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https://doi.org/10.11588/diglit.9054#0350
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eine neue und umfassende Bearbeitung dieser wichtigen Urkunde
noch zu wünschen, und Ref. darf nicht klagen, wenn Hr. B.
sie ihm als dem ersten Entdecker zuschiebt. Da ich indess
voraussichtlich wenigstens in der nächsten Zeit nicht dazu ge-
langen werde, so glaube ich dem Vf. keinen bessern Beweis
geben zu können, dass alle meine Ausstellungen auf die Sachen
und seine Behandlungsweise derselben gehen, dass ich aber
vor seinem Wissen und seiner Combinationsgabe (wenn er sie
nicht missbraucht.), grosse Achtung habe, als indem ich mich er-
biete , ihm meine Abschrift und Ergänzung jener Urkunde zum
Behuf einer Herausgabe mitzutheilen.
10. Ueber die Zeit der griechischen Vasenmalerei.*)
Zu denjenigen Zweigen der monumentalen Alterthumskunde,
welche in den letzten Jahrzehnten weit mehr als früher die
Aufmerksamkeit der Archäologen in Anspruch genommen haben,
gehört in erster Reihe die Kenntniss und das Studium der
griechischen gemalten Vasen, der Erzeugnisse der Keramo-
graphie. In den ersten Jahrhunderten nach der Wiederge-
burt der Wissenschaften, nach dem wiedererwachten Studium
der Sprachen, Litteraturen, politischen Geschichte, der Kunst
und Sitten des classischen — griechischen und römischen —
Alterthums beschäftigte man sich nicht mit ihnen. Die hinter-
lassenen Bauwerke der Alten, ihre Statuen und Reliefs, Wand-
gemälde und Mosaike, Inschriften und Münzen zogen zunächst
das Interesse der Liebhaber und Künstler auf sich; der Gelehr-
ten zumeist nur, in so weit diese Ueberbleibsel des Alterthums
zum Verständniss seiner litterarischen Verlassenschaft dienten
und zur Erläuterung desselben herbeigezogen werden konnten.
Man sah lange in den hinterhliebenen Kunstwerken nur eine
äntiejuitas figurata, ein bildlich illustrirtes Alterthum, durch wel-
ches gelehrte Fragen, ζ. B. wie die alten Römer die Toga um
geworfen, oder auf welche verschiedene Weisen sie den Cal-
[*) Allg. Monatsschr. f. Wiss. U. Lit. Mai 1852. S. 340 — 365. Vgl.
Archäol. Aufs. I. S. VI fgrtc. K.]
eine neue und umfassende Bearbeitung dieser wichtigen Urkunde
noch zu wünschen, und Ref. darf nicht klagen, wenn Hr. B.
sie ihm als dem ersten Entdecker zuschiebt. Da ich indess
voraussichtlich wenigstens in der nächsten Zeit nicht dazu ge-
langen werde, so glaube ich dem Vf. keinen bessern Beweis
geben zu können, dass alle meine Ausstellungen auf die Sachen
und seine Behandlungsweise derselben gehen, dass ich aber
vor seinem Wissen und seiner Combinationsgabe (wenn er sie
nicht missbraucht.), grosse Achtung habe, als indem ich mich er-
biete , ihm meine Abschrift und Ergänzung jener Urkunde zum
Behuf einer Herausgabe mitzutheilen.
10. Ueber die Zeit der griechischen Vasenmalerei.*)
Zu denjenigen Zweigen der monumentalen Alterthumskunde,
welche in den letzten Jahrzehnten weit mehr als früher die
Aufmerksamkeit der Archäologen in Anspruch genommen haben,
gehört in erster Reihe die Kenntniss und das Studium der
griechischen gemalten Vasen, der Erzeugnisse der Keramo-
graphie. In den ersten Jahrhunderten nach der Wiederge-
burt der Wissenschaften, nach dem wiedererwachten Studium
der Sprachen, Litteraturen, politischen Geschichte, der Kunst
und Sitten des classischen — griechischen und römischen —
Alterthums beschäftigte man sich nicht mit ihnen. Die hinter-
lassenen Bauwerke der Alten, ihre Statuen und Reliefs, Wand-
gemälde und Mosaike, Inschriften und Münzen zogen zunächst
das Interesse der Liebhaber und Künstler auf sich; der Gelehr-
ten zumeist nur, in so weit diese Ueberbleibsel des Alterthums
zum Verständniss seiner litterarischen Verlassenschaft dienten
und zur Erläuterung desselben herbeigezogen werden konnten.
Man sah lange in den hinterhliebenen Kunstwerken nur eine
äntiejuitas figurata, ein bildlich illustrirtes Alterthum, durch wel-
ches gelehrte Fragen, ζ. B. wie die alten Römer die Toga um
geworfen, oder auf welche verschiedene Weisen sie den Cal-
[*) Allg. Monatsschr. f. Wiss. U. Lit. Mai 1852. S. 340 — 365. Vgl.
Archäol. Aufs. I. S. VI fgrtc. K.]