Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 47.1936
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https://doi.org/10.11588/diglit.10943#0228
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Die "Heimgestalter" und Ruth Geyer-Raack
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216
INNEN-DEKO RATION
RUTH HILDEGARD GEYER-RAACK »BLICK DURCH DEN WOHN-SPE1SERAUM« ZWISCHENVORHANG: GROBE WEISSE SEIDE
bei den Polstersesseln, dessen Glasplatte mit einem
Furnierblatt aus schwarzer Mooreiche (in Bronze-
rahmen) unterlegt ist. Hie und da sind Flecken von
Siegellackrot (z. B. die Tischlampenschirme am Bü-
cherbord) in den Raum gesetzt. Man hat sich somit
im ganzen eine warmtonige Helligkeit als führenden
Farbcharakter vorzustellen, in schmelzender Verbin-
dung mit Dunkelbraun und mit abgrenzender Ver-
festigung in sparsam eingefügtem Rot und Schwarz.
Was so die Architektin als eine heitre, charaktervolle
Farbenwelt des Raumes angelegt hat, faßt die Malerin
in zwei bemalten Wandfeldern (in Ölfarbe auf Sperr-
holz gemalt und mit Ahornleisten gerahmt) noch ein-
mal zusammen, in idealen Landschaften mit Blumen,
Bäumen, Gewässer und Statuen, alles zarttonig inein-
andergewoben (vgl. Abb. S. 213 u. S. 214).
Der Speise-Abteil des Gesamtraumes (Abb. S. 212)
enthält vor allem den runden Eßtisch mit sechs hoch-
lehnigen Polsterstühlen (bezogen mit einem sandfar-
benen, roßhaarähnlichen Stoff), sodann die breite ver-
glaste Geschirr- und Gläsertruhe, dreigeteilt, mit Aus-
ziehplatten und Glasabdeckung; die herunterklapp-
baren Türen halten ein feinmaschiges Bronzenetz,
das zwischen zwei Glasplatten liegt. Für die Beleuch-
tung sorgen die Wandarme rechts und links des
Wandbildes und die messingenen Deckenstrahler. Der
Wohnabteil gliedert sich in die Arbeitsecke und die
Sitzecke, die zugleich als Empfangsraum, Damen-
zimmer, Spielzimmer dient. Die Arbeitsecke (Abb.
S. 214) enthält das doppelteilige Büchergestell mit
dem Wandbild sowie den lederbezogenen Arbeitstisch
und zwei Sessel, deren leichte, gefällige Form in dem
schwarz-weißen Kalbfell-Bezug reizvoll zur Geltung
kommt. Die gegenüberliegende Sitzecke (Abb. S. 215)
ist durch den dichten Schafwoll-Teppich (weiß-beige-
braun) und die ausladenden Polstersitzmöbel (mit
INNEN-DEKO RATION
RUTH HILDEGARD GEYER-RAACK »BLICK DURCH DEN WOHN-SPE1SERAUM« ZWISCHENVORHANG: GROBE WEISSE SEIDE
bei den Polstersesseln, dessen Glasplatte mit einem
Furnierblatt aus schwarzer Mooreiche (in Bronze-
rahmen) unterlegt ist. Hie und da sind Flecken von
Siegellackrot (z. B. die Tischlampenschirme am Bü-
cherbord) in den Raum gesetzt. Man hat sich somit
im ganzen eine warmtonige Helligkeit als führenden
Farbcharakter vorzustellen, in schmelzender Verbin-
dung mit Dunkelbraun und mit abgrenzender Ver-
festigung in sparsam eingefügtem Rot und Schwarz.
Was so die Architektin als eine heitre, charaktervolle
Farbenwelt des Raumes angelegt hat, faßt die Malerin
in zwei bemalten Wandfeldern (in Ölfarbe auf Sperr-
holz gemalt und mit Ahornleisten gerahmt) noch ein-
mal zusammen, in idealen Landschaften mit Blumen,
Bäumen, Gewässer und Statuen, alles zarttonig inein-
andergewoben (vgl. Abb. S. 213 u. S. 214).
Der Speise-Abteil des Gesamtraumes (Abb. S. 212)
enthält vor allem den runden Eßtisch mit sechs hoch-
lehnigen Polsterstühlen (bezogen mit einem sandfar-
benen, roßhaarähnlichen Stoff), sodann die breite ver-
glaste Geschirr- und Gläsertruhe, dreigeteilt, mit Aus-
ziehplatten und Glasabdeckung; die herunterklapp-
baren Türen halten ein feinmaschiges Bronzenetz,
das zwischen zwei Glasplatten liegt. Für die Beleuch-
tung sorgen die Wandarme rechts und links des
Wandbildes und die messingenen Deckenstrahler. Der
Wohnabteil gliedert sich in die Arbeitsecke und die
Sitzecke, die zugleich als Empfangsraum, Damen-
zimmer, Spielzimmer dient. Die Arbeitsecke (Abb.
S. 214) enthält das doppelteilige Büchergestell mit
dem Wandbild sowie den lederbezogenen Arbeitstisch
und zwei Sessel, deren leichte, gefällige Form in dem
schwarz-weißen Kalbfell-Bezug reizvoll zur Geltung
kommt. Die gegenüberliegende Sitzecke (Abb. S. 215)
ist durch den dichten Schafwoll-Teppich (weiß-beige-
braun) und die ausladenden Polstersitzmöbel (mit