Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 4.1924

DOI Heft:
Heft 3 (Mai 1924)
DOI Artikel:
Buchbesprechungen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.22225#0079

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Augculilicli crschlcncu, wird Ncumanns „Bcrufä-
bcralunü nlchi blof, dcn lr'chrkörpcrn schulmündig wcr-
dcnder Knaben und Mädchcn, sondcrn im glcichen
Maßc auch dcren Lltcrn und nichi minder allcn Cl-
iernvcrcinipungcn, Genosscnschaficn, Schulbehörden,
Gcmcindcverwaliunpen und deren Funktionären die
trefslichslen Diensie leistcn. Erhälilich in jeder Buch-
handlung, auch bcim Berleger zum Preise von
2 Goldmark

Alpenblumcnmärä-en. Bildcr und Texte von Ernfi
Krcidolf. (Rolapfelverlag Erlenbach-Zürich und Leip-
zig). Ein Bildcrbuch von Kreidolf war immer schon
cin Ereignis nichk nur in der Kindersiube, sondern
auch im Familienkrcis, dcnn alle Schöpfungen diescs
uvergleichliä-cn Mcisters des Bilderbuches sind nichk
nur im bcsken Sinn kindcriümlich, sondern auch
künsilcrisch so hochsiehend, daß auch der Erwachsene
eincn reincn und vollen Kunslgenuß bel ihncn fin-
den kann. Die Alpenblumenmärchen sind
aber doch das Beste, was Krcidolf bisher geschaffen
hak. Alle seine Borzüge: schöpferische Phaniasie,
Äeichkum und Klarheit der inneren Gesichie, Be-
herrschung der künstlerischen Mikkel (wie rein künst-
ler'-ch sind doch die Bilder komponierk!), innigsleS
Ersassen der Naiurformen, nein der Seele der hol-
den Blumenkinder, und bald neckisch-lustiges, bald
zarkes lyrisches Anthropomorphisieren finden wir hier
noch vollkommener als in seinen früheren Werken.
Deshalb ist es richkig, zu sagen: die Kreidol'schen
Zeichnungen sind eine inkuikive Psychologie der
Blumenwelt. Berse und Bilder vereinigen sich zu
einer vollkommenen Harmonie, beide sind übcraus
kösiliche seclenvolle Dichkungen. Dazu.sind die ,Al-
penblumenmärchcn" auch in der Vcrvielfältigung das
Allerbeske, was wir nichk nur von Kreidolf, sondcrn
überhaupt auf dem gesamken Gebiete des Bilder-
buches haben. Bci den meisien Blättern glaub't man
zunächst Originalaquarelle vor sich zu haben. Auch
die sonstige Ausstatkung des Buches ist vorzüglich.
Der Berlag hat sich durch die vollkommene Wie-
dergabe dicscs Kunstschahes ein grohes Berdienst er-
worben. Wclch eine Fülle von Anregung kann ge-
rade der Kunstlehrer aus diesem Buche schöpfen.
Schon das Vorsahpapler ist eine echke Kreidolf'sche
Leistung: ein rhykhmisierkes Farbsleckbild, gewirkt
aus allerlei Wiesenblumen und Gräsern, Lber die
lusiige Falker schweben! Bon den Bildern gefallen
mir om bcsien — alle: es wäre in der Tat eine Ver-
sündigung, hier Einzelnes herauszugreisen. Wir
kommen auf das einzige liebe Märchenbuch bei ge-
legener Zeik nochmals zurück: denn wir möchten es
in vielen Familien heimisch wissen als Anregung zu
künstlerischer Bersenkung in stillen Stunden. Der
PreiS (M. 7.50 isi ungemein nieder. 5m gleichen
Berlag erschien: Traumgcstalten von Leo-
pold Weber mitBildcrn von Ernsi
Kreidolf. Zu dcn cigenarkig phankasievollen
Märchen, die teilwcise im urwüchsigen oberbayeri-
schen Volkstvn gehalken sind, hak Kr. vier Schwarz-
Wciß-Zeichnungen u. neun Farbenbilder geschaffen.
So schön diese Bilder sind und so sehr sie das Mit-
telgut derarklger künstlerischer Leistungen übcrragcn:
so spiegeln sie doch nicht so unverfälscht die Eigenart
des Künstlers wicder, wie seine Blumenbilder, aus-
genommen das Blatt „Mie Mariä Kind verlaufen
ist", das allerdings einen Höhepunkk an künstleri-

scher Ersindung und naiver Aussassung darstcllt. Da-
mit wollcn wir aber dic künsilerische Bcdeukung dcS
Buches, das ebensalls vornehm u»d gcdiegcn ausge-
sloiiek ist, nicht vcrkleinern. Es irägt die Widmung:

„Ferdinand Avenarius zu cigen.

5n manchcm trennte uns Willc und Zcit —

Dcm olten Freunde in Dankbarkeit."

G. K.

Die Wenau-Wcrkschachtel. Ucberall regt sich der
Werkuntcrricht und es begrüjzen Lehrer und Schüler
mit Freuden jede Anrcgung und Hilfsmittel, die zu
neuen Arbeiken führen. 5m besondcrcn in der trüben
Zeit der Materialknapphcik auf allcn Gcbieten
suchte man nach greifbareni billigen Ersah. Aun
sprang auf einem Gebict die „Wcnau-Wcrkschachtel"
ein, die in seiner Art so ein Ei dcs Koli.möna dar»
stellte. Der Gedanke dabei ist der, die verschicden-
artigsken Berpackungen und Falkschachteln aus allen
Zweigen der 5ndustrie, insbesondcre der Nahrungs-
mittelindustrie und dergl., nichk dem Unkergang an-
heim fallen zu lassen, wie es stcts gcbräuchlich war,
sondern diese der Schule dienstbar zu machen. Was
alles aus diesen Packungen gemacht werden kann,

lasse ich liebcr die Werkschachkel selbst erzählen. Es
würde hier zu weit sühren. Auch jst schon eine um-
fangreiche Literakur auf dem Marsch. Die M.-W.
will nichk ein Modellierbogen in altem Sinne sein.
Die verschiedcnartigsten Modelle, die von einem
Skab von Mitarbcitern der Firma selbst und von
Werklehrern geschaffen werden, lollen in groben
Umrissen die Aufgabe zu schöpferischem Arbeiten an-
regen, insbesondere die Ausschmückung und
raumgemäße Fertigstellung selbst in die Hand nehmen
und dadurch den Gedanken des Werkunierrichts un-
terstreichen. Der Wenau-Merkschachtel ist eine weit-
gehende Berbreitung zu wünschen, so genannt nach
der herstellenden Firma Mezel und Naumann, Leip-
Zig- Zürn.

Erholungsheim „Schlotz Hornbcrg". Schloß Horn-
berg i. Schw., das Erholungsheim des badischen Bc-
amtenbundes wurde am 8. April wieder eröffnet.

Der Pensionspreis beträgt für Mitglieder des
Deukschen Beamtenbundes je nach Zimmerlage bis
auf wciteres 3,50—4 Goldmark. Nichtbeamte und.
nicht im Deutschen Beamtenbund organisierte Be-
amte zahlen zu diesen Preisen einen Zuschlag von
50 Prozent. Kinder von 3—8 5ahren bezahlen die
 
Annotationen