Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 47.1936
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https://doi.org/10.11588/diglit.10943#0024
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Der Hauseingang
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INNEN-DEKOR AT ION
DER HAUSEINGANG, die Türe, das Portal begrü- und sei es auch nur durch eine bedeutendere Rah-
ßen den Eintretenden mit einem in Stein aus- menlinie. Der Hauseingang ist der Ort einer Be-
gedrückten Zeremoniell - ein Nachklang jenes ur- gegnung, und die Gestaltung des Portals unter-
alten Gefühls für die Wichtigkeit des Überschreitens streicht dies Ereignis mit einer Gebärde, in der etwas
einer Schwelle, des Eintretens in einen abgeschlosse- für den Gast und zugleich für das Haus ausgedrückt
nen Lebensbezirk. In alten Zeiten stehen Figuren von wird. Die Würde, die Bedeutung, das Geheimnis
torhütenden Geistern und Dämonen vor der Schwelle, der Pforte, das keine Entwicklung der alles eineb-
oft streitbar gestaltet, zur Abwehr des Feindlichen. nenden Zivilisation völlig hat aufheben können, lebt
Später sind es freundlichere Gestalten, die den Ein- in dieser Gebärde auf. Die Gebärde ist stiller geworden,
tretenden empfangen. Das Haus zeigt in der Portal- weil unsere Repräsentation und unser Zeremoniell
gestaltung seine Macht und Größe, es ruft dem Gaste nicht mehr unter den alten mächtigen Spannungen
sein Selbstgefühl entgegen und erweist ihm zugleich stehen. Aber die Urempfindungen, die sich früh an
seinen Gruß; und bis auf den heutigen Tag entspricht die »Schwelle« geheftet haben, dauern fort und
es unserem Gefühl, daß der Hauseingang betont wird, stellen den gestaltenden Menschen in ihren Dienst.
ARCHITEKT
PROFESSOR
FR. HÖGER
-HAMBURG
EINGANGSTÜR AN DER NORDSEITE DES HAUSES HASSELMANN IN HAMBURG-DOCKENHUDEN
INNEN-DEKOR AT ION
DER HAUSEINGANG, die Türe, das Portal begrü- und sei es auch nur durch eine bedeutendere Rah-
ßen den Eintretenden mit einem in Stein aus- menlinie. Der Hauseingang ist der Ort einer Be-
gedrückten Zeremoniell - ein Nachklang jenes ur- gegnung, und die Gestaltung des Portals unter-
alten Gefühls für die Wichtigkeit des Überschreitens streicht dies Ereignis mit einer Gebärde, in der etwas
einer Schwelle, des Eintretens in einen abgeschlosse- für den Gast und zugleich für das Haus ausgedrückt
nen Lebensbezirk. In alten Zeiten stehen Figuren von wird. Die Würde, die Bedeutung, das Geheimnis
torhütenden Geistern und Dämonen vor der Schwelle, der Pforte, das keine Entwicklung der alles eineb-
oft streitbar gestaltet, zur Abwehr des Feindlichen. nenden Zivilisation völlig hat aufheben können, lebt
Später sind es freundlichere Gestalten, die den Ein- in dieser Gebärde auf. Die Gebärde ist stiller geworden,
tretenden empfangen. Das Haus zeigt in der Portal- weil unsere Repräsentation und unser Zeremoniell
gestaltung seine Macht und Größe, es ruft dem Gaste nicht mehr unter den alten mächtigen Spannungen
sein Selbstgefühl entgegen und erweist ihm zugleich stehen. Aber die Urempfindungen, die sich früh an
seinen Gruß; und bis auf den heutigen Tag entspricht die »Schwelle« geheftet haben, dauern fort und
es unserem Gefühl, daß der Hauseingang betont wird, stellen den gestaltenden Menschen in ihren Dienst.
ARCHITEKT
PROFESSOR
FR. HÖGER
-HAMBURG
EINGANGSTÜR AN DER NORDSEITE DES HAUSES HASSELMANN IN HAMBURG-DOCKENHUDEN