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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 20.1906

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Unger, Arthur Wilhelm: Die Bleimatrize in der Galvanoplastik
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https://doi.org/10.11588/diglit.41967#0141

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Di« Bleimatrize in der Galoonaplasfik.

-sic selbst zum Drucken überhaupt nicht benu^t ruird) und ander-
seits ergibt sich erst durch die leicht oorzunehmende Vermehrung
«in und derselben Druckform die Gelegenheit, die Herstellung
der betreffenden Druckarbeiten zu beschleunigen und auch
rationeller zu gestalten, meil man die grofjen Pressen durch
Beschicken mit mehreren Cliches besser ausnutjt. Hierzu kommt
noch der Umstand, dafj auch bei Hebungen beispielsweise die
Verfertigung oon identischen Cliches auf galuanoplastischem
Wege nicht nur um ein erkleckliches billiger, sondern auch
sicherer ist, denn mährend des Aetjprozesses können mancherlei
Verschiebungen eintreten, ferner ist eine in größerem Ausmaße
durchzuführende Retouche (z. B. bei Dreifarben-Cliches) kaum
oder doch nur schmierig wiederholt ganz gleich zu machen.
Deshalb sind Verbesserungen der galoanoplastischen ITlethode
zur Veruielfältigung oon Druckformen aufs freudigste zu be-
grüfjen. Cinc solche liegt in der Bleimatrize uor.
Sonst wird bei der galoanoplastischen Veruielfältigung oon
Hochdruckformen, also oon fetternsatj, Holzschnitt und Aetjungen
für die Buchdruckpresse als ITlatrizenmaterial eine Wachs-
komposition (Wachs, Paraffin, Stearin, Asphalt, Talg u. s. m.)
oder in heifjem Wasser erweichte Guttapercha benutzt. Ce^tere
hat man jedoch aus mehreren Gründen in oielen Betrieben
gänzlich ausgeschaltet, ln beiden fällen aber ist es notwendig,
zuerst die zu oeroielfältigende form mit Graphitstaub zu über-
pudern, um ein Anbacken der ITlatrize zu oermeiden. ITlan
wählte dazu das genannte mittel, um die dem Prägen folgende,
unbedingt erforderliche und sorgfältigst uorzunehmende Ueber-
bürstung der ITlatrize mit Graphitstaub zu unterstützen, weil
diese lllanipulation den Zweck oerfolgt, die aus elektrisch nicht
leitendem HTaterial oerfertigte ITlatrize leitend zu machen. Diese
schon wegen des unoermeidlichen, damit oerknüpften Schmuses
höchst lästigen Prozeduren haben übrigens den Hachteil, dafj
so aufjerordentlich kleine Vertiefungen, wie sie beispielsweise
die mitteltöne der Autotypieen aufweisen, hier und da uerlegt
werden können, man hat zwar oersucht, das Graphitisieren
der ITlatrize, z. B. durch Abspülen dieser mit Spiritus, Behandeln
mit Cisenfeile und Kupferoitriol und schliefjlichem gründlichen
Waschen mit Wasser zu ersehen, wobei man eine oberflächliche
Verkupferung erzielte. Aber der Crfolg blieb ein unsicherer.
Bei Guttaperchamatrizen kommt noch ein weiterer Uebelstand
dadurch hinzu, dal) sie oor dem Abprägen durch Crhit^en form-
bar gemacht werden müssen, dann selbstoerständlich erkalten,
wodurch geringe, aber immerhin — namentlich bei ITlehrfarben-
diches — störend auftretende Dimensionsoeränderungen
entstehen, ferner müssen bei Wachs- und Guttaperchamatrizen
 
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