Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 47.1936
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Ritter, Heinrich: Aus zwei Stadtwohnungen
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INNEN-DEKO RATION
231
AUS ZWEI STADTWOHNUNGEN
Die Arbeit des Berliner Möbel- und Einrichtungs-
hauses Gleiser A.G. und seines Hausarchitekten
Julius Rücker ist hier schon mehrfach gewürdigt
worden. Das Streben, handwerkliche Gediegenheit
mit einer betont straffen, gegenwartsnahen, dabei
praktischen und durch Dienlichkeit warmen Form zu
verbinden, tritt auch bei den hier gezeigten Leistun-
gen überzeugend hervor. - Die ersten 5 Abbildungen
bringen Ausschnitte aus der Vierzimmer-Wohnung F.
in Berlin-Wilmersdorf. Hier war vor allem Hohes an
praktischer Brauchbarkeit und voller Ausnutzung
jedes Raumes verlangt. Für die Möbelgestaltung war
maßgebend, daß die Einrichtung jederzeit bei einem
Umzug in einer andern Wohnung unterbringbar sein
mußte; daher besteht sie weitgehend aus Einzel-
stücken. Das Formdenken des Architekten zeigt der
Bücherschrank im Wohnzimmer (Abb. oben). Er
ist mit seiner ruhigen, gewichtigen Führung und Glie-
derung durchaus architektonisch empfunden. Als be-
zeichnender Zug tritt bei Julius Rücker das Streben
nach glatten, geschlossenen Flächen, nach klaren,
kubischen Körpern hervor, wie ja auch dieser Bücher-
schrank deutlich als rechtwinkliges Parallelepipedon
gefaßt ist. Er besteht aus deutschem Nußbaum, auf
Seidenglanz gebürstet. Er hat Glasschiebetüren. Der
geschlossene Seitenteil ist für größere Bücher, der
1936. VII. 3
231
AUS ZWEI STADTWOHNUNGEN
Die Arbeit des Berliner Möbel- und Einrichtungs-
hauses Gleiser A.G. und seines Hausarchitekten
Julius Rücker ist hier schon mehrfach gewürdigt
worden. Das Streben, handwerkliche Gediegenheit
mit einer betont straffen, gegenwartsnahen, dabei
praktischen und durch Dienlichkeit warmen Form zu
verbinden, tritt auch bei den hier gezeigten Leistun-
gen überzeugend hervor. - Die ersten 5 Abbildungen
bringen Ausschnitte aus der Vierzimmer-Wohnung F.
in Berlin-Wilmersdorf. Hier war vor allem Hohes an
praktischer Brauchbarkeit und voller Ausnutzung
jedes Raumes verlangt. Für die Möbelgestaltung war
maßgebend, daß die Einrichtung jederzeit bei einem
Umzug in einer andern Wohnung unterbringbar sein
mußte; daher besteht sie weitgehend aus Einzel-
stücken. Das Formdenken des Architekten zeigt der
Bücherschrank im Wohnzimmer (Abb. oben). Er
ist mit seiner ruhigen, gewichtigen Führung und Glie-
derung durchaus architektonisch empfunden. Als be-
zeichnender Zug tritt bei Julius Rücker das Streben
nach glatten, geschlossenen Flächen, nach klaren,
kubischen Körpern hervor, wie ja auch dieser Bücher-
schrank deutlich als rechtwinkliges Parallelepipedon
gefaßt ist. Er besteht aus deutschem Nußbaum, auf
Seidenglanz gebürstet. Er hat Glasschiebetüren. Der
geschlossene Seitenteil ist für größere Bücher, der
1936. VII. 3