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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 4./​5.1922/​23

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2. Januarheft
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Kunstausstellungen / Kunstauktionen / Alte und neue graphik / Neue Kunstbücher / Die Zukunft der Dresdner Kunststätten / Der Sammler J. Hage † / Kleine Kunstchronik
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https://doi.org/10.11588/diglit.20303#0270

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Einzelheiten über die Beziehungen des Künstlers zu dem Verleger
Hieronymus Cock in Antwerpen. Auch die Freundschaft zu dem
Niirnberger Hans Franckert wird gestreift. „Vielleicht vertrieb
er“, meint Friediänder, „Bruegels Gemälde.“

Mit einem Scharfblick sondergleichen werden die Zeichnungen
und die Gemälde unter die Lupe genommen. Und erst nachdem
Friedländer diese beiden Themen erschöpft hat, spricht er in
einem Kapitel, daß er „die Entwicklung“ liennt, sein Urteil über
den Meister. „Er ging aus, um Unterhaltungsstoff zu suchen, und
fand — das Leben.“ Aber zu dem Kapitel „die Entwicklung“ ge-
sellen sich unter anderm harmonisch die Kapitel „Landschaft“ und
„Genre“. „Die Landschaft aus der zeitlichen Neutralität erlösend,
bereichert Bruegei das Instrument um viele Töne. Die Naturbe-
schreibung wird zur Naturdichtung.“ Und indem Friedländer bei
der Definition des Begriffes „Genre“ Heines Wort zitiert, „wie die
philosophische Fakultät alles umfasse, was nicht in den anderen
drei Fakultäten untergebracht werden könne, so ähnlich stehe es
mit dem Genre“, spricht er die Ansicht aus, daß der Begriff Genre,
dessen Definition vom Negativen ausgehe, bei Bruegel schließlich
positiv werde durch den Stimmungsgehalt seiner Werke. „Aus
seiner Teilnehmung an dem Heimischen erwuchs der Humor und
gab dem Bilde einen neuen Stimmungsgehalt, nachdem ernste An-
dächtigkeit und feierliche Geistigkeit geschwunden waren.“

Der Propyläen-Verlag hat das Bruegel-Buch Friedländers,
das naturgemäß auch die bisherige Bruegel-Literatur vermerkt,
vortrefflich ausgestattet. Über hundert Abbildungen illustrieren
den meisterlichen Text. D.

*

Bei E. Weyhe in Newyork ist soeben erschienen:
Mohammadan Pottery Parrish-Watson collection of Mo-
hammadan Potteries, byR. Meyer Riefstahl, Ph. D., with
19 color plates and 46 plates in black and white reproducing
75 exampies, folio, original cloth.

*

Das vor einiger Zeit hier besprochene Buch von B ü 11 n e r :
„Exlibris“ ist vergriffen. Im gleichen Verlage (Friedrich
Katz, Berlin) erscheint demnächst von Erich Büttner „Neue Ex-
libris“. Es werden dafaei ca. 40 neue Exlibris in Radierung, Litho-
graphie etc. vorgeführt werden.

Im Verlage Fritz Heyder, Berlin-Zehlendorf, ist eine Litho-
graphien-Folge: Ein Berliner Bilderbuch von Erich
Büttner in Vorbereitung. Auch bei diesen Publikationen wird
der Künstler seine Bilder mit selbgeschriebenen Texten begleiten.

*

Die Wochenschrift „ H e 11 w e g “ , die im Verlag des. Hell-
weg in Essen erscheint, bringt in ihrem 1. und 2. Januarheft neben
bemerkenswerten Iiterarischen Beiträgen auch einen kurzen Auf-
satz über den Berliner Maler Franz Heckendorf von Rudolf
Klein-Diepolt und einen Aufsatz „Vom Wesen germanischer Kunst“
von Hermann W. von Waltershausen. Mit „Rudolf N e u g e -
b a u e r s Holzschnittfolge Erleben“ beschäftigt sich Dr. K.
Mühlhoff.

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stände, ferner das Eigentum an den aus Versteigerungen von
Sammlungsgegenständen herrührenden Erlösen, sowie an den
diesen Sammlungen teils vom vormaligen König aus dem Haus-
fideikommißvermögen geiiehenen, teils nach der Staatsumwä'izung
diesen Sammlungen überwiesenen Gegenständen, sowie das Eigen-
tum an dem Tafelzeit Poniatowskis und an dem sog. Vogelwiesen-
zelt, die beide fiir das Historische Museum bestimmt sind, wird auf
die neu errichtete Kulturstiftung übertragen, deren Zweck
die Förderung von Kunst und Wissenschaft durch
die Erhaltung und Weiterführung der Sammlungen im Interesse der
Allgemeinheit ist. Die Festsetzung der Stiftungssatzung bleibt
dem Gesamtministerium vorbehalten.

Die früheren Königlichen Sammlungen, die zu den Haupt-
sehenswürdigkeiten Dresdens gehören, bleiben mithin nicht im
Besitze der Wettiner, sondern gehen in denjenigen des Staates
über. Diesem Sammlungsvermögen werden auch bisher den
Sammlungen nur geliehenen Objekte iibergeben, worunter sich,
wohl als wertvollste, die sechs Raffaelschen Gobelins im Kuppel-
saal des 1. Obergeschosses im Zwinger und vier, von den sechs
niederländischen Gobelins befinden, die im 1. Stock des Zwingers
zu sehen sind. Hingegen verbleiben dem Hause Wettin ufid
werden infolgedessen aus den Sammlungen ausgeschieden ver-
schiedene Gegenstände, die insbesondere für das vormalige König-

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Rt’üf)e Drucke — povtväts — Hand2eicf)nungen — Qute Qemälde —
Ankauf Oeckauf

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Dem sächsischen Landtage ist ein 161 Druckseiten umfassen-
der Gesetzentwurf zugegangen, der sich mit der Auseinander-
setzung zwischen dem Freistatt Sachsen und dem vormaligen
Königshaus befaßt und den V e r t r a g enthält, der zwischen
beiden Parteien abgeschlossen worden ist. Von besonderem Inter-
esse hieraus ist das künftige Schicksal der früheren königlichen
Sammlungen und Schlösser.

Das Eigentum an der Gemäldegalerie, dem Kupferstich-
Kabinett, der Skulpturensammlung, dem Historischen Museum und
der Gewehrgalerie, der Porzellansammlung, dem Grünen Gewölbe,
dem Münzkabinett, den Museen für Tier- und Völkerkunde, dem
Mineralogisch-Geologischen Museum nebst Prähistorischer Samm-
lung, dem Mathematisch-Physikalischen Salon und der Landes-
bibliothek mit Ausnahme einer Anzahl näher bezeichneter Gegen-

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Der

Kunstwanderer

ist in der

besten Gesettait

des

In- und Auslandes verbreitet

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