gelb, ein blasses Grün, das ins
Olivgrün geht, und dann auf
den Flügeln der Amoretten etwas
Manganviolett von unreinem Ton.
Das Mangan ist in dickem Auftrag
auch zur Andeutung der schwarzen
Wappenfarbe im Manzolischild
verwendet. Diese besondere Far-
benskala, namentlich das Bern-
steinbraun statt des Orangegelb,
das in Faenza, Deruta und auch
sonst gebraucht wurde, ermöglicht
es, eine ganze Anzahl andrer Stücke
als Erzeugnisse derselbenWerkstatt
in Castel Durante, wenn nicht gar
als Werke eines und desselben
Malers anzusprechen, über deren
Herkunft bisher Meinungsver-
schiedenheit bestand. Es ist voraus-
zuschicken, daß über den Töpfer
Giovanni Maria nichts bekannt ist.
Giuseppe Rafaelli hat ihn in seiner
Monographie (Fermo 1846), die
ein Töpferverzeichnis von Castel
Durante nach örtlichen Dokumen-
ten enthält, nicht erwähnt. Wahr-
scheinlich ist Giovanni Maria so-
wohl der Maler als der Töpfer
(Vasaro) der Schüssel gewesen.
Ein merkwürdiges Detail der Zeich-
nung fällt sicherlich vielen auf, die
sich mit Majoliken befassen, und
auch Robinson hat es bemerkt.
Dies ist die durchkreuzte Kugel mit
einem kleinen Kreis in einem ihrer
Viertel, die zwei der Amoretten
halten: man wird sie als eine Devise
und Hausmarke der berühmten
Casa-Pirota-Werkstatt in Faenza
erkennen. Robinson enthielt sich
jeder Schlußfolgerung aus dem
Vorhandensein dieser Marke auf
der Schüssel; aber sie deutet wohl
darauf hin, daß Giovanni Maria
irgendwie mit der Faentiner Ma-
jolika-Werkstatt in Verbindung
stand, und außerdem liegen noch
andere Gründe vor, die das be-
stätigen : dieses Pirotazeichen fin-
det sich auch auf einem undatierten
Teller aus der kürzlich versteigerten
LONDON, VICTORIA
AND ALBERT MUSEUM
Abb. 5. CASTEL DURANTE
ANFANG 16. JAHRH.
Abb. 6. TELLER VON
GIOV. MARIA, UM 1510
LONDON. BRITISH
MUSEUM
437
55*
Olivgrün geht, und dann auf
den Flügeln der Amoretten etwas
Manganviolett von unreinem Ton.
Das Mangan ist in dickem Auftrag
auch zur Andeutung der schwarzen
Wappenfarbe im Manzolischild
verwendet. Diese besondere Far-
benskala, namentlich das Bern-
steinbraun statt des Orangegelb,
das in Faenza, Deruta und auch
sonst gebraucht wurde, ermöglicht
es, eine ganze Anzahl andrer Stücke
als Erzeugnisse derselbenWerkstatt
in Castel Durante, wenn nicht gar
als Werke eines und desselben
Malers anzusprechen, über deren
Herkunft bisher Meinungsver-
schiedenheit bestand. Es ist voraus-
zuschicken, daß über den Töpfer
Giovanni Maria nichts bekannt ist.
Giuseppe Rafaelli hat ihn in seiner
Monographie (Fermo 1846), die
ein Töpferverzeichnis von Castel
Durante nach örtlichen Dokumen-
ten enthält, nicht erwähnt. Wahr-
scheinlich ist Giovanni Maria so-
wohl der Maler als der Töpfer
(Vasaro) der Schüssel gewesen.
Ein merkwürdiges Detail der Zeich-
nung fällt sicherlich vielen auf, die
sich mit Majoliken befassen, und
auch Robinson hat es bemerkt.
Dies ist die durchkreuzte Kugel mit
einem kleinen Kreis in einem ihrer
Viertel, die zwei der Amoretten
halten: man wird sie als eine Devise
und Hausmarke der berühmten
Casa-Pirota-Werkstatt in Faenza
erkennen. Robinson enthielt sich
jeder Schlußfolgerung aus dem
Vorhandensein dieser Marke auf
der Schüssel; aber sie deutet wohl
darauf hin, daß Giovanni Maria
irgendwie mit der Faentiner Ma-
jolika-Werkstatt in Verbindung
stand, und außerdem liegen noch
andere Gründe vor, die das be-
stätigen : dieses Pirotazeichen fin-
det sich auch auf einem undatierten
Teller aus der kürzlich versteigerten
LONDON, VICTORIA
AND ALBERT MUSEUM
Abb. 5. CASTEL DURANTE
ANFANG 16. JAHRH.
Abb. 6. TELLER VON
GIOV. MARIA, UM 1510
LONDON. BRITISH
MUSEUM
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