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Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 56.1920/​1921 (Oktober-März)

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Nr. 23
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Literatur / [Notizen] / Kunstmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.36986#0459

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Literatur

449


nifles der beiden Männer zueinander, das
etwas SAi&fafhaGes an GA trägt. Ihr
GeGbiA verdi At GA ineinander. Der
erit ¡atente, dann offene Kampf gegen
Bernini gift gewiffermañen auA Chantefou.
Denn über das PerfönfiAe weg ift es die
AbreAnung eines koffektiviGifA GA orient
tierenden Zeitafters mit einer vom Indi-
viduum ausgehenden WeftanGbauung. Ber-
nini, der SAöpfer und Chantefou, der
ÄGhet wandern Hand in Hand der Ver-
einfamung entgegen.
Knappe Sätze über den Sinn diefer Zeit-
wende hat Hans Rofe, der Herausgeber
des TagebuAes, in feiner Einfeitung nieder-
gefArieben. LieG man diefe zum Teif
neuen BeobaAtungen über den Abfauf
der baroAen Stifperiode, die mit der ruhi-
gen SaAfiAkeit des FaAmannes gefArie-
ben Gnd, fo bedauert man, die Lektüre
des TagebuAes faG ganz ohne die GAere
Leitung des Herausgebers vornehmen zu
müffen. Denn wer wie diefer offenGAt-
fiA aus Garkem gefAiAtfiAen InGinkt,
profunder Kenntnis und kfuger Überiegung
arbeitet, der wäre dazu berufen gewefen,
die AufzeiAnungen Chantefou's mit einem
reiAen kritifAen Apparat zu verfehen.
Wir woffen au A fo dankbar fein, endfiA
diefes wiAtige kunGgeGbiAtfiAe Materia!,
wefAes vor einer Reihe von Jahrzehnten
Lafanne in der ^Gazette des beaux Arts«
(XV bis XXXIf) veröffentfiAt hat, dem
deutGfien Pubfikum zugängfiA gemaAt
zu fehen. Rofe konnte und durGe GA
niAt damit begnügen, den Gbwerfäffigen
Text Lafanne's in eine ebenfo Gbwer-
HüfGge deutGbe Übertragung zu gießen,-
fein Text fäßt nirgends unangenehme
Spuren der Überfetzung erkennen. FreifiA
ging es ohne größere Freiheiten niAt ab,
doA hat der Herausgeber feine Arbeit
vor affem auA einem größeren Pubfikum
genießbar maAen woffen. Audi diefem
gegenüber hätte er aber mit Anmerkungen
niAt gar fo karg zu fein brauAen. Ge-
rade der Laie würde GA beim Auftreten
wiAtiger PerfönfiAkeiten wohf gerne durA
einige biographiGhe Hauptangaben infor-
mieten taffen,- Angaben über den Ver-
bfeib oder die AufGeffung von KunG-
werken, die genannt werden, wären er-
freufiA,- am SAfuß vermißt man befonders

einen Hinweis auf den Ausgang der
Ghwebenden Angefegenheiten. SofA ein
kfeiner Apparat von Anmerkungen könnte
eventueff einer zweiten Auffage, wie iA
gfaube, beigegeben werden, ohne daß der
Text in feinem friGhen FfuIle unangenehm
behindert würde. Die KunGgeGbiAte hat
die Akten noA fange niAt über diefes
TagebuA geGhfoffen. Mag der eben aus-
gefproAene WunGh, Rofe fefbG möAte
uns dasfefbe kritiGb bearbeitet noA ein-
maf Gbenken, in Erfüffung gehen, mögen
andere GA an die Arbeit maAen — das
Journaf des Herrn von Chantefou tritt
ergänzend an die Seite der Bernini-Bio-
graphie des Bafdinucci und bedarf einer
exakten DurAarbeitung, wie Ge jene durA
Afois Riegf (hrsg. von A. BurdaA und
O. Poffak, Wien 1912} erfahren hat.
Z/VP/'/! Æo/é.vf/'z?/
-f
)>Die KunGfAätze des ehemafigen
DominikanerkfoGers in Frankfurt
a. M.« Unter diefem Titef erGbeint demnäAG
eine feit Jahren vorbereitete und vieffaA er-
fehnte Arbeit HeinriA WeizfäAer's. Da-
mit wird einem aiten Bedürfnis der kunG-
geGhiAtfiAen ForGbung genügt. Offenbar
iG zu Ende des 15. und zu Anfang des
16. Jahrhunderts die einheimiGhe KunG in
Frankfurt niAt affzu hoA geaAtet worden.
Affem AnGbein naA mit ReAt. Ihr be-
kannteGer Vertreter war Martin Cafden-
baA genannt Heß, der durA Dürer's ven?
bindfiAe Worte an Jakob Heffer berühmt
geworden. Aber aus Augsburg, Nürn-
berg, dem Mittet- und Oberrhein haben
GA zu diefer Zeit namhaGe KunGwerke
im KfoGer und der KirAe der Frankfurter
Dominikaner eingefunden. Ihre MeiGer
waren der äftere Hofbein, Dürer, Grüne-
watd, der HausbuAmeiGer (vet quasi}, ein
SAongauernaAfofger, Hans Bafdung u. a.
ErG gegen Ende des 16. Jahrhunderts er-
Gbeint ein namhaGer Frankfurter MeiGer,
der afferdings die VergfeiAung mit den
damafs febenden KunGgenoGen niAt zu
Gbeuen hat, Grünewafd's EnkefGbüfer Phi-
fipp UtfenbaA. Die Probetafefn verheißen
vorzügfiAe Abbifdungen, die Gewiffen-
haGigkeit und UmGAt des Verfaffers neue
ErgebniGe. Subfkriptionen auf Vorzugs-

)
 
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