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Cithographiestein - Crsa^.
Bald hierauf, und zruar bereits im Jahre 1822, erschienen
mehrere kleine Broschüren oon H. W. Eberhard, in tuelchen er
den Flach-, sowie auch Tiefdruck non Zinkplatten behandelte
und sogar sehr eingehend über seine Erfahrungen auf diesem
Gebiete berichtete. Von da ab häufen sich die ITUtteilungen über
die Anwendung des Zinkes als Ersatz des Steines in der Fach-
literatur immer mehr, und besonders gegen das Ende des ver-
gangenen Jahrhunderts hin oerdichtete sich die Anwendung des
Zinkbleches, es tourde aber nach langen, man könnte fast
sagen, oergeblichen Versuchen, sich als Ersatzmittel des Steines
einzubürgern, oon dem in den 90 er Jahren auftauchenden
Aluminium fast gänzlich in den Hintergrund gedrängt.
Es erscheint unglaublich, dafg man dennoch so zähe an dem
fast seit einem Jahrhundert mit so toenig Erfolg oercoendeten
Zink festhält und dasselbe immer roieder aus der Rüstkammer
heroorholt, in loelche es so unzählige lllale gestellt tourde.
So sind es erst in jüngster Zeit roieder ztoei Zinkflachdruck-
oerfahren, coelche unter Patentschutz gestellt tourden und oon
ihren Erfindern in die Praxis einzuführen oersucht toerden.
Eines derselben ist das Verfahren oon Dr. Otto Strecker
in Darmstadf und Dr. Hans Strecker in JTlainz, über toelches
in diesem Jahrbuch wiederholt berichtet tourde1). Dasselbe
beruht darauf, dafj die Zinkplatte oder aber auch Zink-
legierungen mit Dickel, Kupfer u. s. to. oder Aluminium mit
Salzen behandelt werden, ruelche elektrolytische Vorgänge aus-
lösen und das ITletall für den Flachdruck geeigneter machen,
oder daij das Zink elektrolytisch geätzt wird.
Ein anderes ist das Verfahren oon George Boro er und
Frederick William Gauntlett in Condon2), welches dem
Prinzip nach auf der Verwendung oon an der Oberfläche oxy-
dierter IDetallplaften beruht.
Dem Patent zufolge oeraiendet man zur Herstellung solcher
Platten IDetallbleche, welche an der Oberfläche entweder direkt
oxydiert oder auf andere Weise mit einer Oxydationsschicht über-
zogen werden; man kann aber auch auf das oxydierte Blech
mehrere Schichten oon Oxyden oerschiedener ITletalle übereinander
ablagern. Die Oxydüberzüge sollen die Eigenschaft besitzen, litho-
grapischc Tinte u. s. w. aufzusaugen und festzuhalten.
Eine Art der Herstellung solcher Platten ist die, dafz die
Oberfläche oon Eisen- oder Stahlblech oxydiert oder mit einer
Kombination oon Oxydschichten oersehen wird, und zwar durch
Einwirkung oon Hitze und Dampf, welcher mit Vorteil in den
1) Dieses „Jahrbuch“ für 1902, S. 615; 1905, S. 468 u. s. ro.
2) Oesterr. Patenfschr. nr. 23 385 (Kl. 15 b), angemeldet am 30. Januar 1904.
Cithographiestein - Crsa^.
Bald hierauf, und zruar bereits im Jahre 1822, erschienen
mehrere kleine Broschüren oon H. W. Eberhard, in tuelchen er
den Flach-, sowie auch Tiefdruck non Zinkplatten behandelte
und sogar sehr eingehend über seine Erfahrungen auf diesem
Gebiete berichtete. Von da ab häufen sich die ITUtteilungen über
die Anwendung des Zinkes als Ersatz des Steines in der Fach-
literatur immer mehr, und besonders gegen das Ende des ver-
gangenen Jahrhunderts hin oerdichtete sich die Anwendung des
Zinkbleches, es tourde aber nach langen, man könnte fast
sagen, oergeblichen Versuchen, sich als Ersatzmittel des Steines
einzubürgern, oon dem in den 90 er Jahren auftauchenden
Aluminium fast gänzlich in den Hintergrund gedrängt.
Es erscheint unglaublich, dafg man dennoch so zähe an dem
fast seit einem Jahrhundert mit so toenig Erfolg oercoendeten
Zink festhält und dasselbe immer roieder aus der Rüstkammer
heroorholt, in loelche es so unzählige lllale gestellt tourde.
So sind es erst in jüngster Zeit roieder ztoei Zinkflachdruck-
oerfahren, coelche unter Patentschutz gestellt tourden und oon
ihren Erfindern in die Praxis einzuführen oersucht toerden.
Eines derselben ist das Verfahren oon Dr. Otto Strecker
in Darmstadf und Dr. Hans Strecker in JTlainz, über toelches
in diesem Jahrbuch wiederholt berichtet tourde1). Dasselbe
beruht darauf, dafj die Zinkplatte oder aber auch Zink-
legierungen mit Dickel, Kupfer u. s. to. oder Aluminium mit
Salzen behandelt werden, ruelche elektrolytische Vorgänge aus-
lösen und das ITletall für den Flachdruck geeigneter machen,
oder daij das Zink elektrolytisch geätzt wird.
Ein anderes ist das Verfahren oon George Boro er und
Frederick William Gauntlett in Condon2), welches dem
Prinzip nach auf der Verwendung oon an der Oberfläche oxy-
dierter IDetallplaften beruht.
Dem Patent zufolge oeraiendet man zur Herstellung solcher
Platten IDetallbleche, welche an der Oberfläche entweder direkt
oxydiert oder auf andere Weise mit einer Oxydationsschicht über-
zogen werden; man kann aber auch auf das oxydierte Blech
mehrere Schichten oon Oxyden oerschiedener ITletalle übereinander
ablagern. Die Oxydüberzüge sollen die Eigenschaft besitzen, litho-
grapischc Tinte u. s. w. aufzusaugen und festzuhalten.
Eine Art der Herstellung solcher Platten ist die, dafz die
Oberfläche oon Eisen- oder Stahlblech oxydiert oder mit einer
Kombination oon Oxydschichten oersehen wird, und zwar durch
Einwirkung oon Hitze und Dampf, welcher mit Vorteil in den
1) Dieses „Jahrbuch“ für 1902, S. 615; 1905, S. 468 u. s. ro.
2) Oesterr. Patenfschr. nr. 23 385 (Kl. 15 b), angemeldet am 30. Januar 1904.