Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 16.1905

DOI Artikel:
Schumann, Paul: Fünfter Tag für Denkmalpflege
DOI Artikel:
Verschiedenes / Inserate
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.5901#0031

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
45

Nekrologe — Personalien — Sammlungen — Ausstellungen

46

len !h !ereme in der zweiten Hälf* zusammen-
hnnL •mit.ei"em Ausf,ug nach Rothenburg ver-
H "1" Sun- Am Sch,uß dailkte Professor Frentzen
nerrn Geheimen Justizrat Lörsch für die vorzügliche,

l\ ht f?6' Fn ge Und ""Parteiische Leitung des Tages.
I l 11 !f °-) ln den geschäftsführenden Aus-
scnuii des Tages wurde an Stelle des verstorbenen
1 rotessors Walle-Berlin Geheimer Baurat Stiibben-
^gwählt^^ pAÜL SCHUMANN.

NEKROLOGE
dPr BudaPest ist am 13. Oktober Karl Lötz, der Nestor
der ungarischen Maler, aus dem Leben geschieden. Wenn
allein 1h ™eniger bekannt geworden ist, so liegt es
der m~ aerit'genart seines besonderen Kunstzweiges,
der Monumentalmalerei, die er in großer, idealer Auf-
moder mitc.schwungvoller Phantasie, wenn auch nicht in
H,,,!?'?, , tnne> an vielen bedeutenden Aufgaben in der
arbeitete gams zu betätigen Gelegenheit fand. So
National ef an ^er Ausscnmückung des Vestibüls im
demie in am Treppenhaus und Festsaal der Aka-

schuf'dasn i^atlliaskirche. >m Leopoldstädter Dom und
hesfpn Wz ,eckenbild der königlichen Oper, das zu seinen

Der m c, e" ge2ä,,lt wird-
ni^n t r Professor Härtel in Eisenach ist vor we-
nigen Tagen gestorben.

von zwrpiSdTe'Zerische Maler Karl Jauslin ist im Alter
Sein tieentl l S Jahren im Dorfe Muttenz gestorben.
vorwieL h rfS ,et war die Buchillustration, und zwar
cgena Darstellungen aus der Schweizer Geschichte.

Dr PERSONALIEN
Kgl GeJ^iJ' friedländer, Direktorial-Assistent an der
Qeheimrat R a Berlin' der langjährige treue Helfer

Kaiser FriednVh m' 'St Selegentlich der Einweihung des
ernannt Wo d s ZUm zweilen Direktor desselben

SAMMLUNGEN

„„ ctnie ein neues
ln Wien ist in diesen Tagen m aller btuie^c

Museum eröffnet worden, das in Zukuntt ei cnajt_
ragenden Platz unter den künstlerischen unü ™ Erzherz0g
liehen Sammlungen der Stadt einnehmen wir°: Privat.
Franz Ferdinand hat seine Sammlungen in e■ M dem
hause in der Beatrixgasse neben demtJ *'.a" rtv0ue Skulp-
Publikum geöffnet. Die Sammlung enthalt we ^ Rg
turen der römischen Kunst, an die sich Ar Di21
naissance und des Barock schließen. Ul.e nten frei-
die estensische Sammlung, die reich an '"^reSRenaiss'ance-
lich auch restaurierten Stücken ist. Aus uc alienjsche
und Barockzeit findet man erlesene Bronzen, ^
Elfenbeinschnitzereien, wertvolles Alt-Wiener, hniUene
italienisches Porzellan, italienische Fayencen, s Ueren
Steine und kunstvolle Arbeiten in Metall, ue*> ...
enthält die Sammlung eine große Abteilung ethnograpn
scher und natnrW=*"-i--'-

Die F f,ff ""-lm *-"JjeKte.
ist am 18 nu ung des Kaiser Friedrich-Museums
Denkmals i„ r "ach enthfi»«"»b des Kaiser Friedrich-
vollzogen U^enwart des Kaisers mit fürstlichem Prunk
Wilhelm 11 °l ,n:. „In feierlichen Worten hat Kaiser
für d
dabei

wuruen. in teierlich«
Wilhelm IL das lebhafte Interesse seines verewigten Vaters
für das Museum, dessen Protektor er war, gerühmt und
dabei wiederum betont, daß er selbst den modernen
Kunstbestrebungen gegenüber einen ablehnenden Stand-
punkt einnehme. - In der Festversammlung fehlte leider,
durch langwierige Krankheit verhindert, derjenige, dessen
Lebenswerk die Sammlungen des Kaiser Friedrich-Museu

zum guten Teile darstellen. Wilhelm Bode hat nicht
nur seit drei Jahrzehnten die Sammlungen des Museums
in der feinsinnigsten und erfolgreichsten Weise vermehrt,
sondern auch seit langem künstlerische Ausstattungsteile
für die intime Wirkung der neuen Räume gesammelt und
das Programm für eine neue, verfeinerte Museumseinrich-
tung festgestellt. Sogar von seinem Krankenlager aus hat
er es möglich gemacht, die ganze Einrichtung der Samm-
lungen bis ins Detail zu dirigieren.

AUSSTELLUNGEN

Die Lenbach-Gedächtnisausstellung im Leipziger
Kunstverein. In diesem Jahre, dem letzten von Lenbachs
Leben, dem ersten seines Nachruhms, wird nicht nur
endlos über ihn geschrieben, sondern auch, was ja viel
besser ist, zahlreiche Werke seines imponierenden Schaffens
weiten Kunstkeisen vorgeführt. Die reichste Schau dieser
Art, über 60 Gemälde und Skizzen aus den fünf Jahr-
zehnten seiner Tätigkeit von frühen Porträtversuchen und
landschaftlichen Studien an bis zu den Arbeiten seiner
allerletzten Zeit, bietet gegenwärtig die sehr geschmackvoll
arrangierte und mit immer zunehmendem Beifall gewürdigte
Gedächtnisausstellung im Oberlichtsaale des Leipziger
Kunstvereins. Manche von den Porträts hat man schon
irgendwo in einer Ausstellung gesehen, manche in einer
Variante, aber ein großer Teil der Bilder ist aus Privat-
besitz zum erstenmal zur öffentlichen Schau gestellt und
nimmt das Interesse der Freunde Lenbachscher Porträtkunst
besonders in Anspruch. Natürlich überwiegen an Zahl
und an Intensität der Charakteristik die Männerporträts, die
ja doch das Fundament seines Ruhmes auch für die Zu-
kunft bleiben werden, während seine auf das Hervorragende
und Herrschende eingestellte Kraftnatur weder die Frauen-
porträts mit Seele noch die Kinderporträts mit Naivetät
auszustatten vermochte. Nur alte Frauen, wenn ihnen
das Leben Runen und Runzeln in das Antlitz zeichnete,
hat er in vollendeter Weise wiederzugeben gewußt, wie
hier in der Ausstellung das Kniestück der Herzogin Max
in Bayern am besten zeigt. Unter der langen Reihe von
Bismarckporträts hier lassen verschiedene nicht die In-
brunst spüren, mit der Lenbach bei seiner bedeutendsten
Aufgabe sonst zu Werke gegangen ist; wirklich leben-
sprühend erscheinen nur das Brustbild (Nr. 15), die halb-
lebensgroße Halbfigur mit Schlapphut (Nr. 16) und die
Skizze des im Lehnstuhl sitzenden Fürsten, bezeichnet
Friedrichsruh 1895. Sehr fein in Farbe und einfach und
von meisterhafter Lebendigkeit ist das Porträt des Dr. Fritz
Harck (1879) und das Hauptstück der Ausstellung dürfte
das Hüftbild des Malers Ludwig von Hagn sein, ein
Porträt von so vollendeter Modellierung und sprechender
Lebenswahrheit, daß man es getrost den besten Porträts
alter oder neuer Zeit zur Seite stellen könnte. f. b.

Berlin. Schulte hat die Saison mit einer Ausstellung
französischer Werke dritten Ranges eröffnet, deren Zweck
nicht recht ersichtlich war. Bilder wie die von Le Gout-
Gerard trifft man in Paris zu hunderten, und auch in
Deutschland sind sie nicht so selten, daß ein Import not-
wendig wäre. Jetzt sind die Werke Lenbachs aus dem
Besitz der Familie Bismarck hier vereinigt. Etwas eigent-
lich Neues fügen sie weder dem Bilde des Helden noch
dem des Malers hinzu, wenn auch die Intimität bei einigen
größer ist als bei den bekannteren Werken, aber die Ver-
einigung beider Namen bildet in der Geschichte der
neueren Malerei ein so wichtiges Blatt, daß man auch an
der kleinsten Skizze nicht achtlos vorüber gehen wird. —
Bei Cassirer ist der lange angekündigte Themse-Zyklus
Monets endlich eingetroffen. Es sind wunderbare Ver-
suche das Unfaßliche zu fassen, Stimmungen der Dämme-
 
Annotationen