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Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 56.1920/​1921 (Oktober-März)

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Nr. 15
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Baum, Julius: Formwanderung
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https://doi.org/10.11588/diglit.36986#0289

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Formwanderung

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Häufig fight man in Privatfammfungen frühe NaAbifdungen, die für Originafe
Setten. Erfahren die Befitzer den wahren Sadiverhaft, fo find ihnen oft die
figuren verleidet, obgfeiA do A niAts an ihrer Form fi A verändert hat. Sie
Fhätzen niAt die künftferifAe Form an fiA, fondern fedigfiA die Urfprüng-
^'Akeit der Erfindung. Die Wertung gründet fiA auf die Annahme, die Quafität
^er Urform müfle beffer fein afs die Quafität der NaAbifdungen. Wir werden
Fhen, daß diefe Annahme häufig, jedoA durAaus niAt immer bereAtigt ift.
Es werden in den Abbifdungen 2 und 3 zwei wenig jüngere NaA-
F'fdungen der Gmünder SAutzmantef-Maria gezeigt. Die eine kam aus
UnterkoAen bei Aafen in das Stuttgarter Mufeum, die andere fteht am
Südtore des OftAores des Augsburger Domes. Das UnterkoAer Bifdwerk
^urde in neuerer Zeit verändert/ das KopftuA wurde befeitigt, der Leib
Fhfatiker gemaAt,- auA die Augen find überarbeitet. DennoA erkennt man
die enge Abhängigkeit des Werkes von dem Vorbifde in Gmünd. Es ift
eme fait fkfavifAe Kopie, wohf von einem Gefeffen des Gmünder Meifters,
wenig bäurifA und hart und eben dadurA unferem Fühfen näher. Hier
^rgibt (ich cfer Gegenfatz, von dem oben die Rede war: der unbefangene
unftfreund von heute zieht die NaAbifdung vor, weif fie unterer Kunft ver-
Nr. !?. 7.1. 21
 
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