Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 20.1906

DOI issue:
Original-Beiträge
DOI article:
Worel, Karl: Der Nachweis von Edelmetallen in Tonbädern
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.41967#0032

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Oer flachroeis non (Edelmetallen in Tonbädern.

19

zcugung oerschaffen zu können, ob in den aus welch’ immer
Ursachen aufjer Gebrauch gesetjten Ton- und Tonfixierbädern
noch Edelmetalle oorhanden sind, um dieselben euentuell wieder-
geminnen und rDiederuerroerten zu können.
Insbesondere gilt dies uon Gold und Platin, Stoffe die ja
selbst in höchst geringfügiger lllenge noch einen erheblichen
Wert besitzen.
Der Assistent der Eehrkanzel für allgemeine Chemie an der
Technischen Hachschule in Graz, Julius Donau, hat ztoei solche
JTtethoden erforscht und der Kaiserlichen Akademie der Wissen-
schaften in Wien mitgeteilt.
Cine derselben ruurde durch Veröffentlichung in der Zeitschrift
„Die Zeit“ !) und im „Photographischen Wochenblatt“1 2) bereits
größeren Kreisen uon 5achmännern zugänglich gemacht. Dieselbe
ist ungemein empfindlich, kann aber der Anwendung des
ITlikroskops nicht entraten, weil nur bei Zuhilfenahme desselben
die eintretende Purpurfärbung des mit goldhaltiger Cösung
imprägnierten Kokonfadens deutlich cuahrgenommen werden kann.
Die zweite ITlethode3) dagegen erfordert keinerlei Apparate
und Vorrichtungen und ist in wenigen ITlinuten durchgeführt.
Cben deshalb soll dieselbe mit freundlichem Einuerständnis des
Autors hier näher beschrieben werden.
Die Crfordernisse zu dieser Reaktion sind geringe. Cin
dünner Platindraht uon wenigen Centimetern Cänge, etwas
chemisch reiner Borax und eine Spirituslampe genügen hierzu.
Der Platindraht wird an einem Cnde zu einer kleinen
Schlinge umgebogen, in der Spiritusflamme gut ausgeglüht und
in diesem Zustande in das Boraxpuluer getaucht. Cs wird sich
■eine kleine nienge desselben an den Draht anheften, ln die
flamme zurückgebracht, bläht sich der Borax durch die Hitje
.schaumartig auf; nun wird ein klein wenig der zu untersuchenden
flüssigkeit auf den Boraxschaum gebracht und dieser sa lange
in die flamme gehalten, bis derselbe zu einer kleinen Perle
zus ammenschmilzt.
flach dem Crkalten zeigt die Perle eine rubinrote färbung,
wenn die untersuchte flüssigkeit goldhaltig ist, dagegen eine reh-
braune färbe im durchfallenden Eichte und milchige Trübung
im auffallenden Eichte, wenn die flüssigkeit platinhaltig ist.
Zu beachten ist aber, dafj bei längerem Erhitjen der Perle
der kolloidale Zustand des Goldes uerschwindet, die Perle die

1) Wien, nr. 929 o. 3. 1905.
2) Berlin, ITr. 20 u. 3. 1905.
3) Sitjungsbericht der Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien,
.mathem.-naturro. Klasse, Bd. 113, Rbt. II b, 3uni 1904.
 
Annotationen