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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 9.1917

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Heft 9/10
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Gesellschaften und Vereine
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Personalien
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Vermischtes
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Literatur
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PERSONALIEN ° VERMISCHTES ° LITERATUR

die KON1GL. SKULPTURENSAMMLUNG ZU
DRESDEN erhieit durch den Verein eine wert-
voiie Zuwendung in Geftalt der Statue eines
Somaiinegers von Georg Koibe. Freilich konnte
diefes Gefchenk wegen Mangei an Metaii zu-
nächft noch nicht übergeben werden. wd.

PERSONALIEN
BERLIN Der Hofarchitekt des Kaifers, Ernft
von Ihne, wirk). Geh. Oberhofbaurat, ift am
22. Aprii 1917 im Aiter von 69 Jahren geftorben.
Von ihm ftammt die Mehrzahi der repräfenta-
tiven Neubauten Beriins.
Prof. Max Sievogt ift zum Vorfteher eines
Meifterateliers für Maierei an der kgi. Akade-
mie der Künfte ernannt worden.
BONN Der Privatdozent Prof. Dr. Eduard
Firmenich-Richarß wurde zum ordenttichen
Honorarprofeffor in der phiiofophifchen Fakul-
tät der Univerfität ernannt.
BRÜSSEL Hier ftarb im Aiter von 74 Jah-
ren der in Courtrai geborene frühere Staatsmi-
nifter Juies VandenPeereboom, über deffcn
„FiämifchesHaus" der „Cicerone" f.Z. einen
durch Abbiidungen iiiuftrierten Artikel veröffent-
licht hat. Der Verftorbene hat diefen zu einem
Aitertümermufeum geftalteten wertvolien Wohn-
fiß, famt den in feiner Bibliothek befindlichen
Bücherfchätsen der Vorftadtgemeinde Anderiecht
vermacht, fo daß die durch langjährigen Sam-
meieifer zufammengebrachte Einrichtung eines
flämifchen Haufes des 15. bis 17. Jahrhunderts
beifammenbleibt. F. M.
MANN HEI Al Der Affiftent an der ftädtifchen
Kunfthaiie, Dr. Friedrich Pließfch, ift im Alter
von 29 Jahren an der Weftfront gefallen.
WEIMAR Der Direktor der Weimarifchen
Mufeen, Dr. Hanns Schulze, ift von feinem
Poften zurückgetreten.

VERMISCHTES
PARIS Eine öffentiidie Kunftfchule unter
der Leitung von Georges Risler, Louis Bonnier
und Charies Patris wurde im Mufee focial in
Paris ins Leben gerufen. 0. G.

LITERATUR
FRANZÖSISCHE KUNST, herausgegeben
von einem deutfchen Refervekorps 1. La
Tour, der Paftellmaler Ludwigs XV., 89
Nachbiidungen von Kunstwerken in St. Quentin
(1917 Korpsverlagsbuchhandlung Bapaune
im Buchhandei bei Piper&Cie., München.
Die Kiagen der Franzosen über den Vanda-
lismus der Deutfchen wollen nicht verftummen.
Sie werden von den Propagandainftituten immer
weiter gefponnen, immer neu variiert. Aber die
Franzosen wiffen ganz genau, daß diefe Klagen
Einzelfäile in unzutreffender Form veraiigemei-
nern, und daß von einer syftematifchen Zer-
ftörungswut der Deutfchen nicht die Rede ift.
Sie fehen die Splitter im Auge ihrer Feinde und
woilen den Baiken im eigenen Auge verieugnen.
In ihre Greueipropaganda paßt ihnen fchledit,
daß ein deutfches Refervekorps, dicht vor den
feindlichen Linien, fich die Muße genommen hat.
die berühmten Schäße des Mufeums von Saint
Quentin nicht nur zu fchüt}en, fondern durch
kunfthiftorifche Bearbeitung und forgfäitige Re-
produzierung der Ailgemeinheit zugänglich zu
machen. Ein gerecht und ruhig denkender Feind
würde die Gelegenheit benußen, diefe Leiftung
den Deutfchen ftiilfehweigend gutzufchreiben
oder, was vielieicht von einem hart bedrängten
Feind zuviel veriangt ift, auszufprechen, daß die
Liebe zurKunft in einem Volke, das dicht hinter
dem Kugelregen derartiges voiibringt, nicht er-
iofehen fein kann; denn davon zeugt diefes
Werk, davon zeugt die forgfäitige Herfteiiung
des Buches, die kluge und erfchöpfende Ein-
leitung des Herausgebers und die finnvoile Aus-
wahl der die Abbiidungen begleitenden Texte.
Statt deffen ergeht fich die franzöfifche Preffe
in maßiofen Befchimpfungen über das Werk.
Temps, Journal des Debats und Mercure de
France entladen von neuem ihre ganze Haß-
hgfterie gegen Dcutfchland. „Queiques passages
du pedant et ronfiant prospectus" werden ab-
gedruckt. Der Mercure de France fügt dem hin-
zu: „Lapretention qu'ä leDr. Ehrhardt, directeur
de la pubiieation aliemande de reveler au monde
les pastels de Saint Quentin paraitra — meme
en tenant compte du biuff incoherant ä toute re-
clame commerciaie — un nouveau temoignage
assez grotesque de l'insupportabie outrecuidance
teutonne dont M. Grautojf nous fournissait re-
cemment unexemple." Henri Lapauze behauptet
im Journal de Debats, daß der Text des Pro-
fpektes bewiefe, daß Herrmann Ehrhardt fein
Buch benu§t und alte feine Felder und Schwächen
kritiklos übernommen habe. Auch Marguillier
im Mercure de France deutet dergieichen an.

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