Albert Burkart, München. Frauenbildnis
Albert Burkart als Zeichner. Von CurtHohoff
Der Stil der Freskomalerei geht auf Schilderung, sie
ist die epische Richtung der hildenden Kunst und holt
sich den Stoff gern aus Geschichte, Mythos und Kult.
Die Großartigkeit der Auflassung und meistens auch
der Anlage unterscheidet ein Fresko von einem Ge-
mälde. Seine Bestimmung ist, eine bewegte und irgend-
wie beziehungsreiche Szene einer Masse von Be-
schauern vorzuführen, dem Volk in Kirchen und Fest-
sälen. Es bedeckt oft ganze Wände und hat neben
dem erzählenden einen dekorativen Zweck. Von Al-
bert Burkart gibt es schon eine größere Anzahl von
Arbeiten in Fresko; mehrere große Aufträge bearbei-
tet er augenblicklich. Die Technik des monumentalen
Stils der Malerei auf dem noch feuchten Verputz ver-
langt von einem heutigen modernen Künstler ein
Kompromiß, denn ein eigentlich moderner Freskostil
will nur mit großer Mühe errungen werden. In der
romanischen Zeit und während der Frührenaissance
gelangen Fresken von unerhörter Wucht, aber wie in
der Literatur der Roman dem Epos gegenüber siegte,
so ist die einfach-kräftige Anschauung der alten Fres-
kenmaler heute, nach den Errungenschaften der neue-
ren Malerei, kaum noch zu erreichen. Der Begriff des
Fresko verband sich mit dem der Blässe und Flächig-
keit, und der ganze Zwiespalt der Heutigen besteht
darin, moderne Farbgebung und Bewegung mit dem
alten strengen Stil zu verbinden ohne an Kraft ein-
zubüßen. Er wird zum Teil dadurch überwunden,
daß man bewußt an frühe italienische Vorbilder an-
knüpft.
Kunst für Alls, Jahrg. 55, Heft 5, Februar 1940
97
Albert Burkart als Zeichner. Von CurtHohoff
Der Stil der Freskomalerei geht auf Schilderung, sie
ist die epische Richtung der hildenden Kunst und holt
sich den Stoff gern aus Geschichte, Mythos und Kult.
Die Großartigkeit der Auflassung und meistens auch
der Anlage unterscheidet ein Fresko von einem Ge-
mälde. Seine Bestimmung ist, eine bewegte und irgend-
wie beziehungsreiche Szene einer Masse von Be-
schauern vorzuführen, dem Volk in Kirchen und Fest-
sälen. Es bedeckt oft ganze Wände und hat neben
dem erzählenden einen dekorativen Zweck. Von Al-
bert Burkart gibt es schon eine größere Anzahl von
Arbeiten in Fresko; mehrere große Aufträge bearbei-
tet er augenblicklich. Die Technik des monumentalen
Stils der Malerei auf dem noch feuchten Verputz ver-
langt von einem heutigen modernen Künstler ein
Kompromiß, denn ein eigentlich moderner Freskostil
will nur mit großer Mühe errungen werden. In der
romanischen Zeit und während der Frührenaissance
gelangen Fresken von unerhörter Wucht, aber wie in
der Literatur der Roman dem Epos gegenüber siegte,
so ist die einfach-kräftige Anschauung der alten Fres-
kenmaler heute, nach den Errungenschaften der neue-
ren Malerei, kaum noch zu erreichen. Der Begriff des
Fresko verband sich mit dem der Blässe und Flächig-
keit, und der ganze Zwiespalt der Heutigen besteht
darin, moderne Farbgebung und Bewegung mit dem
alten strengen Stil zu verbinden ohne an Kraft ein-
zubüßen. Er wird zum Teil dadurch überwunden,
daß man bewußt an frühe italienische Vorbilder an-
knüpft.
Kunst für Alls, Jahrg. 55, Heft 5, Februar 1940
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