Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur (49.1933-1934)

des Reiches melden sich Männer zum Wort, und ein hier nur von einer deutschen Kunst, als von keiner
Kampf um die Kunst ist entbrannt von einer Leben- gräko-romanischen, keinem französischen Vorbild
digkeit, bei der man nur wünschen möchte, daß sie oder gar von einer „Weltkunst'' gesprochen werden
der deutschen Kunst recht lange erhalten bleiben kann, so uneinig ist man sich in der Antwort, was
möge. denn nun eigentlich deutsche Kunst sei. Zwar ist es

nicht schwer, die Kämpfenden in zwei große Lager
zu teilen: auf der einen Seite diejenigen, die glau-
Im Chor dieser lautgewordenen Meinungs- und Ge- ben, man müsse an die Kunst des ig. Jahrhunderts
fühlsäußerungen kehrt eine Frage immer wieder. anknüpfen, und die neue Malerei, die etwa um 1906
ja sie ist es sogar, die recht eigentlich den ganzen in Deutschland sichtbar wurde, wäre eine völlige
Kampf entfesselt hat. Die Frage lautet: Was ist Verirrung; es sind meist die Älteren. Auf der an-
deutsche Kunst? So einig man sich darin ist, daß deren Seite diejenigen, die sich für die neue Malerei

Edmund Steppes. Rasenstück. Aquarel

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