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Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Editor]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 56.1920/​1921 (Oktober-März)

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Nr. 13
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Literatur / [Notizen] / Kunstmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.36986#0270

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260.

Die Verweigerung der Samnifung Davidfohn, II. Teit

— woht ein und diefetbe Perfon — waren
nur in einigen Btättern tebhaft begehrt,
Daniei Hopfer fand Liebhaber, die gute
Dru&e fehr gut bezahiten, und unerwartet
hoA waren die DurAiAnittspreife, die für
die in Hotz geiAnittenen wenigen Bitd-
nitfe und zahtreiAen BuAtitet naA Hans
Hotbein erreiAt worden find. Die größte
ÜberratAung aber braAten die Meifter
HirfAvoget und LautenfaA: drei Land-
Aaften des eriten wurden mit 3000,
9800 und 19200 M-, ein Bitdnis des an-
deren mit 8300 M., heben Land Aaften
mit 4800—8000 M. bezahft. Sehr re-
tpektabet waren auA die Preife der Bnt-
würfe für Pokate und SAaten, die Wenzet
jiamnitzer ats dem Meifter der Kratero-
graphie von 1531 zugeArieben werden:
zehn von zwötf Btättern erreiAten 2300 bis
4100 M., he hnd faft ausnahmstos naA
Hottand und Bngtand gegangen.
Von den Niedertändern fteht Lukas
von Leyden naturgemäß in der eriten Reihe,
fein Werk war meift durA frühe und
kräftige Dru&e vertreten, wie he heute
ziemtiA fetten geworden hnd. AuA hier
wurden dieSAätzungspreife zum Teit ftark
überboten, doA gingen nur vier Btatt über
10000 M., am höAften bezahtt wurde
Samfon und Detifa B. 25 mit 19500 M.
In außerordenttiAer SAönheit war fodann
das Werk des Hendrik Gottzius zufammen^
gebraAt,- hier wurde im DurAAnitt etwa
das doppeite der SAätzungspreife erreiAt,
doA braAten es nur das Setbftporträt und
die Fofge der Meifterwerke auf über
5000 M./ die Preife der SAüfer, der de
Gheyn, Hondius, Matham, de Passe gingen
fetten über einige 100 M. hinaus. ÄhntiA
verhiett es hA mit Goudt, Livens und
Potter, doA erreiAten vier Livens=Blätter
1000 — 5100M.,ein einziger Potter 1 200 M.
Von de Jegher's praAtvotten HotzAnitten
naA Rubens braAten nur drei über 1000 M.
Das Hauptintereile konzentrierte hA auf
Davidfohn's überaus herrtiAes Oftade-
Werk. Hier, wo jedes überhaupt exL
[tierende Btatt in mehreren Zuftänden und
jeder Zuftand wieder in ganz feiten Aönen
Dru&en vertreten war, wurden denn auA
die erwarteten Rekordziffern erreiAt, und
es ftuften hA die Preife meift in regeL
mäßiger Fotge naA der Reihenfotge der

Zuftände ab, fo daß die fpäteften Dru&e
hA gewöhntiA noA in den Hunderten,
die früheren aber in den Taufenden hA
bewegten. Am höAften wurden natura
gemäß die im Format größten Biätter be-
wertet, hier braAten es fünf Btatt auf
10300-24300 M.
Unter den Itafienern erreiAten meh^
rere Btätter Mantegna's unerwartet hohe,
doA im Verhätinis zur SAönheit und
Seftenheit diefer Werke no A keineswegs
übertriebene Preife : ein herrti Aer Chriftus
in der Vorhötte braAte es auf 13700 M.,
ein Herkutes und Antäus auf 7200, der
zum Teit ftark übergangene Auferftandene
zwiAen Andreas und Longinus gar auf
43000, ein mehr ats zweifethafter NaA-
ftiA auf 9500 M. Einige wenige frühe
Nietten in atten Dru&en wurden eben-
fatts gut bezahtt, drei davon erreiAten
5100—6200 M. Unter den ktafhAen
SteAern aus dem Anfang des 16. Jahr-
hunderts Aien Marc Antonio Raimondi
noA immer am höAften geAätzt, doA
kam es bei ihm, trotzdem die Dru&e
fetten Aön waren, nur bei ganz wenigen
Btättern zu Riefenpreifen: fo braAte es
eine Dido auf 10000, die eine Pftanze
begießende Frau gar auf 25000 M., ge-
nau das ZehnfaAe der SAätzung. Von
Agoftino Veneziano erreiAten nur die
Kietterer naA MiAetangeto 1700 M.,
attes übrige bewegte hA durAaus in den
Hunderten.
Von den Franzofen wurden einige
ganz herrtiAe Dru&e Ctaude Lorrain s
mit ReAt am eifrigften begehrt, 13 Btatt
erreiAten Preife zwifAen 2000 und 7900M.
Unter den BitdnisheAern war Nanteuit
außerordentfiA reiA und gut, doA etwas
ermüdend vertreten. Seine [ebensgroßen,
doA m. E. etwas unkünftterifAen Por^
träts wurden am betten bezahtt, der größte
Preis war, wenn iA niAt irre, 7100 M-
Die übrigen BitdnisfteAer: de Larmessin,
Masson, Morin hietten hA wefenttiA tiefer,
hier waren 5200 M. der höAfte und aus^
nahmsweife hohe Preis für einen Masson.
Bei manAen Bitdniffen war es offenbar
die fkandinavifAe oder potnifAe Nation
natität des Dargeftehten, die den Preis in
die Höhe trieb. Die engtifAen SAab^
kunftbtätter von Green, Greenwood, Pether,
 
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