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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 26.1912

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Lumière, Auguste; Lumière, Louis; Seyewetz, Alphonse: Herstellung von Duplikatnegativen durch Entwicklung nach dem Fixieren
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https://doi.org/10.11588/diglit.45028#0058

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4° Herstellung- von Duplikatnegativen durch Entwicklung usw.
Herstellung von Duplikatnegativen anzuwenden, die wir in
der „Agenda Lumiere“1) veröffentlicht haben, bei der man
das Silber des entwickelten und nicht fixierten Bildes nicht
früher löst, bevor es als Schirm gedient hat, um das übrig-
bleibende Bromsilber zu belichten.
Wir haben so ausgezeichnete Duplikatnegative erhalten,
die uns überlegen erschienen denen, die man nach den
anderen Methoden erhält. Nachstehend die Methode, die
wir empfehlen:
1. Man entwickelt die normal belichteten Platten in
einem gewöhnlichen Entwickler (z. B. Diamidophenol) stark
und spült die Platte etwa i Minute ab.
2. Man stellt die entwickelte Platte vertikal gegen einen
schwarzen Hintergrund2), z. B. schwarzes Papier, das man
befeuchtet und auf die Rückseite der Platte drückt, wo es
adhäriert und so verhindert, daß das Licht von rückwärts
eindringt.
3. Man belichtet das Bromsilber, das von dem Ent-
wickler nicht reduziert worden ist, durch das Bild, das als
Schirm dient. Als Lichtquelle verwendet man mit Vorteil
einen Auerbrenner3).
4. Man löst das Silberbild in der sauren Permanganat-
lösung, deren Zusammensetzung wir oben angegeben
haben4), bis zur vollständigen Auflösung des Bildes. Man
macht diese und die folgenden Operationen in der Dunkel-
kammer bei rotem oder grünem Licht. Nach der Auf-
lösung des Bildes behandelt man die Platte mit verdünnter
Lösung von Natriumbisulfit bis zur vollständigen Entfärbung
und spült dann ab.
5. Die Platte wird nun in Natriumthiosulfatlösung von
10 Prozent fixiert und ausgiebig gewaschen.
6. Man ruft das Bild wieder hervor durch Entwicklung
mit dem physikalischen Quecksilberentwickler, dessen Zu-
sammensetzung wir oben angegeben haben.
Das Bild erscheint nach etwa 1 Minute, aber es kräftigt
sich nur langsam. Wenn man die Einwirkung des Ent-
wicklers verlängert (1 bis i'/2 Stunde); so erhält man Bilder

1) „Agenda Lumiere“ 1907, S. 215.
2) Man kann es sich erlassen, die Platte auf einem Schwarzen Hinter-
grund zu belichten, wenn man sich der lichthoffreien Platten bedient.
3) Wenn man z. B. das Negativ 0,50 m von einem Auerbrenner Nr. 2
aufstellt, so würde die Exposition to bis 15 Minuten betragen. Man kann
den Auerbrenner ersetzen durch Verbrennung von 60 bis 70 cm Magnesium-
band von 2,5 cm Breite in 20 cm Entfernung vom Negativ.
4) Bei heißem Wassei- muß man Sorge tragen, diese Lösung so weit
abzukühlen, daß ihre Temperatur 20 Grad nicht übersteigt.
 
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