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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 20.1906

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Husnik, Jakob: Ein neues Autotypie-Papier
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https://doi.org/10.11588/diglit.41967#0108

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Sin neues Autotypie - Papier.

das Klare in eine grofje Zink- oder Porzellantasse ab und
badet nur so oiele Bogen Papiere, als man den nächsten Tag
oerarbeiten kann. Die Tasse mufj nach dem Gebrauch gut aus-
gespült roerden, roeil die Reste des Chromsalzes sich zersetzen
und die nächste Präparation oerunreinigen.
Rezept Rr. 2. Das Chromsäure-Salzbad besteht aus
20 dg doppeltchromsaurem flmmon (Kali ist auch gut, aber
roeniger empfindlich) und 5 Citer Wasser; nachdem das Salz
aufgelöst rourde, fügt man 25 ccm geroöhnlichen oder denaturierten
Spiritus und so oiel Retjammoniak nach und nach dazu, bis die
rote Cösung lichtgelb erscheint (es roird dadurch das Doppelsalz
.zu einem einfachen Chromsalz neutralisiert und bleibt haltbar).
Cin geringer lleberschufj an Rmmoniak schadet nicht. Wer das
Papier ohne flufspannen auf Glas uermenden ruill, der füge
noch 8 dg Glyzerin zu, roeil das Papier nach dem Trocknen
durchs freie Rufhängen sich einrollen möchte und nicht so ge-
schmeidig märe, um so flach am Regatio zu liegen, toie jenes,
das man am Glase gespannt trocknen läfjt.
Das Rezept Rr. 1 ist billiger und empfindlicher und gibt
selbst beim gröfjten frost, tuenn im freien kopiert roird, gute
Resultate, ist also für den Winter geeigneter als Rr. 2. Das
Bad hält sich nur drei Wochen lang im Winter und 14 Tage
lang im Sommer brauchbar. Ulan mufj es daher nach dieser
Zeit megschüttcn und neues ansetjen. Wo jedoch oier bis fünf
Bogen Papier täglich gebadet roerden, roird schon in acht Tagen
so oiel oom Bad oerbraucht, dal) man das alte Bad unbeschadet
dem frischen Bade Zusehen kann, und so roird nichts roeg-
geschüttet.
Das Rezept Rr. 2 ist für heifje Cänder besser und oorteil-
hafter, roeil es sich nicht so leicht zersetjt; auch roenn organische
Stoffe aus dem Papier und namentlich das zur Gelatine bei der
Bereitung zugesetjte Glyzerin ausgelaugt roerden. Ruch kann
man hierzu, roie schon angegeben, noch 8 dg Glyzerin zufügen,
um das Papier ohne Rufspannen aufs Glas oerroenden zu
können. Dagegen gibt es beim Kopieren im freien zur Winters-
zeit den fehler, dafj die Umdruckfarbe beim Cntroickeln mit dem
Schroamm auch uon den Schattenstellen leicht roeggeroischt roird.
IRan mufj also im Winter das Kopieren nur unter einer Bogen-
lampe im Pokal oornehmen.
Cmpfind lieh mach ung des Papi eres. IRan taucht den
Bogen mit der Gelatineschicht nach oben ganz unter die Cösung
und dreht ihn dann roieder um und oertreibt durch Beroegung
der Tasse die anhängenden Cuftblasen, damit das Papier überall
benetjt erscheint, llach zroei bis fünf IRinuten legt man das
Papier auf eine mit Wachs oder Ceresin eingeriebene Glasplatte
 
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