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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 55.1939-1940

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Herrmann, Gustav: Wettbewerbsergebnis von Plastiken für den Leipziger Richard-Wagner-Hain
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https://doi.org/10.11588/diglit.16488#0067

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Wettbewerbsergebnis von Plastiken für den Leipziger Richard-Wagner-Hain

Von Gustav Herrmann

Zur Gewinnung wertvoller Entwürfe von Plastiken den 1. wie den 2. Preis davon, ein stehender Mädchen-
für die gärtnerischen Anlagen, die als Richard-Wag- akt in fast archaischer, aber doch blutvoller Linien-
ner-Hain dem werdenden Richard-Wagner-National- führung, und ein weich hingelagerter Frauenkörper,
denkmal eine würdige, stimniungbannende Unige- Sehr beachtenswerte Entwürfe von Walter Zschorsch
bung gewährleisten sollen, hatte der Oberbürgermei- und Alfred Thiele wurden mit weiteren Preisen aus-
ster der Reichsmessestadt Leipzig einen Doppelwettbe- gezeichnet oder angekauft. Im großen gesehen er-
werbausgeschrieben. Insgesamt gingen für das West- gaben die beiden Wettbewerbe Arbeiten, die vom
ufer entlang dem Wasserlauf 29 und für das Ost- Streben der deutschen Bildhauerschaft nach neuzeit-
ufer 35 bedingungsmäßig vollplastische Entwürfe lieh gerichteter klassischer Form zeugen,
ein. Für das erstere waren auf be-
reits vorhandene Travertinsockel

korrespondierende Bildwerke BHMH^^^H|MHH^^Hj^H^H|n
verlangt. Die Preise hierfür waren
ausgeschrieben für im Gau Sachsen
geborene oder dort seit dem 1. Januar
1959 lebende Bildhauer, überdies
waren zur Teilnahme aufgefordert
worden der Stuttgarter Hochschul-
professor L lfert Jannßen und Prof.
Dr. e. h. Georg Kolbe, Berlin. Den ge-
nannten beiden Künstlern wurden

auch, und zwar in dieser Reihenfolge. y ■^^^^■B

der 1. und der 2. Preis zuerkannt.
Jannßens Entwurf zeigt zwei Fabel-
tiere, einen Stier und ein sich bäu-
mendes Roß, in Fischleiber auslaufend

und beide menschliche Gestalten am ■'■A

Rücken tragend. Die Kennzeichen

und den SbBHB

Grundton der Denkmalstätte heroisch
aufklingen, in der ganzen Komposition
liegt dramatische Musikalität. Georg
Kolbes einander gegenüber gelagerte
zwei Menschenpaare, ein weibliches
und ein männliches, sind von edelster
Linienführung und stimmen einen
Hymnus auf die Schönheit des nackten
Körpers an. Wenngleich bislang mit
der Zuerkennung der Preise noch
nicht unbedingt die Erteilung des
Auflrages verbunden ist, worüber in
nächster Zeit Entscheidung getroffen
wird, so dürfte doch außer der wahr-
scheinlichen Ausführung der Jannßen-
schen Entwürfe sich die Stadt Leipzig

monische und reizvolle Frauengruppe
Kolbes auch nicht entgehen lassen,
um sie im Haine oder anderen Ortes

mit aufzustellen. Der 5. Preis fiel an ■—-----___

den Dresdner Paul Berger (Rosse-
bändiger). SctÜMwi*>- ■» -in,iu> „, „

Für die eine Gestalt am Ostufer " -'- ■JC-m-y^-

waren zum Wettbewerb aus ^^^^^^^^^^^m^^^^^^^^^^^ml---------- ________£________L/?f rr

Leipzig gebürtige oder dort seit An-
fang dieses Jahres lebende Bildhauer Walter Arnold, Leipzig. I. Preis im Wettbewerb
zugelassen. Walter Arnold trug sowohl für die Einzelfiguren des Ostufers

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