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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 21.1907

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Dokulil, Theodor: Die Stereoskopie im Jahre 1906
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https://doi.org/10.11588/diglit.41966#0199

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Die Stereoskopie im Jahre 1906.

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Distanz, das zweite Objektiv) hingegen auf die in mittlerer Ent-
fernung befindlichen Gegenstände einzustellen, wodurch man
nach seiner Ansicht eine größere allgemeine Schärfe des Kom-
binationsbildes erhält, als bei Einstellung beider Objektioe auf
denselben Gegenstand.
In „The Phot. Heros“ 1906, S. 588 u. 608, sind eine grofje
Anzahl sehr wichtiger Regeln für die Anfertigung oon Stereoskop-
bildern in kurzer, jedoch sehr klarer und präziser Weise zu-
sammengestellf, und es kann das nähere Studium dieser Regeln
allen Eiebhabern der Stereoskopie wärmstens empfohlen werden,
da in ihnen oiele praktische Winke enthalten sind, durch deren
Befolgung der Stereoskopiker Bilder erhalten wird, welche ihn
durch die getreue Wiedergabe der dargestellten Objekte be-
friedigen werden.
Einer oon Goderus in „Bull, de l’Assoc. beige de Phot.“
gegebenen Anregung folgend, oersuchte R. d’Heliecourt die
Herstellung oon Sfereoskopbildern mit einem einzigen Objektio.
Gr oerwendete zu diesen Versuchen, welche in der „Photo-Reoue“
1906, S. 147, beschrieben sind, ein dreizölliges Porträt-Objektio
oon 180 mm Brennweite, in welches er eine Blende mit zwei
runden fächern einsetyte. Die fflittelpunkte dieser Eöcher waren
6 cm ooneinander entfernt und hatten einen Durchmesser oon
10 mm. Bei der Aufnahme eines JTlotorwagens mit gleichzeitig
geöffneten Eöchern dieser Blende erhielt er zwei scharfe Bilder,
welche den Bedingungen der Stereoskopie oollkommen ent-
sprachen. Ebenso ergaben zwei hintereinander mit je einem
Eoche ausgeführte Aufnahmen einen oorzüglichen stereoskopischen
Effekt. Diese JTlethode eignet sich insbesondere für stereo-
skopische Porträfaufnahmen, da der Berufsphotograph seine
Porträfobjektioe in einfacher und billiger Weise für den genannten
Zweck adaptieren kann.
Einen ähnlichen Versuch beschreibt E. Smith in „Photo-
graphy“ 1906, 5. 50. Er benütjte ein Porträtobjektio oon 22 cm
Brennweite und 6 mm Durchmesser, oor welchem er ein Karton-
stück mit zwei Eöchern befestigte. Die so hergestellten Auf-
nahmen ergaben ein sehr wirkungsoolles Stereoskopbild des
aufgenommenen Gegenstandes.
Amateuren, welche im Besitj einer gewöhnlichen Kamera
mit seitlich oerschiebbarem Objektiobrett sind, wird durch
5. W. Rogers in „The Amat. Phot.“ eine Anleitung zu einer
einfachen Adaptierung ihrer Kamera für Stereoskopaufnahmen
gegeben. Die Sig. 85, welche den Vorderteil der Kamera dar-
stellt, erläutert oon selbst den oon dem genannten Autor ge-
machten Vorschlag. Als Hilfsapparat für diese Aufnahmen
 
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