Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Familienblätter — 1866

DOI Kapitel:
No. 52 - No. 63 (2. Mai - 30. Mai)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43663#0229

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
E —

Delalberger Tamilienblätter.

As den niarinnenungen eines weuſhen. Woldegeroten

——

ö (Fortſetzung)
Das Haus hatte. nicht das mindeſte vordüchtige, alles wär Wünlich und be-
haglich, und die Frau, die wir in dem Schentzimmer Antrafen, machte den
Eindruck einer ehrlichen Farmersfrau. In einer⸗ Entfernung. von⸗4 500
Schritte rückwärts, der Haide zu, lagen noch einige Wereen zwiſchen
alten Bäumen.
Wir vertheilten uns in drei Gruppen an verſchiedene Tiſche und⸗ ver-
langten ein Frühſtück. Eye und⸗ ich ſaßen für- uns, Bennett mit Fortescue
an einem andern Tiſche im beſſern Stübchen, außen im⸗ Taproom oder der
eigentlichen Schenkſtube hatten ſich der Sergeant und ſein Begleiter an ven
Tiſch haͤrt neben der Eingangsthüre geſetzt.
„„He, Madame, könnten mein Freund und ich für⸗ einige Tage. eine
Stube mit zwei Betten haben ?“ hörten wir Bennett keiſe fragen, als die
Wirthin wieder hereintrat; „mein Freund hier will Landſchaftsſtizzen machen
und ich möchte in Ihrem Fiſchwaſſer fiſchen“
„Hm, ich weiß nicht, ob es angeht, meine Herren, 1 entgegnete⸗ die
rundliche Wirthin. „Die große getäfelte Stube hatte ein Herr inne, der
Freitag Nacht von hier wegging und nicht wieder kam; er hat die Stube
auf eine-⸗Woche gemiethet und bezahlt⸗ und ſein Koffer und Reiſeſackſteht
noch oben und er kann jeden Augenblick zurückkonimen, denn er will nur
Schafe in den Dowus kaufen Dazu iſt mein Mann auf den Markt mach
Wincheſter gefahren, und ich kann nicht vhne⸗ ihn. verfügen Aber wenn
die Herren verziehen wollen bis am Abend, wo mein Mann zurück iſt.
„„Schon gut, Madame! es wird ſich ſchon Rath finden,“ ſagte Bennett
leichthin; „vielleicht ſind Sie ſo freundlich, uns hernach das Zimmer des
fremden Gentleman zu zeigen, damit wir ſehen, ob wir uns mit ihm nicht
akkommodiren können. Wenn er ein gefälliger uchtbarer Mann iſ. ⁰ köͤnnen
wir vielleicht mit ihm uns in das Zimmer theilen.“
*Oh, es iſt ein luſtiger Herr,“ meinte die Wirthin „und am Freitag
Nacht, ehe er wegfuhr, hatte er mit ein Paar Geſellen nicht übel gezecht.
Stie mußten ihn zu Zweien ⸗führen und in den Wagen heben. denn er
war miehr als halb über See.“
Die Wirthin ging hinaus, das dralle Scheytmädchen tam herein und
deckte den Tiſch, und bald ſtand ein ſubſtantielles engliſches Frühſtück vor
uns: Thee, Sahne, Eier, Butter, geröſtete Semmelſ ſchnitten, ziſchender ge-
röſteter Speck Und eine Flaſche echten Whiskey, alles gut und im Ueber-
fluß. Als das Schenkmädchen binausging kam Bennett herüber und
flüſterte Eye einige Worte zu.
„Hören Sie, ſchönes Kind,“ hub⸗ dieſer zu der Kleinen an, als ſie
wiederkehrte; „ich ſuche hier einen Herrn, welcher mich herher beſchieden
haͤt, einen Miſter Wied Wiedmayer::ͤͤ
„Ah, das iſt der Herr, der oben in. der getäfelten Stube wohnte und
 
Annotationen