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Schinnerer, Adolf: Nachimpressionistische Malerei
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.16481#0341
Julius Hüfher. Bildnis „Marion"
Kunstausstellung München 1934
Nachimpressionistische Malerei.*) Von Adolf Schinnerer
Die Inflation der Malweisen und ..Stile" seit der
Jahrhundertwende in einem kurzen Aufsatz er-
schöpfend zu schildern ist schon deshalb unmög-
lich, weil auch die geistigen Hintergründe aufge-
zeigt werden müßten, deren Ausfluß sie sind. Aber
man kann sehr wohl versuchen, sie. wie etwa der
Botaniker die Pflanzen, zu untersuchen und so
einen Überblick gewinnen, der die Beurteilung er-
möglicht oder wenigstens erleichtert. DasErschrek-
ken gerade über die Gebilde des sogenannten Ex-
*) Vgl. hiezu auch den im Juniheft erschienenen Aufsatz
des gleichen Autors über „Freilichtmalerei und Impres-
sionismus".
pressionismus ist es. das die breiteren Schichten des
Volkes der Kunst entfremdete, die Heftigkeit des
Ablaufs und die Ähnlichkeit der Formen bei den
verschiedenen Nationen erlauben aber nicht, diese
Erscheinungen als zufällig zu werten, sowenig wie
im organischen gibt es im geistigen Leben Zufälle.
Es gibt aber auch eine Idee der Malerei: wo sie er-
füllt erscheint, begreifen und genießen wir über
Zeiten und Völker hinweg das hohe Glück, das
diese Kunst gewährt. Von dieser Idee der Malerei
aus und von dem Sonderauftrag der Zeit her müs-
sen wir Maßstäbe zur Beurteilung zu gewinnen
suchen.
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Kunstausstellung München 1934
Nachimpressionistische Malerei.*) Von Adolf Schinnerer
Die Inflation der Malweisen und ..Stile" seit der
Jahrhundertwende in einem kurzen Aufsatz er-
schöpfend zu schildern ist schon deshalb unmög-
lich, weil auch die geistigen Hintergründe aufge-
zeigt werden müßten, deren Ausfluß sie sind. Aber
man kann sehr wohl versuchen, sie. wie etwa der
Botaniker die Pflanzen, zu untersuchen und so
einen Überblick gewinnen, der die Beurteilung er-
möglicht oder wenigstens erleichtert. DasErschrek-
ken gerade über die Gebilde des sogenannten Ex-
*) Vgl. hiezu auch den im Juniheft erschienenen Aufsatz
des gleichen Autors über „Freilichtmalerei und Impres-
sionismus".
pressionismus ist es. das die breiteren Schichten des
Volkes der Kunst entfremdete, die Heftigkeit des
Ablaufs und die Ähnlichkeit der Formen bei den
verschiedenen Nationen erlauben aber nicht, diese
Erscheinungen als zufällig zu werten, sowenig wie
im organischen gibt es im geistigen Leben Zufälle.
Es gibt aber auch eine Idee der Malerei: wo sie er-
füllt erscheint, begreifen und genießen wir über
Zeiten und Völker hinweg das hohe Glück, das
diese Kunst gewährt. Von dieser Idee der Malerei
aus und von dem Sonderauftrag der Zeit her müs-
sen wir Maßstäbe zur Beurteilung zu gewinnen
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