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Christoffel, Ulrich: Münchner Kunstausstellung 1940
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.16488#0240
B Kunstbibliothek
Staatliche Museer
Ernst Andreas Rauch
Brunnenputto
Foto Ruth Schramm, München
Münchner Kunstausstellung 1940. Von Ulrich Christoffel
Im Maxnnilianeum wurde am 1. Mai die diesjährige
Münchner Kunstausstellung eröffnet, die zur Ergän-
zung der großen allgemeinen Avisstellung im Hause
der Deutschen Kunst von der Münchner Kamerad-
schaft der bildenden Künstler für die einheimischen
Künstler veranstaltet wird. In den schönen Sälen kön-
nen die locker gehängten Werke zu guter Wirkung
gelangen, und sie halten sich mit etwa 400 Num-
mern auch der Zahl nach in Grenzen, die dem Be-
trachter keineswegs ein Zuviel zumuten. Wenn schon
im Treppenaufgang die monumentalen Entwürfe von
Fritz Erler den ganzen Raum erfüllen, ist damit ein
Thema gegeben, das die Künstler heute besonders fes-
selt und auch besondere Anforderungen an sie stellt,
und die ganze Ausstellung erhält dieses Jahr durch
den Gedanken des Monumentalen einige strengere
Akzente. Das große Wandbild kann nur aus einem
Ordnen und Bauen der Formen, aus einem Verarbei-
ten der Xatur nach gewissen Gesetzen entstehen und
setzt beim Künstler eine höhere Spannkraft der Er-
findung und Gestaltung voraus, aber München ist
durch eine hundertjährige Tradition für diese Auf-
gabe vorbereitet. Denn immer erhob sich in München
über dem gesunden Ackerboden der naturhaften,
idyllischen Klein- und Feinmalerei die großdekora-
tive und monumentale Kunst des Architekturschmuk-
kes, und von dieser ergaben sich wieder Rückwirkun-
gen auf die Bilder kleinem Rahmens, die in ihrer
Komposition ebenfalls ein gewisses Stilprinzip zu
verwirklichen suchen.
Fritz Erler hat für die Kassenhalle der neuen Reichs-
bank in Berlin Mosaiken auf Goldgrund entworfen,
zu denen er nun die Kartons zeigt. Das Land und die
See sind in charakteristischen Gestalten dargestellt
und werden ergänzt durch die schmälern Bilder der
Industrie. Kolonie, Wissenschaft, Wehrmacht, Mu-
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Staatliche Museer
Ernst Andreas Rauch
Brunnenputto
Foto Ruth Schramm, München
Münchner Kunstausstellung 1940. Von Ulrich Christoffel
Im Maxnnilianeum wurde am 1. Mai die diesjährige
Münchner Kunstausstellung eröffnet, die zur Ergän-
zung der großen allgemeinen Avisstellung im Hause
der Deutschen Kunst von der Münchner Kamerad-
schaft der bildenden Künstler für die einheimischen
Künstler veranstaltet wird. In den schönen Sälen kön-
nen die locker gehängten Werke zu guter Wirkung
gelangen, und sie halten sich mit etwa 400 Num-
mern auch der Zahl nach in Grenzen, die dem Be-
trachter keineswegs ein Zuviel zumuten. Wenn schon
im Treppenaufgang die monumentalen Entwürfe von
Fritz Erler den ganzen Raum erfüllen, ist damit ein
Thema gegeben, das die Künstler heute besonders fes-
selt und auch besondere Anforderungen an sie stellt,
und die ganze Ausstellung erhält dieses Jahr durch
den Gedanken des Monumentalen einige strengere
Akzente. Das große Wandbild kann nur aus einem
Ordnen und Bauen der Formen, aus einem Verarbei-
ten der Xatur nach gewissen Gesetzen entstehen und
setzt beim Künstler eine höhere Spannkraft der Er-
findung und Gestaltung voraus, aber München ist
durch eine hundertjährige Tradition für diese Auf-
gabe vorbereitet. Denn immer erhob sich in München
über dem gesunden Ackerboden der naturhaften,
idyllischen Klein- und Feinmalerei die großdekora-
tive und monumentale Kunst des Architekturschmuk-
kes, und von dieser ergaben sich wieder Rückwirkun-
gen auf die Bilder kleinem Rahmens, die in ihrer
Komposition ebenfalls ein gewisses Stilprinzip zu
verwirklichen suchen.
Fritz Erler hat für die Kassenhalle der neuen Reichs-
bank in Berlin Mosaiken auf Goldgrund entworfen,
zu denen er nun die Kartons zeigt. Das Land und die
See sind in charakteristischen Gestalten dargestellt
und werden ergänzt durch die schmälern Bilder der
Industrie. Kolonie, Wissenschaft, Wehrmacht, Mu-
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