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Ross, Ludwig; Ross, Ludwig [Hrsg.]
Archäologische Aufsätze (Band 2, Text): Zur alten Geschichte. Zur Geschichte der alten Cultur, Religion und Kunst. Griechische Baudenkmäler. Zur Chorographie und Topographie von Griechenland. Zur grichischen Epigraphik — Leipzig, 1861

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https://doi.org/10.11588/diglit.9054#0051

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21

Kar er-31 a) und Solymer u. s. w. Alles nur Namen verschie-
dener Zweige desselben von Syrien aus über Kiemasien und
die Inseln bis in die Küstenländer Europa's verbreiteten, durch
Gemeinsamkeit der Sprache, der Denk- und Lebensweise in-
nigst zusammengehörigen Stammes sind; ebenso gut wie die
Αχαιοί, Πανέλληνες, Παναχαιοί bei Homer Ein Volk sind (vgl.
Thuk. ], 3), oder wie die einheitliche Nationalität der späteren
Hellenen dadurch nicht aufgehoben wurde, dass sie von den
Körnern Γραικοί, Graeci, von den Persern Ionier und Sparta-
ner (Aristoph. Ach. 104. Benfey, Pers. Keilinschriften S. 8. 54.
58) genannt wurden, während sie selbst daneben ihre alten
Stammesnamen festhielten. Jene vielnamigen Phönicier nun
hatten gerade von Aegypten aus den nachhaltigsten Anstoss zu
ihren weiten Wanderungen und ihrer theilweisen Uobersiedelung
in die Küstenländer des Mittelmeeres erhalten; eine Thatsaehe,
welche Movers (a. a. 0. S. 33) in die Worte zusammenfasst:
,,Es ist so gewiss wie irgend ein Ereigniss der alten Geschichte,
„dass in dem Zeiträume von 2000 bis 1600 v. Chr. [2300 — 1790
„nach Roth"] von Philistäa her Phönicier sich in Unterägypten
„niedergelassen haben, die erst nach langen Kämpfen mit den
„Eingebornen verdrängt, sich nach verschiedenen Seiten hin
„nach den Nordküsten Afrika's, dann über's Mittelmeer und
„nach Griechenland hin ausgebreitet haben:llll).u Diese Phö-
nicischen (Semitischen) Eroberer und Beherrscher Aegyptens
bilden die 15., 16. und 17. Dynastie32); sie identificirten sich

[Auch Pausanias VII, 2, 4: Αέ!.εγες δε τον Καριν.ον μοίρα. Plass, Ur-
gesch. d. Hell. I. 59. 02 nennt die Leleger Zwillingsbrüder der Pelasger.
— Dass aber diese Einwanderungen successiv waren und eine lange
Zeit dauerten, zeigt sich noch in dem Umstand, dass Pausanias I, 39, 5
erst den Kar und dann zwölf Generationen (400 J.) später den Lei ex
aus Aegypten nach Megara kommen lässt.]

[31") Uebcr Karer und Phönicier s. Movers a. a. Ο. II. 2. 17—20.
lieber Kilix und Phoenix Dens. II. 2. 170. Hrdt. 7, 91. Plass, Urg. d.
Hell. I. 95. Agenor und Belos sind Söhne des Poseidon und der Li-
bya; Agenor siedelt nach Phoenicien über, Apollod. 2, 1. 4. Agenor's
Söhne sind Kadmos, Phoenix und Kilix, ibid. 3, 1. 1.]

[31'') „Die Griechen schrieben den Pelasgern zu, was den Phöni-
ciern gehört,"' Böttiger, Kunstmyth. I. 390. Kreuser hielt die Pelasger
für Phönicier, Plass a. a. Ο. I. 141.]

32) Jul. Afriean. ap. Synccll. p. 00: Πεντεκαιδεκάτη δνναατεία ποι-
μένων. Ήααν δε Φοίνικες ξένοι βασιλείς ς', ο'ί και Μεμ,φιν είλον u. s. w.
 
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