ge- ganze Antike kennt nur die Wandmalerei, aber sie ist
Winnen. Er schuf sich damit zugleich einen Zauber reicher geworden. Sie hat es gelernt, die Umgebung
wider die Dämonen der Einsamkeit und der Leere, mit den Menschen zu sehen. Sie sieht den Raum, und
die die schlimmsten Gespenster der Erde sind. dadurch gelingt es ihr, durch gesteigerten Bildzauber
Die Jagdgründe sind heute verarmt, die Welt ist den Wand-Charakter aufzulösen und den Bewohner
eine andere geworden, aber die Natur ist immer noch seiner vier Wände zum Teilhaber olympischer oder
reich, reich sind Himmel und Wolken, Wälder und heroischer Jenseitigkeit zu machen. Spätere Fort-
Pflanzenwuchs, Städte und Siedlungen, und die Be- schritte in Ornamentik und Architektur lehren Um-
rufenen malen, zeichnen, stechen, radieren immer rahmungen malen, lehren Einteilung in Felder, lehren
noch zum Schmuck und zur Enteinsamung alles Szenen in Architekturen darstellen, und im weiteren
dessen, was im Heim unheimlich ist und unheimliche Verlauf der Entwicklung gewinnen das ornamentale
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UMBAU »HOTEL ATLANTIC« HAMBURG »TANZBAR« BLICK ZUR MUSIKLOGE
BILDWAND - WANDBILD
Der diluviale Mensch löste vor »nur« 20000 Jahren Leere aufweist, und es will daher scheinen, daß Malen
die Höhlenwände auf in raumlose Jagdgründe, und Zeichnen eine von der Vorsehung bedingte
in ruhmreich bestandene Tierkämpfe, und er schuf Lebensnotwendigkeit ist.
sich damit Überwindung unwirtlicher Zeit, die an die Jahrtausende herrschte die Wandmalerei allein.
Feuerstätte bannte, Urkunden, die von vergangener Spät erst wird das gerahmte Wandbild erfunden, das
Tat erzählen, Schaustoff für die Jugend kommender beweglich, mitnehmbar, den Menschen begleitet. Die
Geschlechter, um Vorstellungen und Begriffe zu ge- ganze Antike kennt nur die Wandmalerei, aber sie ist
Winnen. Er schuf sich damit zugleich einen Zauber reicher geworden. Sie hat es gelernt, die Umgebung
wider die Dämonen der Einsamkeit und der Leere, mit den Menschen zu sehen. Sie sieht den Raum, und
die die schlimmsten Gespenster der Erde sind. dadurch gelingt es ihr, durch gesteigerten Bildzauber
Die Jagdgründe sind heute verarmt, die Welt ist den Wand-Charakter aufzulösen und den Bewohner
eine andere geworden, aber die Natur ist immer noch seiner vier Wände zum Teilhaber olympischer oder
reich, reich sind Himmel und Wolken, Wälder und heroischer Jenseitigkeit zu machen. Spätere Fort-
Pflanzenwuchs, Städte und Siedlungen, und die Be- schritte in Ornamentik und Architektur lehren Um-
rufenen malen, zeichnen, stechen, radieren immer rahmungen malen, lehren Einteilung in Felder, lehren
noch zum Schmuck und zur Enteinsamung alles Szenen in Architekturen darstellen, und im weiteren
dessen, was im Heim unheimlich ist und unheimliche Verlauf der Entwicklung gewinnen das ornamentale