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Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Editor]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 56.1920/​1921 (Oktober-März)

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Nr. 14
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Literatur / [Notizen] / Kunstmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.36986#0277

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Literatur — Perfonalien

267

die Angaben über Landes- und Bezirks-
Zugehörigkeit versehentlich von dem vor-
ausgehenden Orte übernommen. Die Da-
tierung der Standbilder des Konrad von
Weinsberg und der Anna v. Hohenlohe
um 1500« hält der UnterzeiAnete für
noch immer zu fpät,- eine gründliche Studie
über diefe Stü&e, deren Abgüße im Ger-
maniichen Mufeum, wo fie mit den Ab-
güßen der Innsbru&er Statuen und zaht-
reicher Vilchergrabmäler bequem verglichen
werden können, gleichfalls noA mit der
Jahreszahl 1520 verfehen ßnd,ißunumgäng-
liA. — Simmerberg: Die Muttergottes,
ßeinern, lebensgroß, um 1370. — Tü-
hingen, StißskirAe: Der Augßeindreyer,
der natürliA ein Auglteindreher iff, erbt
HA wie eine ewige Krankheit fort. — Ulm,
Münfter: Die Figuren der Stirnpfeifer find
nur zum Teile NaAbildungen. Die Gründe,
die Dehio gegen die ürheberfAaß Syrtins
an den Chorgeßühlbüßen anführt, lAeinen
dem Beri Aterßatter ni At völlig überzeugend.
""Ulm, DominikanerkirAe: In derSakri-
ftei wiAtiges Wandbild, thronende Mutter-
gottes, um 1350. — Wiblingen, KirA-
hofkapelle: Steinerne SAutzmantelmaria,
um 1370. — Wiefeniteig: Der Bildhauer
Straub ßammt niAt aus MünAen, fondern
aus Wiefenfteig. — Wittislingen: Ein
Hinweis auf das BayrifAe Nationalmu-
feum in MünAen wäre hier wohl ange-
hraAt. — Mehrere badifAe Orte, wie Stüh-
hngen und Wollmatingen, find verfehent-
liA noA mit aufgenommen.
Mit feinßem Takt und einem Verßänd-
ais für das WiAtige, wie es nur dem beiten
Kenner der deutfAen Kunft eignen kann,
iß durA wenige erklärende und anlAau-
hAe Zufätze an geeigneten Steifen (man
'efe etwa Weikersheim) aus dem bloßen
Gerippe eines Lexikons ein lebendiger Or-
ganismus geformt worden.
Theodor FifAer, SeAs Vorträge
überStadtbaukunlt. VerlagR.Ofden-
hourg. MünAen u. Berlin, 1920.
Seit im Jahre 1889 das grundlegende
Werk von Camillo Sitte über Städtebau
¡TÍchien, ili das Verßändnis für die lange
¿Zeit vernaAlälfigte Stadtbaukunft neu er-
adit. An Stelle einer lAematifAen, mit
Winkel und SAiene hergeltellten ZeiAnung

des Tiefbauamtes wurde endliA wieder
verfuAt von höherem Standpunkte aus
ItädtebauliAe Löfungen zu gewinnen. Lei-
der bemäAtigten liA hier, wie in der
gefamten modernen Kunltbewegung, zu-
näAlt vielfaA die Theoretiker der ganzen
Frage. NoA weniger als in der reinen
Kunft kann aber beim Städtebau das ab-
ftrakt KünltlerifAe gewollt werden, da jeder
Baugedanke auf praktifAe und foziale
Bedürfniße gegründet iif. Daher konnten
die durA moderne Theorien geforderten
bogenförmigen Wege und winkeligen Plätze
ebenfowenig befriedigen, wie die Löfungen
der neueren klafßzißißhen RiAtung, die
wieder das antike Ideal der geraden Straßen
mit abfAiießender Perfpektive verkörpern
wollte. Heute wißen wir, daß das eine
ebenfo fallA iß wie das andere, daß die
moderne Stadt nur aus den modernen
Aufgaben heraus gelöß werden kann, daß
Wohnfrage, Verkehr und Anpaßung an
das Gelände den ßädtebauliAen Charakter
bedingen.
Diefe über jede ModeriAtung und alles
SAematifAe weit hinausragende Erkenntnis
faßt FilAer in wenigen Vorträgen klar
zufammen. Seine einfaAe und eindruAs-
volle SpraAe tut — fo feiten ßndet man
he! — befonders wohl. FifAer fußt auf
den Erfahrungen eines halben Jahrhunderts
ßädtebauliAer EntwiAlung. Er zeigt, wie
jede Aufgabe aus ihren inneren Bedingt-
heiten heraus behandelt werden muß, wie
der foziale und kulturelle Stand jeweils
die Form der Stadt mit unausweiAliAer
Notwendigkeit bedingen.
Das kleine BuA wird jedem, der ßA
über die EntwiAlung der Städtebaukunß
in neuerer Zeit unterriAten will, grund-
gelegende Anregung bieten. Einige kleinere
HandzeiAnungen des Verfaßers illußrieren
mit wenigen StriAen feine klaren Aus-
führungen. Z. A A'e/cy/cV
NEKROLOGE
Vor kurzem ßarb die Berliner Malerin
Emmi Rofe, langjähriges Mitglied des
Vereins Berliner Künßler.
PERSONALIEN
Georg Alexander Mathéy, der be-
kannte Maler und Graphiker, hat eine
 
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