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Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 56.1920/​1921 (Oktober-März)

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Nr. 6
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Stamitz, Wolfgang: Badische Kunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.36986#0112

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Bachiche Kunít

herauswäAh, emporzuentwickeln. Man denkt an persiche Miniaturen und
orientalilAe Töpfereien. — Die an und für RA niAt fehr günRigen Räume, in
denen die Keramikaushelfung aufgebaut ih, find aufs gfü&fiAfte farbenfroh und
warmblütig gemaAt durA eingebaute Glasfenher, die afs eine Ausheilung für
RA zu gelten haben. Mit ihnen werden Mofaiken dargeboten, fo daß RA
drei in ihrer Wefenheit fo verwandte Kunhmaterialien — Keramik, Glasfenher,
Mofaiken — zu einheitfiAer, eindruAsvoffer Wirkung zufammenfAfießen. Die
Werkhatt Puhf, Wagner und Heinersdorff ih mit ihren KünlHem PeA-
ítein, CéfarKfein, R. Seewaid ufw. vertreten, denen RA dieFenher von
J. Thorn=Prikker <z.Zt. Überlingen a. Bodenfee) und Drinneberg, der in
Karlsruhe überrakhende Kopien naA alten FenRern fertigt, anfAiießen.
Zwei applizierte TeppiAe von A. Babberger fügen RA dem Gefamt-
bild diefer Säle gut ein und geben den Räumen durA ihre StoffliAkeit eine
befondere differenzierende Note.
In den lAönen Räumen des Kunltvereins, der in unmittelbarer Nähe
der Kunlthalle fein Heim hat, ih weiterhin eine repräfentable Ausheilung
von Werken badifAer Künhler aufgebaut. Unter Führung des Kunlt-
hallendirektors Rnd hier, unter Mitwirkung des Profeffors Haueifen und
des Malers Göbel, die fAöpferilAen Kräfte des fungen Baden vereinigt.
Die SAau zeigt ein erftaunliAes, einheitliAes Niveau künltlerilAer Qualität,
das in MünAen oder Berlin bette Figur maAen und dort bereAtigtes Auf-
fehen erregen würde. Sie bedeutet für Karlsruhe ein Ereignis. EigentliA
zum erltenmal wird dort von verantwortliAer Seite aus das Karlsruher
Publikum mit den Ergebnilfen neuer und neueher Kunft konfrontiert, was
naturgemäß niAt ohne WiderfpruA und Kampf abgehen kann. Ihre Wirkung
wird vielleiAt die Brftarrtheit diefer Stadt beheben und jungen Kräften neue
Wege bahnen. Es verlieht RA, daß diefe Ausheilung niAt ihr Qualitäts^
niveau hätte erreiAen können, wenn niAt die fühlbare itreng kritifA aus-
wählende Hand des faAliA arbeitenden Kunhkenners und Mufeumsmannes
am Werk gewefen wäre. Es verlieht RA noA mehr, daß die SAar der niAt
aufgeforderten Künhler kein Mittel unverfuAt läßt, um gegen die Ausheilung
und ihre Leiter Sturm zu laufen, ohne daß es ihnen aber gegeben wäre, gegen
die ernhhafte und ehrliAe Arbeit StiAhaltiges einzuwenden.
In Baden felbfl wirken ausgezeiAnete Künhler wie Freyhold, Goebel,
Haueifen, Babberger und, als ein fehr bedeutfames, gewaltig aufltrebendes
Temperament, Dillinger. Als Badener, aber außerhalb ihres Heimatlandes
arbeitend, hat die Ausheilung Werke von E. R. Weiß, Hofer, Grossmann,
Würtenberger, Feininger, BollfAweiler, Strübe u. a. herangezogen.
Unter den Graphiken fallen neben den Aquarellen Strübe's befonders die
HolzfAnitte von Bizer und Zaehringer auf.
 
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