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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 20.1906

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Rohr, Moritz von: Ueber die Tiefenschärfe optischer Instrumente
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https://doi.org/10.11588/diglit.41967#0078

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Lieber die Tiefenschärfe optischer Instrumente.

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«inen naturgetreuen Eindruck machen kann, tuenn es aus einer,
durch den Reduktionsmaßstab bestimmten Entfernung, und mit
einem fluge betrachtet ruird, so rnird eine Unscharfe überhaupt
erst dann bemerkbar, roenn m unter einem Winkel erscheint,
der größer ist als der Betrag C der angularen Sehschärfe. Bei
guten Augen nimmt man für C eine Bogenminute an, doch ruird
man auch beim photographischen Objektiu, ebenso ruie beim
Fernrohr und ITlikroskop, noch das Doppelte oder gar das
Vierfache dieses Betrages zulassen können, ohne daß die Un-
scharfe störend ruirkt. für ein irgendtoie bestimmtes C erhält
man den zulässigen Durchmesser nz bei endlicher Entfernung a
der einstellungsebene (und nur für solche kann man uon einer
endlichen Ausdehnung der Tiefenschärfe sprechen) ausrcs = aC,
und kann nach der Bestimmung uon tg y aus

nz = d \
schließlich t ermitteln aus t == a tg a. für tv und tr können
die oben angegebenen formein uerruandt ruerden.
ln Worten ausgedrückt, heißt das: Soll die natürliche Seh-
schärfe (oder ein bestimmtes Vielfache dauon) nicht überschritten
ruerden, so bestimmt die Entfernung a der Einstellungsebene
und der Blendendurchmesser d die Tiefe t, und zruar uuächst
sie, ruie man aus den formein sieht, mit abnehmendem d, das
heißt toachsendem y sehr rasch. Fllan erkennt auf diese Weise
leicht den großen Vorteil hinsichtlich der Ausdehnung der Tiefen-
schärfe, den auch ein des Akkomodationsoermögens beraubtes
(also etrua presbyopisches) Auge über ein photographisches
Objektiu hat. Denn da bei hellem Tageslicht der Pupillen-
durchmesser nicht einmal 3 mm beträgt, so ist t eben größer
als bei den photographischen Objektiuen, bei denen man in der
Regel einen so kleinen Oeffnungsdurchmesser nicht anruenden kann.
Etruas uerruickelter ist die Aufgabe, aus Z, t, d die Ent-
fernung a der Einstellungsebene zu bestimmen.
Diuidiert man die beiden Öleichungen
d tg y = a C und t — a tg a

durcheinander und seßt der Kürze tuegen tg

.gibt sich
x=]f

t C

2 d + tZ

also

a = -\f_!_; R = 2JL,
c V Ä + r t c

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