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Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 56.1920/​1921 (Oktober-März)

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Nr. 24
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Literatur / [Notizen] / Kunstmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.36986#0488

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478

Verweigerung in Frankfurt a. M.

(Nr. 278 — 80) repräfentieren den ho A-
romanikhen Stif in vorzügtiAer Weife.
Das 13. Jahrhundert iW durch zahlreiche
Stü&e vertreten. Ein Pfatterium (Nr. 255)
mit intereifanten kolorierten DarWettungen
und eine Bibe] (Nr. 254) geben Aarakte-
riWikhe Beifpiete der franzöftkhen Früh-
gotik, während zwei Miniaturen (281 und
282), die der von Hafefoff ausführfich be-
handetten fäAftfA-thüringikhen Schute an-
gehören, den unten byzantinikhem Einftuß
Wehenden deutkhen ÜbergangsWif zeigen.
Von den franzöftkhen Werken der reifen
Gotik des 14. Jahrhunderts ift befonders
ein mit zahtreichen Miniaturen ausge-
khmü&ter Roman de ta Rose (Nr. 257)
hervorzuheben, der ats Beifpiet der wett-
tichen BuAitfuWration auf franzökkhem
Boden zugteiA von befonderem kuftur-
hiWorikhen Interefle iit. Der gteiAen EpoAe
gehören mehrere Einzefminiaturen an,-
darunter ein Btatt aus einer in Dresden
behndtiAen GetAiAte der franzöftkhen
Könige (Nr. 291). AußerordenttiA fein
ift ein Btatt aus einem ChorbuAe mit
einer Miniatur >Der FifAzug Petri« (Nr.
293),- es gehört zu den vorzügtiAWen Ar-
beiten der Parifer SAufe aus der zweiten
HätWe des 14. Jahrhunderts und Weht den
Werken des Jaquemard de Hesdin nahe.
Vom 15. Jahrhundert enthätt die Samm-
tung Stü&e aus faW atten SAuten. Be-
fonders find die bekannten franzötikhen
Provinziaf-Ateliers nahezu vottWändig ver-
treten, und hierbei fpiett naturgemäß die
SAute von Tours eine hervorragende Rotte.
Der reiAe BitdkhmuA eines GebetbuAes
für den GebrauA von Troyes (Nr. 265)
enthätt einige Miniaturen, die Foucquet
naheWehen und woht feinem Sohne Fran-
çois zuzuweifen lind. Das GtanzWüA der
ganzen Sammtung Wnd die »Fteures« der
Catherine d'Armagnac aus der Samm-
tung Hoe (Nr. 267). Die Miniaturen von
der Hand BourdiAon's aus feiner Früh-
zeit gehören in ihrer fubtiten Feinheit und
ihrer unberührt erhabenen FarbenpraAt
zu den MeiWerwerken der franzöftkhen
Miniaturmaterei des 15. Jahrhunderts. Eine
kunWgekhiAttiAe Merkwürdigkeit iW das
hervorragende Bitd der Trinität (Nr. 260)
in einem Umbrikhen Miffate, deffen aus-
dru&svotter Stii eine Berührung nordikher

und itatikher KunW zeigt, die im itatie-
nikhen Quattrocento eine oW entkhei-
dende Rotte fpiett. Die rein itatienikhe
KunW iW durA eine HandkhriW des be-
rühmten SAreibers Sismondo de Sismondi
von Carpi mit ziertiAen Miniaturen der
Horentinikhen SAute (Nr. 274) und durA
mehrere Einzetbtätter (Nr. 295, 297 —99)
vertreten. Unter dielen treten die floren-
tinikhe und botognefikhe SAute hervor,
tetztere mit einem Btatt, das wahrkhein-
tiA dem Giovanni Battista de Cavatetto
(Nr. 311)zuzukhreiben iW. NiAt minder
Aaraktervott iW die deutkhe BuAmaterei
diefer Zeit repräfentiert. Das FabetbuA
der )>Ange! der vier Tugenden« iW 1453
in KonWanz durA Johann Mör gekhrieben
und mit 84 naiven kotorierten FederzeiA-
nungen ittuWriert (Nr. 259). Etwas fpäter
iW ein deutkhes GebetbuA entWanden, das
für das KloWer NiedermünWer in Regens-
burg gekhrieben iW, und deffen Miniaturen
zum Teit dem Berthotd Furtmeyer nahe-
Wehen(Nr.264). AuA das Straßburger Mik
fate mit einem eingektebten kotorierten Kup-
ferWiA (Nr. 262) iW von kunWhiWorikhem
Interefle. SAIießfiA enthaft die Sammtung
auA wertvotte Beifpiete aus dem nieder-
tändikhen KunWkreife. NoA dem 14. Jahr-
hundert gehört ein GebetbuA an, deflen
zahtreiAe Miniaturen den vorey&ikhen
Sti) zeigen und dem Jacques Coene nahe-
Wehen (Nr. 258), während der BitdkhmuA
der s)Proverbia Satomonis« (Nr. 276) den
Sti) der Brügger SAute aus dem Anfänge
des 16. Jahrhunderts hervorragend vertritt.
Die ApoWetkguren diefer HandkhriW ge-
hören zu dem vorzügtiAWen, was diefe
SAute hervorgebraAt hat. AuA fonW
enthätt die Sammtung noA einige gute
HandkhriWen und Einzefminiaturen aus
dem 16. Jahrhundert.
Die näAWe Abteifung umfaßt afte
Dru&e. Den SAtuß bitdet eine Meine
Sammtung von ittuWrierten BüAern und
Einbänden.
Die Sammtung Rudotf Bukh wird vom
5. —11. Aprit in Wien (Hotet BriWot, bei
GuWav Nebehay) ausgeWettt fein,- vom
14,—20. Apri] in Ber tin bei Paut Cafftrer/
vom 22.-26. Apri] in Leipzig bei C. G.
Boerner,- vom 28. Aprit bis zum 2. Mai in
Frankfurt a. M. bei Jofeph Baer 4G Co.
 
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