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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 21.1907

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Dokulil, Theodor: Die Stereoskopie im Jahre 1906
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https://doi.org/10.11588/diglit.41966#0198

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184

Die Sfereoskopie im Jahre 1906.

widerlegen zu können, dafj zwei, in der natur parallele L'inien
bei richtiger Aufnahme und Betrachtung der Bilder wieder
parallel erscheinen, gleichgültig, welche Richtungen sie auf dem
negativ) haben. Wurde also die Aufnahme mit geneigter Kamera
hergestellt, so dioergieren auf dem llegatio wohl die in der
Aatur uertikalen Einien. Bei der Betrachtung erscheinen sie
jedoch wieder zueinander parallel, wobei die scheinbaren ab-
soluten Richtungen dieser Einien dieselben Winkel mit den
Augenachsen einschliefjen, wie die Einien in der Wirklichkeit
mit den optischen Achsen der Aufnahme-Objektioe. Es wird
daher durch die neigung des Stereoskopes tatsächlich die Auf-
richtung des Bildes bewirkt, selbstoerständlich unter der nochmals
wiederholten Voraussetzung, daEz sowohl die Aufnahme, als
auch die Betrachtung in einer, den theoretischen Bedingungen
entsprechenden Art und Weise oorgenommen wurde.
In der Zeitschrift „Apollo“ 1906, 5.469, oersucht A. Sorti,
den Amateuren der Sfereoskopie einige praktische Winke über
die Aufnahme oon Stereoskopbildern, die Wahl des zu oer-
wendenden Formates, sowie die Herstellung und Betrachtung
der Positioe zu geben. Besonders eingehend behandelt er eine
ITlethode zur Anfertigung richtiger Kopieen und gibt eine Regel
für das Beschneiden der Positioe, nach welcher es möglich ist,
die beiden Teilbilder in die richtige relatioe Eage gegeneinander
zu bringen. Ebenso betont er in ganz richtiger Weise, dafz
Personen mit abnormaler Sehweite (Kurz- oder Weitsichtige)
beim Gebrauch eines Stereoskopes stets eine Brille benützen
müssen, und dafz auch dem Umstande' der bei fast allen
ITlenschen oorhandenen Ungleichheit der beiden Augen durch
den Gebrauch entsprechender Brillen Rechnung zu tragen ist.
Einführende Erklärungen in die stereoskopische Photographie
gibt S. E. Doody in „The Phot. Elews“ 1906, 5.751. Flach einer
Darlegung der Gründe, warum dieser Zweig der Photographie
so wenig Pflege findet und als welche er die größeren Kosten
des Apparates und des JRaterials und den Triangel an ent-
sprechender Eiteratur hinstellt, gibt Doody Ratschläge für den
Ankauf einer Stereoskopkamera, die Herstellung der llegatioe
und Positioe und führt jene Objekte an, welche für die stereo-
skopische Betrachtung als ganz besonders geeignet erscheinen,
nach seinem Ausspruche sind architektonische Gegenstände,
Eandschaften mit reichlichem Detail, Zusammenstellungen oon
Blumen und Früchten ganz besonders für die stereoskopische
Aufnahme geeignet.
111. Vincent empfiehlt in der „Photo-Reoue“, bei der Auf-
nahme eines Stereogrammes das eine Objektiv» für die größte
 
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