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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 20.1906

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Goerz, Karl Paul: Das Prüfen photographischer Objektive in der Optischen Anstalt C. P. Goerz, Berlin-Friedenau
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Eine neue Goerz-Anschütz-Klappkamera
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https://doi.org/10.11588/diglit.41967#0089

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€ine neue öoerz-flnschüfj-Klappkamera.

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Schließlich bleibt noch übrig, die wirksame Oeffnung zu be-
stimmen. Wir benußen dazu ein Ulikroskop mit schwacher
Vergrößerung und beweglichem Objekttisch, seßen auf leßteren
das Objektio und stellen mit dem ITlikroskop auf den die wirk-
same Oeffnung begrenzenden Rand — Blende oder Fassungs-
rand — so ein, daß das im mikroskopokular befindliche Faden-
kreuz diesen tangiert. Alsdann oerschieben wir den Objekttisch
mit Objektio, bis der entgegengeseßte Rand zur Berührung
kommt. Diese Verschiebung entspricht dem Durchmesser der
wirksamen Oeffnung.
6s ist jedenfalls klar, daß diese Prüfungsmethode äußerst
genaue Resultate gibt. Diese Genauigkeit ist auch erforderlich
geworden, da im £aufe der Zeit die Ansprüche an die Ceistungs-
fähigkeit der Objektioe gewaltig gestiegen sind, namentlich
dadurch, daß meistens kleine Aufnahmen gemacht werden, die
man nachträglich oergrößert. Die Objektioe für die direkten
Aufnahmen müssen nicht nur große Helligkeit besißen, sondern
gleichzeitig auch eine sehr feine Schärfe; die früher als gut be-
zeichnte oon V10 mm genügt nicht mehr. Die Optik hat ihr
möglichstes getan, indem z. B. die 0oerz-Objektioe schon bei
uoller Oeffnung so große Schärfe aufweisen, daß ein riegatio
noch weit stärker oergrößert werden könnte, als es die Struktur
der Bromsilberplatte erlaubt.
An Objektioe für die Reproduktionstechnik werden noch
höhere Anforderungen gestellt. Alan oerlangt oon ihnen, daß
sie nicht nur für den gelben und oioletten Teil des Spektrums
korrigiert seien, sondern auch für die übrigen Spektralfarben.
Um eine diesbezügliche Prüfung oornehmen zu können, bedarf
es einer besonderen Ginrichtung, die wir in der „Zeitschr. für
Reprod.“ 1905, Heft 3, beschrieben haben; wir oerzichten des-
halb, hier näher darauf einzugehen.

Eine neue Goerz-Anschüß-Klappkamera.
Aeuheiten auf photographischem Gebiete überstürzen sich,
eine neue Kamera jagt die andere, und ein heute herausge-
kommenes „neues JAodell“ ist morgen bereits alt und überholt.
Dennoch stellen diese Aeuheiten in den wenigsten Fällen wesent-
liche Veränderungen dar; meist hat man die alte Kamera mit
geringer Umkonstruktion eines ihrer Teile uor sich.
Im Gegensaß zu dem Vorgesagten hat die Optische Anstalt
C. P. Goerz, A.-G., bei ihrer Goerz-Anschüß-Klappkamera,
eine gewisse Stabilität bewiesen. Jahr für Jahr hat sie der
 
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