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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 55.1939-1940

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Limburg, Josef: Das Porträt als Relief: zu den Bildnisplaketten von Professor Josef Limburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.16488#0222

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B Kunstbibliothek
Staatliche Museen

Das Porträt als Relief. Zu den Bildnisplaketten von Professor Josef Limburg

Vielen wird es nicht bekannt sein, wie ein Relief ent-
stellt. Es wird zuerst in Wachs oder bei lebensgro-
ßen Porträtreliefs, um die es sich handelt, in dem
geschmeidigen Ton modelliert, dazu ist ein Tonfond
erforderlich. Auf dieser glatten Fläche wird mit
einem geeigneten Modellierholz die Kontur des Kop-
fes leicht eingeritzt. Genau so haben es unsere ari-
schen Stammväter in grauer Vorzeit gemacht, als sie
vor vielleicht 20 000 oder mehr Jahren ihre Kunst
betätigten und in die feuchten Höhlenwände mit
ihren Steingriffeln Zeichnungen von Tieren, Men-
schen und Dämonen einritzten. Solche Zeichnungen
findet man in den Höhlen Frankreichs, wie Gaume

und Combarelles, aber auch in Ostgotland in Schwe-
den sind ganz ähnliche Felsenbilder.
Diese vorgeschichtlichen Zeichnungen in Stein sind
nicht nur die Grundpfeiler, aus denen Geschichte ent-
standen ist, sondern es sind auch Zeugnisse mensch-
lichen Kunstschaffens wirklicher Künstler, die durch
ihre scharfen und vertieften Umrißzeichnungen in
Stein die Urheber des flachen Reliefs sind. Es wäre
nur nötig gewesen, den Hintergrund um die Umrisse
zu vertiefen, und die Körper wären als geschlossene
Masse reliefartig hervorgetreten. Bei diesen Anfän-
gen des Umrisses, der uns die charakteristischen Ge-
stalten von Mammuts, Bisonbüffeln. Bären oder Pfer-

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