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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 4.1924

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Heft 6 (November 1924)
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Buchbesprechungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.22225#0158

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293

auf aiifmerkfLm zu machen, 4fk eine Pflichl öes
Knnstlehrers. Schon aus Äiefem Grunde rrönnen
solche Sammelroerke von Lünsklerischen Lösunsen für
unser ArbMssebiei rechl sruchidar sein, sofern man.
ihnen nicht nrAklos Hegenüberstehl! denn es ist
felbstoerstLMich, baß Sammelmerke nicht mrr Dor-
zügliches bietsn können. Meinem persönlichen Ee-
schmack enisprecherc die von der neueren Kunstsirö-
mung befruchteien Arbeiken nm mefften. Ich hü'tte
mehr bavon gewünscht. Wer wollte auch angestchts
solcher srischer Arheiten wie Lie Karl Michels, den
veilsamen Linsluß Les Expresiionismus auf die
Graphik bestreiten!

Dokumenke zur Kulkurphysiognomlk. Bom Kul-
turreich des Festlandes von Leo ifro-
benius. (Wegweiser-Derkag, Berlin.s^LeoFröl
benius Forschunsen wekden in ihrer Bedeutung
nrehr und mehr anerkannt. So hat sich der Berkag
entschlossen, jstefes Buch als ersten Band der 5.
stahresreihe ftir die Mitglieder des Dolksverbandes
der Bücherfteunde herzustellen und nur an diese
abzuigeben. Gewiß «eine schön-e Gabc, die Lhre
Werbekrafi für den BerbanL mcht verfehlen wird.
Das Äuch ist neuer, bisfer Erkenntms voll, die wir
. raummanMshalber an dieser Stelle nicht eimna! an-
deutend widdergeben können. L. Frobenius tritt ne-
be-n Oswaid Spengler und ergSnzt diefen in wesenk-
licker Hinstcht. Wir hoffen, sein Wirken weiter ge-
bühvend würditzen zn können. Für hente svll -das por-
lisgende, mit eknigeu intereflanten Wbikdungen ver-
fehene Buch, dem der Berlag ein anmutiges Ge-
wand tzch, warm -empfohlen sein.

Arnold's Graphlsche Bücher. Bon dieser wert-
vollen Sammlung, die im Berlag Ernst Arnold in
Dresden rrscheint, ffegk uns heute Band 4, Max
Skevogks Graphische Kunst. herausgegeben von
Emll Waldmann vor. Die vorliegende zweike
MiGage hak am Bergleich zur ersten autzerordent-
liche Berbesierungen aufzuwelsen: schöneres Papter
und Aufnahme von M weikeren Äbbildungen. Dle
Lruckkechnische Leistung des nun auf 128 Abbildungcn
angewachsenen Bilderstofies ist gänz hervorragend,
wenn ste auch Len Originaldruck selbstverstSndlich
' nicht ersehen kann und will. Me von Slevogt an-
aewandten Techniken sder Meister beherrscht sa
Ae Eschiedmsten) kvebeu Llar in die Erschelnung. -
Die Lsthographte Hak er eigentlich wisder so
recht zu Chren gebracht. Sie enksprach woht auK
-em rascheU Festhalken-' seiner bewegken- „Gestckte" -
ganz besonders. So tst der „Lederstrumps" in Kreide-
lrkographte, „Benvenuto Cellini in Pinsellito- .
graphie, „Eorkez" und ,.dle Tapferen Zshnkausend"
m Fsderlithographie tzeschaffen. Die .Zauberslökc"
ist radierk, endlick hat er Bilder zu Tiersabeln,
Bolksliedern und Mürcken für den Holzstick gezeick-
nek, letder aber nickt selbst geschnitten. Emil Wald-
Ämanns Deukun-g des Werkes un-d der Persvnlickkeik
des Künstlers ist ungemein snmpathisck. ste selert Len
Metster nach Berdienst, versckwcigk aber auck nick!
das Endlickc an ihm. Das hinreißende Tempero-
menk Les KSnstlers, seine Lebenssülle und Sickerheik
der Empfindung für beseelke Form, nomentlick aüch
feine un-erreichte Fähigkeit. Gestckte, Bisionen nie-
dcrzuschreiben, und namentlich in Masienszenen den
Rhythmus grotzer Gesamkbewegung zu gestalten, in
dem alles, Mensch und Tier, Evde und Zimmel und

Wasser aufgeht in dem gleichen erregten Motiv Ler
führenden Formempfindung", das alles weiß W.
tr-esflich ins Licht zu siell-en. So ist auch di-eses
graphische Buch nicht weniger als der Munch-Band
eine autzerordentlich wertvolle Bereicherung der
Hilfsmittel für den Kunstunterricht. Wie sehr dem
Berlag Ernst Arnold die künstlerische Erziehunz un-
serer Zugend am Herzen liegk, möge man daraus
ersehen, daß er seit Aahren in Berbindung mit den
Zeichenlehvein der höheren Schulen steht und sür
jede Schule seder Klasie 3 Iahreskarken zum Besuch
seiner Äusstellung zur Berfügung stellk als Pveise
für die besten Aeichner vder sür die on künsslerischen
Dingen am mefften inkeresiierten Schüler. Diese Ein-
richtung verdient Anerkennung und Nachahmung.

Die vom Deutschen Merkbund veranstalteke Aus-
stellung: „Me Form" war die gelnngenfle des
Stutkgarter Kunstsommers. Sie hatke Kultur und
konnte restlos beftiÄdigen. Bie-ffach tauchte in un-
seren Kreisen wLhrend der Ausstellung Ler Wunsch
auf, es möchten die vorzüglichsten Beispiele im Lichl-
bild festgehalten werden, damit ste dem Kunstunter-
vicht unserer Schulen nutzdar wcrden könnten. Me-
sem Wunfche kommk nun der 1. Dand „Der Dücher
der Form", die Dr. Walker Niezler im Austrage
des Deukschen Werkbundes herausgibk, enlgegen:
„Die Form vhne Ornamenk, Werkbundausstel-
lung 1924." (Deutsche Berlags-Anstalk Skukkgark.)
Das Werk enkhLlk 172 Abbildungen, die der Aus-
stellung entskammeni. Das Borwork schrieb Dr.. W.
Riezler, Lie Einkeitung Dr. Wolsgang Pflei-
d erer. Das im Text und Bild glcich vorzüg-
liche Werk gehört in jede Zeichensckule, in der man
es mit der künstlerischen Erziehung unserer
llugend -ernst nimmt. Die Ausstellung „Die
Form" wandert nunmehr durck die größeren
Leukschen StLdke. Dadurch ist Lle verdienstvolle
Beranstalkuntz nnd daS vorliegende Werk eine allge-
meine nakionale Angslsgenhetk geworden. Wir
Zeichenlehrer werden nichk die letzten sein, die solcke
Bestiebungsn des Deutschen Werkbundes mil
Wärme unterstühen. Seine Sache ist unsere Sache.

Farbige Häuser von M Bühler und H. Iev-
ger. Das Werk, das 2V farbige BlLtter enkhLlt, ist
das Cvgebnis eines vieffäyrtgen Studiums, entstan-
den ans Freude an der Farbe, jn engster Zusam-
' menarbeik der Herausgeber. Es ist vor allem Merk
darauf gelegk, die architektomsche Gliederung «ines
Hauses durch sinngemäße Anordming der FakdkSne
voll zur Geltung zu brtnyen. Wir mvchkcn wün-
schen, daß das Werk Anstoß geben würde, unsere
Straßenbilder wicdcr farbiger zu gestakken. Es ent-
häli werkvolle Borbilder ftir Baumeister, Maler und
Hausbesiher.

Meister der Eraphlk. Band XII. Gustav Dors
von G. F. Hartlaub, mit 114 Abbildungen. Berlag
Klinkhavdt <L Biermann, Leipzig. Preis in Ganzlei-
nen M. 24.—Künstler wollcn nach den in ihnsn wir-
kenden Gesetzen verstanden und beurkeilt sein, nickt on
einem Maßstabe, den uns eine seweilme Künstrick-
tung oder Mo'de darbietet. Diescr Gestcktsvunkt
war für Hartlaub leikend, als cr an die Heraus-
gabe dieses vornehmen Bandes schrikk. Wahrschein-
lick führke Hn eine innere Berwandkschalk eine g,e-
wisse KongenioMLt zu- Gustav Dors, Lem KLnstlerdes
Phanlaflischen, Grokesken vnd Mstonären. Ieden-
 
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