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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 21.1907

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reproduktionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.41966#0582

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Autotypie. — Kopierungen auf ffletall u.s. rt>.

erzielen, ohne daß leßtere beschädigt wird. Die Herstellung non
Rlatrizen geschieht beispielsweise folgendermaßen: Ulan bringt
eine auf einer Seite polierte Kasein- oder Albuminplatfe aus
oerhältnismäßig harter JRasse auf eine Wärmeplatte oder er-
wärmt sie in einem Paraffinbade oder dergl. auf etwa 80 bis
90 Grad C. Auf die hierdurch plastisch gemachten Platten bringt
man, wie dies auch bei der Herstellung uon Celluloi'ddruckformen
geschieht, eine graoierte oder geäßte Druckform, welche oor-
teilhaft auch erwärmt ist, auf, preßt in der Wärme unter einem
entsprechenden Drucke und läßt unter Druck erkalten. Zur An-
fertigung einer Druckform oerfährt man, wie es auch bei der
Abformung oon Celluloi'ddruckformen geschieht, indem man die
etwas weichere Kasein- oder Albuminplatte durch Hiße oder
Dampf plastisch macht, schnellstens auf die kalte JTlatrize legt
und unter scharfem Druck einprägt und erkalten läßt.
Komplizierte reguläre Zeichnungen und oerschlungene Einea-
turen nach Art uon G ui Hoch en lassen sich auf photographi-
schem Wege hersfeilen, wie in dem englischen Patent Ar. 7250
(1906) der Reuen Graphischen Aktiengesellschaft Oerlikon, Schweiz,
näher ausgeführt ist („Brit. Journ. of Phot.“ 1906, S. 754).
Das Gl as radi er oerf ahren zur Herstellung uon Strich-
negatiuen kann nach Joh. Rlai („Phot. Kunst“ 1906, 5. 69) mit
folgenden grundierten Platten durchgeführt werden. IRan be-
streicht die mäßig erwärmten Glasplatten mit einem Eack aus
50 g echt syrischem Asphaltpuloer, 10 g oenezianischem Terpentin,
10 g Eeinölfirnis und 40 g Terpentinöl, nachdem dieser Grund
trocken geworden ist, wird mit einem in Gummilösung getauchten
Schwamm nach allen Seiten überwischt, mit Wasser abgespült
und dann mit feinstem Eampenruß, der mit etwas Gummilösung
oerseßt ist, grundiert.
Lieber das Aeßen oon Rläser-Tonplatten schreibt
5ranz Bauer in Wien („Typogr. Jahrb.“, JRai 1907, S. 55),
welchem interessanten Artikel folgendes entnommen ist. Will
man z. B. die dem Drucke einer Duplexautotypie eigenen Effekte
mit einer einfachen Autotypie unter Zuhilfenahme einer Tonplatte
erzielen, so kann leßtere in folgender Weise hergestellt werden.
Rian druckt auf einer Tiegeldruckpresse mit fetthaltiger färbe
mehreremal auf den Aufzug, so daß hier ein reichlich gesättigter
Druck erhalten wird, macht eine Anlage, stellt den Druck ent-
sprechend schwächer, legt ein Stück ffläser-Tonplatte auf den
Tiegel und druckt nochmals durch. Es sei hier noch bemerkt,
daß das Aufzugpapier gut geleimt und stark satiniert sein soll,
damit es die färbe leichter wieder abgibt. Es wird dadurch
ein farbesatter Abklatsch auf dem Tonplattenkarton erreicht und
 
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