Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 21.1907

DOI Heft:
Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reproduktionstechnik
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.41966#0588

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
574

Autotypie. — Kopierungen auf Hletall u.s. ro.

läge mit einem undurchlässig machenden Stoffe zeichnet oder
.schreibt. Beispielsweise kann man mit «erdünntem Asphaltlack
auf Papier schreiben und erhält dadurch Züge, welche für die
meisten hindurchwandernden Stoffe uiel weniger durchdringlich
sind als das Papier. Dient als durch die Schablone hindurch-
geführter Stoff eine Säure, so kann man die Züge auf der
Schablone in einer fösung oon ?etf- oder Harzseife herstellen,
aus welcher durch die Säure ein durchlässig machender Stoff
ausgeschieden wird. ITlan kann auch der Tinte, mit der die
Züge hergestellt werden, einen Stoff zufügen, der den durch die
Schablone hindurchtretenden Stoff chemisch bindet, etwa ITlag-
nesia für Essigsäure. Zur Herstellung einer negatiuen Schablone
«erfährt man beispielsweise so, dafj man auf einer undurch-
lässigen Unterlage mit einer Tinte schreibt, welche Durchlässig-
keit bewirkt. So kann man Papier mit einem Ueberzug uon
Sandarakharz «ersehen und hierauf mit (gefärbter) Hatronlauge
schreiben; beim Abwaschen mit Wasser geht dann der Ueber-
zug an den beschriebenen Stellen fort und die Züge werden
durchlässig. Ein anderes Verfahren besteht darin, daf] man
beispielsweise mit einer (gefärbten) fösung uon Dextrin schreibt
und die Fläche nach dem Trocknen mit flsphaltlack gleichförmig
einwalzt, fegt man nach dem Trocknen das Blatt in Wasser,
so geht das Dextrin in fäsung und nimmt den darauf sitjenden
Asphaltlack fort, was man durch Reiben mit einem weichen
Pinsel befördern kann. Hach dem gleichen Prinzip lassen sich
zahlreiche Paare oerschiedener Stoffe kombinieren, wenn man
für den einen ein fösungsmitfel hat, welches den anderen nicht
löst, ferner ist es oft wichtig, dafj man das erzeugte Bild im
richtigen Verhältnis zwischen rechts und links, also nicht spiegel-
«erkehrt gewinnt, z. B. wenn es sich um Kopieen «on Schrift-
stücken handelt. Um dies zu erreichen, hat man nur die Schablone
so anzuwenden, dafj die Beschreibseite dem reagierenden
Stoffe, die Rückseite der empfangenden Fläche zugewendet ist.
Eine aus dünnem Papier mit Asphaltlack hergesfellfe Schablone
gestattet z. B. auf solche Weise die Herstellung uon Abzügen,
deren Schärfe «ollkommen genügend ist. ITlan kann derart so-
wohl bei positiuen, wie bei negatiuen Schablonen uerfahren.
Alan kann auch umgekehrt an bestimmten Stellen den Hindurch-
tritt der die Veruielfältigungen heroorrufenden Stoffe erleichtern.
Dies kann durch mechanisches Dünnermachen der Schablone
geschehen. ITlan kann aber auch auf der Unterlage mittels
solcher Stoffe zeichnen, welche durch eine chemische Veränderung
der Unterlage den Hindurchtritt erleichtern. Wenn man z. B.
Solien uon Celluloid uerwendet, so kann man mit Schwefel-
natrium, Eisenchlorür oder anderen reduzierenden Stoffen
 
Annotationen