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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 20.1906

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Namias, Rodolfo: Ueber die Zusammensetzung und die Eigenschaften des flüssigen Natriumbisulfites des Handels und seinen Gebrauch in der Photographie
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https://doi.org/10.11588/diglit.41967#0036

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Ueber das flüssige riatriumbisulfit des Handels u. s. ro. 23
Die oon mir ausgeführten zehn Analysen dieses Präparates
haben im mittel annähernd folgende Zusammensetzung ergeben:

natriumsulfit.23 Prozent,
Rreie schrueflige Säure.10 „

natriumsulfat (schroefelsaures llatron) 0,7 Prozent.
Die durch meine Analysen gefundene Quantität freier Säure
mar stets eine geringere, als sie der genauen Formel (NaH, S03)
entsprechen mürde. Dieses Produkt ist daher beständiger,
da es meniger leicht schrueflige Säuren oerliert; indessen roird
man im Handel auch solche Sorten finden, rnelche säurereicher
sind. Das flüssige riatriumbisulfit oon 52 Grad Baume kon-
seruiert sich sehr gut, oorausgesetjt, dafj man es in gut oer-
schlossencn Raschen aufbemahrt. Gs ist dabei ganz gleichgültig,
ob die Raschen ganz oder nur halb gefüllt sind, da die
schrueflige Säure, rnelche frei roird, die Guft oerdrängt. Gin
Bisulfit, roelches unmittelbar nach der Präparation 0,65 Prozent
Hatriumsulfat enthält, roürde nach sechs ITlonaten, in einer
halboollen Rasche aufbemahrt, schon 1,03 Prozent dauon ent-
halten. Das käufliche riatriumbisulfit ist, mit Rücksicht auf
seinen geringen Gehalt an ltatriumsulfat, deshalb ein oiel
reineres Produkt, als das reinste kristallisierte Sulfit.
Die Umroandlung des Bisulfites in Sulfit ist sehr leicht.
Gs genügt, demselben eine Cösung uon käuflichem Aetjnatron
zuzusetzen, bis rotes Gackmuspapier deutlich blau ruird. Gs
schadet nichts, roenn man diesen Punkt ein roenig überschreitet,
roenigstens nicht, roenn es sich um die Herstellung eines Diamido-
phenol-Gntroicklers handelt, lllan kann leicht die zur Umroand-
lung eines Bisulfitets oon oben angegebener Stärke notroendige
Quantität Aetjnatron berechnen. Vorausgesetzt,, dafj das käufliche
Aetjnatron 75 Prozent roasserfreies llatronhydrat (NaO, H) ent-
hält, roird man finden, dafj zu einem Kilo flüssigen Platrium-
bisulfites oon 52 Grad Baume etroa 250 g Aetjnatron erforder-
lich sind. Die auf diese Weise erhaltene Gösung enthält ungefähr
400 g reines, roasserfreies natriumsulfit, oder 800 g kristalli-
siertes Sulfit.
Um die lleutralisation zu erleichtern, ist es gut, das Aetj-
natron in fünfzehnprozentiger wässeriger Gösung oorrätig zu
halten und diese Gösung dem Bisulfit zuzusetzen.
Wegen seiner Reinheit können 50 bis 60 g ursprüngliches
natriumbisulfit oon 32 Grad Baume, neutralisiert mit Aetjnatron,
zur Präparation oon 1 Giter Hydrochinon- oder Hydrochinon-
ITletol-Gntroickler dienen.
Uebrigens kann man die Aeutralisation mit Aetznatron
umgehen, indem man direkt das flüssige riatriumbisulfit oer-
 
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