Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 56.1920/​1921 (Oktober-März)

DOI Heft:
Nr. 13
DOI Artikel:
Literatur / [Notizen] / Kunstmarkt
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.36986#0271

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Die Verweigerung der Sammiung Davidfohn, II. Teit

261

Purceff waren auffaffenderweife niAt lehr
begehrt,- 2800 M. für Green's Luftpumpe
war hier die hoch ite erreichte Ziffer. ËncL
fi A iit hier no A das umfangreiAe Werk
des Wenzef Hof far zu erwähnen, der
keiner SAufe fo ganz angehört, und das
in 420 Nummern und in durAweg treff-
fiAen Dru&en in feftener ReiAhaftigkeit
angeboten wurde. Die Preife fliehen kA
hier ausnahmsfos in mäßigen Grenzen,
gingen kaum je unter 100, kaum je über
1000 M. für ein Bfatt.
NaA fünf Tagen der Auktion Davide
lohn war der feAfte Tag einer anftrengen-
den WoAe der Verfteigerung einer Kupfer-
ftiAfammfung After Meifter aus verfAie-
denem Befitz gewidmet, die am 27. No-
vember bei Boerner ftattfand. AuA hier
war eine Auswaht fehr guter Dinge an-
geboten, wenn auA die Quafität niAt
durAweg auf derfefben gfeiAmäßigen Höhe
kA hieft wie bei der größeren Sammfung.
Da jedoA im Katafog fait durAweg die
größten Namen vertreten waren, fo war
die Neugier auf das Ergebnis diefes Tages
womögfiA noA gefpannter afs zuvor. Zu
den Käufern, denfefben wie bei David-
fohn, hatten kA noA ein Parifer und
mehrere Leipziger Herren gefefft. Trotz-
dem entfpraA das Refuftat niAt durAweg
den Erwartungen. Es zeigte kA, daß bei
etwa 500 Nummern an einem Tage der
ZufAfag etwas zu fehr übereift werden
mußte. Ferner maAte kA nun doA bei
den Käufern eine gewiffe Ermüdung und
Überfättigung geftend, und fo kam es, daß
nur wenige ganz ausgefuAte Hauptbfätter
zu afferdings überrafAend hohen Ziffern
emporftiegen, im ganzen aber no A fehr
viefes Gute zu refativ befAeidenen Preifen
wegging.
Von Itaiienern braAte es hier Man-
tegna's Geißefung auf 6400 M., Cana-
fetto's Feftung Sonnenftein auf 1400 M.,
von den Franzofen erreiAten zwei Caffots
1500 untf 1950 M., drei Bifdniffe Nan-
teuii's 2800 — 4000 M., zwei andere von
Maffon 3200 und 3500 M. Mehrere
Pofgen von Studienbfättern na A Watteau
bewegten kA zwifAen 1400 und 2300 M.,
VGtteau's Seibkbifdnis, von Boudier ra-
diert, kam auf 1150 M„ ein Demarteau
auf 3200, Moreau fe jeune's Sortie de

f'Opéra auf 3800, Auguftin de St. Aubin's
Bat paré und Concert gingen für 25000 M.
ins Ausfand. Das Hauptintereffe jedoA
war auf die DeutfAen um Dürer und auf
Rembrandt konzentriert. Hier hieften kA
die DurAfAnittspreife für SAongauer in
merkwürdig befAeidenen Grenzen, nur
für drei Hauptbfätter wurden jell 500 bis
17000 M. bezahlt, Me&enem erreiAte,
wie übrigens noA manAe SAongauer-
bfätter, nur2—3000 M. Dagegen braAten
Dürer's geftoAene Bfätter teifweife ganz
überrafAende Preife, fo die Geburt Chrifti
31000, die Pafkonsfofge42000, der ver-
forene Sohn 41000, Maria mit der Meer-
katze 50000, die BiferfuAt 41000, die
MefanAofie in einem herrfiAen DruA
fogar 61000 M./ Ritter, Tod und Teufet
wurde in einem durAftoAenen DruA noA
immer mit 33000 M. bezahft. Im Ver-
häftnis dazu waren die HofzfAnitte we-
niger febhaft begehrt. Von den großen
Fofgen braAte es ein guter DruA der
kfeinen Pafkon auf 37 000 M., die Apo-
kafypfe und das Marienfeben, beide reAt
ungfeiA in der BefAaffenheit, auf 26000
und 36000 M. Von Einzefbfättern er-
reiAte die hf. Famifie unter dem Baum
9000, St. Georg 10200, Hieronymus in
der Zehe 12500, Maria mit den viefen
Engefn 18500 M. Von CranaA's Hofz-
fAnitten wurde ein ProbedruA aus der
Pafkon mit 4600, Venus und Amor mit
5400 M. bezahft. Bafdung's Adam und
Eva ging auf 15500, feine Beweinung
gar auf 20000 M., ein ProbedruA aus
Hofbein's Totentanz auf 1 650 M. Von
Aftdorfer's StiAen wurde die herrfiAe
Maria in der LandfAaft B. 17 mit 7 000 M.
bezahft, feine beiten HofzfAnitte gingen
bis 2900 und 3800 M., während Woff
Huber's LandfAaft mit St. Georg in einem
niAt eben kräftigen DruA 5200 M., eine
radierte LandfAaft LautenfaA's 7 600 M.
erreiAte. Der höAfte Preis, den ein Beham
erziehe, war 2700 M., und fo keht man,
wie gerade bei den deutfAen Meiftern eine
offenbare Veränderung des GefAmaAs
auA in der Preisbifdung kA ausfpriAt.
Merkwürdig niedrig bfieben im Verhäftnis
die Summen, die für Rembrandt's Ra-
dierungen gezahft wurden und die öfters
die SAätzungspreife noA keineswegs er-
 
Annotationen