Aün,s1lcr, das Siolzc, Unncihbcirc, Äönlglichc mit dic-
sen Mitkcln auszudrückcn, DaS Gcgcntcil davon hat
Norbcrtine Brchlecn-Roth mit ihren natur-
und sinnenfrohen Bildern zu AndcrsenS M ä r-
chen geschafsen. Ein besondcrs glücklicher Bildkünst-
ler sür solche Zwecke ist Fcrdinand Staeger,
der das Bändchen O st e r e i e r und der W e i h-
nachtSabend, zwci Erzählungen von Lhristoph
von Schmid, Texte gesichtet von Emil H o s-
mann, mit überaus zarten poetischcn Federzeich-
nungen versah, in denen sich das feinske Natur-
empfinden aussprlchk. Seit Iahren gehören d!e
BLndchcn der Gerlachschen Iugendbücherei zunr
eisernen Bestand meiner Schulbücherei. Meine
Schüler sowohl wle ich haben reiche Anregung aus
ihnen geschöpft. Das dankbar auszusprcchen, ist wohl
die beste Empfehlung, die man ihnen gcben kann.
Lehrerbücherei. Herausgegeben von der Schul-
resorm-Abteilung des österreichischen linkerrichts-
amtes, geleitek von Ludwig Battista, Dr. Eduard
Burger und Viktor F a d r u s. (Deuischer Ver-
lag für stugenb und Bolk, Wien und Leipzig.) 2n
Oeskerreich scheint die Neugestaltung des Schulwesens
lebhafler im Fluß zu seln als bei uns: wenigstens
konn man das tür unser Fachoebiet mit Sicherheit
feststcllen. Das oezeugen vor ollem d!e neuen Lehr-
pläne, die auf fester, pschologischer Grundlage ouf-
gebauk sind. stn Oesterreich wird anscheinend mit
den Aeformen nichk nur auf dem Popier gespielk, son-
dern man sucht durch die Tat zu wirken. Der Zei-
chen- und Kunskunkerricht an der höheren Schule ist
mlt einem Ausmah von Wochenstunden bedacht, das
uns märchenhafk anmukek, ebenso der Werkunterrichk.
Schon vor dem Krieg war es Professor K u n k f e l d.
jeht Regierungsrak im Unkerrichksministenum, der in
unermüdlicher, planvoller Arbeik für die Umgeskaltung
des .^.eichen- und Kunstunkerrichks in Oesterreick ein-
trak und neueLährplmw^chUfTSWi^rMZnUgesRe-
sormwerk soll demnächsk in neuer Auflage erscheinen.
Hsuke wirkt neben Kunkfeld. Tirek und anderen Rich.
der als FäHreferentins Ministerium beru-
sen wurde, äuherst fruchkbar. Wir haben schon früher
ob und zu auf feine likerorische Täkigkeit hingewiesen.
tzeuke können wir einige jüngere Werkc von ihm
cmpfehlen, die der neuen Auffasiung des Zeichen-,
Kunst- und Werkunterrichks Bahn brechen wolien.
Diese Bücher flnd reich mik Anschaungsstoff ver-
sehen. Rothe ist ebenso tüchkig im Mork wie in
oer bildkünstlerischen Arbeik. Wir nennen: Band 2
bis 4 der Lehrbücherei: Kindcrtümliches
eichnen, Band 7: Handarbeik in der
rundschule (Allgcmcines mik Beispielen),
Band 8: Falten und Formen mitPapicr,
Band 9: Das Formcn, derSandkasten
und die Plastik in der Bolkskunst,
Band 10: Der Schwarz-undBuntpapier-
schnikk. W!r werden Gelegenheit haben, nech des
öfkeren auf diese Schrifken zurückzukommen: empfeh-
len sie aber heuke schon angelegcntlich. Sie
stehen an erster Skelle unker den Werken, aus denen
oer Lehrer heuke Anregung und Rat holen kann.
Bon der stugendbücherei liegen uns außerdem sol-
gende empfehlenswerke Werke vor: Band 12: N a-
turgemäßer Schreibunterricht, Grund-
lagen und Wege von Alois Legrün, eine gründ-
liche Darlegunq der Schrifkreform. Der Verfasier
stellt sich nach Srwägung aller Gcsichtspunklc ouf den
Boden Kuhlmans: Bond 10: Vom gesprochc-
ncn und gcschriebencnDclitsch von Dr,
Rudolf O r t m a n n. Das Werk enkhält cine
Samnilung von Vorträgen, die der Verfasser nament-
lich bci Lehrer-Foribildungskursen hielt. Aicht nur
jeder Lehrer, sondern jeder Deutsche, dem eS ernsk
ist um dic Eryalkung unserer Muttersprache, sollkc
das Buch lesen. stn dcm Verlag Deutschc stugend-
bücherei gibt die „3 u g e n d sch r i f t e n - P r ü -
fungssielle des Stadtschusrats für
Wien" billige stugendschriften heraus, die mit Bil-
dern versehen sind. Uns liegt vor: Klemens Bren-
kano, Das Märchen von dem Schulmeister Klopf-
stock und seinen fllnf Söhnen, Silberpclz
und Maus und ander Tiergeschichken,
ausgewählt von stosef Werser, mit Bildern von N.
Roth-Breßlern sei noch bcsonders genannk.
G. Kolb.
Fur und Wider, Kritische Anmerkungen zur Kunst
der Ecgenwark von Paul W e st h e i m (Verlag Gust.
Kiepenheucr, Poksdam). Der Verfasser schreibt im
Vorwort u. a.: „Es wärc wohl widersinnig, nichk zu
erwarken, daß eine so ganz aus allen Geleisen gera-
kene Zeit nichk auch ihre Ilnmoral in die Kunstkritik
hineintragen würde, nämlich die Erniedrigung dcS
Grohen nnd dic lächerliche Aufputschung des Ktei-
nen. Dieser Mangcl an Distanz und Verantwortlich-
keiksgefühl ist gegenwärkig geradezu an der Tages-
ordnung. Das gekäuschte und enkkäuschte Publikum
wird sich, wenn das Erwachen ous der Narkose
kommt, von allem und jedem, auch dem schöpferisch
Großen mißkrauisch abwenden. Dieser Gefahr gegen-
übcr gilt es, bcscheidener zu erkcnnen versuchen, was
im einzelnen Wert oder Unwert, Vorstoß oder Blen-
der ist. Es wird festzustellen sein, wie der einzelnc
innerhalb eines wciteren Zusammenhanges sich dar-
bietek und wie er charakteristisch sich abhebt: nlchk um
eine Werkskala zu habens sondern um zu wissen, wor-
an man ist mit dem gegenwärtigen Kunskschaffen, das
zuerst und vor allem an uns doch gerichket ist, was es
einem zu geben hak unü was davon zu erwarken isi.
Es ist Skellung zu nehmen, nicht in der Ark, daß man
3a oder Nein sagt, weil man meink, es gehöre sich,
mit dcr Zeit mitzugehen, oder es sei das Vornehmerc,
mit einem stillschweigenden Achselzucken über daS
„noch nicht historisch Gewordene" hinwegzusehen. Da-
mit ist wenig getan, man muh näher andie
Dingeherangehen, sie in ihrenVoraus-
setzungen und Bedingtheitcn, im Posi-
kiven und Negakiven zu erfassen
suchen. Solche Auseinandersetzung mit dem ein-
zelnen, der einzelnen Leistung wie der einzclnen Per-
sönlichkeit, ergibt schließlich jenes Für und Wider,
aus dem einmal, wenn dieses Schaffen mit uns histo-
risch geworden sein wird, die Äilanz dieser Kunst-
gegenwart gezogen werden kann." Der Verfasier
greifk eine Reihe von charakteristischen Einzelpersön-
lichkeiken hcraus, um an ihnen zu zeigen, was ist und
bekcnnt, daß es ihm vor allem darum zu kun sei,
„hinzuwirken auf eine lebendig-aktive Auseinander-
sehung mit dem Kunstschafsen der Zeik, beizutragen,
dah bewußker gesehcn wird."
Diese ernstc, nüchterne und doch warme, lebens-
volle Einstellung weckk Vertrauen, und ich glaube,
daß dies der cinzige Weg ist, den überaus schwierigen
Problemen wirklich nahe zu kommen. Das beweist
dcnn auch das Buch auf Schritt und Tritt. Es seht
sen Mitkcln auszudrückcn, DaS Gcgcntcil davon hat
Norbcrtine Brchlecn-Roth mit ihren natur-
und sinnenfrohen Bildern zu AndcrsenS M ä r-
chen geschafsen. Ein besondcrs glücklicher Bildkünst-
ler sür solche Zwecke ist Fcrdinand Staeger,
der das Bändchen O st e r e i e r und der W e i h-
nachtSabend, zwci Erzählungen von Lhristoph
von Schmid, Texte gesichtet von Emil H o s-
mann, mit überaus zarten poetischcn Federzeich-
nungen versah, in denen sich das feinske Natur-
empfinden aussprlchk. Seit Iahren gehören d!e
BLndchcn der Gerlachschen Iugendbücherei zunr
eisernen Bestand meiner Schulbücherei. Meine
Schüler sowohl wle ich haben reiche Anregung aus
ihnen geschöpft. Das dankbar auszusprcchen, ist wohl
die beste Empfehlung, die man ihnen gcben kann.
Lehrerbücherei. Herausgegeben von der Schul-
resorm-Abteilung des österreichischen linkerrichts-
amtes, geleitek von Ludwig Battista, Dr. Eduard
Burger und Viktor F a d r u s. (Deuischer Ver-
lag für stugenb und Bolk, Wien und Leipzig.) 2n
Oeskerreich scheint die Neugestaltung des Schulwesens
lebhafler im Fluß zu seln als bei uns: wenigstens
konn man das tür unser Fachoebiet mit Sicherheit
feststcllen. Das oezeugen vor ollem d!e neuen Lehr-
pläne, die auf fester, pschologischer Grundlage ouf-
gebauk sind. stn Oesterreich wird anscheinend mit
den Aeformen nichk nur auf dem Popier gespielk, son-
dern man sucht durch die Tat zu wirken. Der Zei-
chen- und Kunskunkerricht an der höheren Schule ist
mlt einem Ausmah von Wochenstunden bedacht, das
uns märchenhafk anmukek, ebenso der Werkunterrichk.
Schon vor dem Krieg war es Professor K u n k f e l d.
jeht Regierungsrak im Unkerrichksministenum, der in
unermüdlicher, planvoller Arbeik für die Umgeskaltung
des .^.eichen- und Kunstunkerrichks in Oesterreick ein-
trak und neueLährplmw^chUfTSWi^rMZnUgesRe-
sormwerk soll demnächsk in neuer Auflage erscheinen.
Hsuke wirkt neben Kunkfeld. Tirek und anderen Rich.
der als FäHreferentins Ministerium beru-
sen wurde, äuherst fruchkbar. Wir haben schon früher
ob und zu auf feine likerorische Täkigkeit hingewiesen.
tzeuke können wir einige jüngere Werkc von ihm
cmpfehlen, die der neuen Auffasiung des Zeichen-,
Kunst- und Werkunterrichks Bahn brechen wolien.
Diese Bücher flnd reich mik Anschaungsstoff ver-
sehen. Rothe ist ebenso tüchkig im Mork wie in
oer bildkünstlerischen Arbeik. Wir nennen: Band 2
bis 4 der Lehrbücherei: Kindcrtümliches
eichnen, Band 7: Handarbeik in der
rundschule (Allgcmcines mik Beispielen),
Band 8: Falten und Formen mitPapicr,
Band 9: Das Formcn, derSandkasten
und die Plastik in der Bolkskunst,
Band 10: Der Schwarz-undBuntpapier-
schnikk. W!r werden Gelegenheit haben, nech des
öfkeren auf diese Schrifken zurückzukommen: empfeh-
len sie aber heuke schon angelegcntlich. Sie
stehen an erster Skelle unker den Werken, aus denen
oer Lehrer heuke Anregung und Rat holen kann.
Bon der stugendbücherei liegen uns außerdem sol-
gende empfehlenswerke Werke vor: Band 12: N a-
turgemäßer Schreibunterricht, Grund-
lagen und Wege von Alois Legrün, eine gründ-
liche Darlegunq der Schrifkreform. Der Verfasier
stellt sich nach Srwägung aller Gcsichtspunklc ouf den
Boden Kuhlmans: Bond 10: Vom gesprochc-
ncn und gcschriebencnDclitsch von Dr,
Rudolf O r t m a n n. Das Werk enkhält cine
Samnilung von Vorträgen, die der Verfasser nament-
lich bci Lehrer-Foribildungskursen hielt. Aicht nur
jeder Lehrer, sondern jeder Deutsche, dem eS ernsk
ist um dic Eryalkung unserer Muttersprache, sollkc
das Buch lesen. stn dcm Verlag Deutschc stugend-
bücherei gibt die „3 u g e n d sch r i f t e n - P r ü -
fungssielle des Stadtschusrats für
Wien" billige stugendschriften heraus, die mit Bil-
dern versehen sind. Uns liegt vor: Klemens Bren-
kano, Das Märchen von dem Schulmeister Klopf-
stock und seinen fllnf Söhnen, Silberpclz
und Maus und ander Tiergeschichken,
ausgewählt von stosef Werser, mit Bildern von N.
Roth-Breßlern sei noch bcsonders genannk.
G. Kolb.
Fur und Wider, Kritische Anmerkungen zur Kunst
der Ecgenwark von Paul W e st h e i m (Verlag Gust.
Kiepenheucr, Poksdam). Der Verfasser schreibt im
Vorwort u. a.: „Es wärc wohl widersinnig, nichk zu
erwarken, daß eine so ganz aus allen Geleisen gera-
kene Zeit nichk auch ihre Ilnmoral in die Kunstkritik
hineintragen würde, nämlich die Erniedrigung dcS
Grohen nnd dic lächerliche Aufputschung des Ktei-
nen. Dieser Mangcl an Distanz und Verantwortlich-
keiksgefühl ist gegenwärkig geradezu an der Tages-
ordnung. Das gekäuschte und enkkäuschte Publikum
wird sich, wenn das Erwachen ous der Narkose
kommt, von allem und jedem, auch dem schöpferisch
Großen mißkrauisch abwenden. Dieser Gefahr gegen-
übcr gilt es, bcscheidener zu erkcnnen versuchen, was
im einzelnen Wert oder Unwert, Vorstoß oder Blen-
der ist. Es wird festzustellen sein, wie der einzelnc
innerhalb eines wciteren Zusammenhanges sich dar-
bietek und wie er charakteristisch sich abhebt: nlchk um
eine Werkskala zu habens sondern um zu wissen, wor-
an man ist mit dem gegenwärtigen Kunskschaffen, das
zuerst und vor allem an uns doch gerichket ist, was es
einem zu geben hak unü was davon zu erwarken isi.
Es ist Skellung zu nehmen, nicht in der Ark, daß man
3a oder Nein sagt, weil man meink, es gehöre sich,
mit dcr Zeit mitzugehen, oder es sei das Vornehmerc,
mit einem stillschweigenden Achselzucken über daS
„noch nicht historisch Gewordene" hinwegzusehen. Da-
mit ist wenig getan, man muh näher andie
Dingeherangehen, sie in ihrenVoraus-
setzungen und Bedingtheitcn, im Posi-
kiven und Negakiven zu erfassen
suchen. Solche Auseinandersetzung mit dem ein-
zelnen, der einzelnen Leistung wie der einzclnen Per-
sönlichkeit, ergibt schließlich jenes Für und Wider,
aus dem einmal, wenn dieses Schaffen mit uns histo-
risch geworden sein wird, die Äilanz dieser Kunst-
gegenwart gezogen werden kann." Der Verfasier
greifk eine Reihe von charakteristischen Einzelpersön-
lichkeiken hcraus, um an ihnen zu zeigen, was ist und
bekcnnt, daß es ihm vor allem darum zu kun sei,
„hinzuwirken auf eine lebendig-aktive Auseinander-
sehung mit dem Kunstschafsen der Zeik, beizutragen,
dah bewußker gesehcn wird."
Diese ernstc, nüchterne und doch warme, lebens-
volle Einstellung weckk Vertrauen, und ich glaube,
daß dies der cinzige Weg ist, den überaus schwierigen
Problemen wirklich nahe zu kommen. Das beweist
dcnn auch das Buch auf Schritt und Tritt. Es seht