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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 20.1906

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Blecher, C.: Theorie und Praxis autotypischer Aufnahmen mittels Diagonalrasters
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https://doi.org/10.11588/diglit.41967#0186

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Hutofypische Aufnahmen mittels Diagonalrasters.

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Deckungs- und Größenoerhältnisse der Punkte unter den er-
mahnten Aufnahmebedingungen in den mitteltönen und Tiefen?
Rehmen mir an, es handle sich um die Reproduktion eines
Originales oon normaler Gradation, in dem also alle Töne uon
Weif] durch Grau bis Schmarz uorkommen, so zeigen sich bereits
in den dunklen mitteltönen ganz erhebliche Abmeichungen uon
der zu fordernden Deckung der Punkte; in den Schatten fehlen
diese letzteren gar gänzlich. Die Gxposition mit der einen Blende,
selbst bei oöllig richtig errechnetem Rastcrabstand zur Herstellung
des Schlusses ist also noch nicht ausreichend; es ist eine Kor-
rektion der Deckungsoerhältnisse der Punkte in allen dunklen
Tönen unbedingt erforderlich. Selbstoerständlich ist eine solche
nur denkbar durch eine Verlängerung der Belichtungszeit, gleich-
zeitig aber oöllig undenkbar unter den anfangs gemählten Be-
dingungen; denn behielten mir Blendengröße und Rasterabstand
bei, so roürde der Schluß ein zu großer merden, die hellsten
lichter roürden keine Oeffnungen mehr zeigen. Und dabei bleibt
es noch fraglich, ob der für die dunklen Töne zu fordernde
Cffekt exakt genug erhalten mird.
Um die Korrektion der Punktdeckung in den dunklen Tönen
— ohne die geringste Aenderung der Ausdehnung des Schlusses
in den hellsten Cichtern — oorzunehmen, lassen sich zmei Wege
ooraussehen:
1. Wir oerlängern die Belichtungszeit bei ocrkleinerter Blende
unter Beibehaltung des für die ursprüngliche Blende (die sogen.
Schlußblende) errechneten Rasterabstandes, oder
2. mir oerlängern die Belichtungszeit unter Beibehaltung der
ursprünglich gemählten Blende, jedoch unter Verkleinerung des
für diese Blende (als Schlußblende) berechneten Rasterabstandes.
Das gemeinsame Prinzip, melches diesen beiden Arbeits-
roeisen zu Grunde liegt, ist: Den Kern der Punkte in den dunklen
Tönen durch Verlängerung der Belichtungszeit zu oerstärken,
ohne daß die umgebenden Halbtonsäume meitere Cichtmengen
- in diesem Salle könnte leicht Vermehrung des Schlusses mit
statthaben — zugeführt merden.
Verfolgen mir dieses Prinzip — morauf hier nicht roeiter
eingegangen merden soll — zahlenmäßig, d. h. stellen mir ohne
Rücksicht auf die der rechnerischen Kontrolle nicht zugänglichen
Diffraktions- und photochemischen Cinflüsse auf Grund der geo-
metrischen Schattengeseße den Zusammenhang zmischen den
Abroeichungen in der Punktbildung bei Verkleinerung der Blende,
bezco. des Rasterabstandes gegenüber der Punktbildung für die
Schlußblende bei richtig berechnetem Rasterabstand fest, so
kommen mir zu dem bemerkensmerten Resultat, daß einem
bestimmten Blaß der Verkleinerung der Blendengröße, bezm.
 
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